Wie Schauspielerin Karoline Herfurth für die Sichtbarkeit von Frauen kämpft
Keine retuschierten Fotos, ungeschminkt vor der Filmkamera und gelebte Bodypositivity: Die Schauspielerin macht vor, was eigentlich keine Sensation mehr sein sollte.
Sich als Frau einfach so schön zu fühlen, wie man ist, gilt mittlerweile fast schon als revolutionär. Sich dann auch noch ganz unretouchiert in Filmen und auf Fotos zu zeigen, noch viel mehr. Wie etwa Karoline Herfurth. Man kennt die deutsche Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin seit über 20 Jahren. Da hatte sie mit dem deutschen Film Mädchen, Mädchen ihren Durchbruch. 2006 folgte der international erfolgreiche Film Das Parfum.
Seit 2016 dreht Herfurth selbst Filme und schreibt sich ihre Rollen und Drehbücher selbst. Warum? Weil sie, wie so viele Frauen, die der Filmbranche im Laufe der Jahre dem Rücken gekehrt haben, die Filmbranche und ihre stereotypen Frauenfiguren gehörig satthatte. Immer dieselben Rollen, immer dieselben Figuren. Karoline Herfurth will der nächsten Generation ein gutes Vorbild sein, sich von den Erwartungen anderer frei und eine Vielfalt an Frauenfiguren sichtbar machen. Das hat sie mit ihrem Filmprojekt Wunderschön eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Wunderschön, so wie sie ist
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Der 2022 veröffentlichte Episodenfilm Wunderschön zeigt fünf Frauen unterschiedlichen Alters, die mit ihrem Selbstbild und den Ansprüchen anderer konfrontiert sind. Herfurth selbst spielt auf sehr berührende Art und Weise eine junge Mutter, die nach der Geburt ihres zweiten Kindes nicht nur mit der Mutterrolle an sich, sondern auch mit ihrem neuen Körper zu kämpfen hat. Für den Film nahm sie zehn Kilo zu und stand teilweise ungeschminkt vor der Kamera. Fotos und Filmaufnahmen von ihr zu bearbeiten lässt Herfurth generell nicht mehr zu.
Einsatz für realistische Frauenbilder
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So wie auch ihre berühmte Kollegin Kate Winslet. Beide Schauspielerinnen kämpfen für mehr realistische Frauenfiguren. Keine glattgebügelten Falten, keine gestrafften Gesichter und Hintern, einfach echte Frauen wie es sie millionenfach gibt und wie sie doch nie in der Öffentlichkeit sichtbar sind. Besonders sehenswert im Film: Martina Gedeck als Frau 60 Plus, die jenseits von Kindererziehung, Job und Wechseljahren noch etwas erleben und vor allem gesehen werden will. Schönheitsideale, egal ob mit 40 oder 60 plus, brechen sich schließlich nicht von selbst auf.
Die Tatsache, dass in allen Interviews zum Film aber dann doch meist darüber geschrieben wurde, wie mutig es sei, sich ungeschminkt, unretuschiert und mit zehn Kilo mehr zu zeigen, untermauert Herfurths These, dass es zur Sichtbarkeit von normalen Frauen noch ein langer Weg ist.
Gesund ist schön
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Wir sind sicher: Von dieser Frau wird man noch viel sehen. Aktuell teilt sie ihre sympathische Einstellung zu Gesundheit, Schönheit und dem Älterwerden als Gesicht einer Naturkosmetikmarke mit der Öffentlichkeit. In einem Interview mit Weleda, deren Markenbotschafterin sie seit Anfang des Jahres ist, erzählt Herfurth, wie sie gelernt hat, respektvoll mit sich umzugehen:
Karoline, wie stehst du zum Älterwerden?
Ich liebe das Älterwerden. Je älter ich werde, desto stärker und selbstbewusster wird mein inneres Nö. Früher hatte ich Angst, irgendetwas zu verpassen oder irgendwelchen Ansprüchen nicht zu genügen – heute kümmere ich mich darum, mich selbst nicht zu verpassen. Je genauer meine Beziehung zu mir selbst ist, je besser ich mich kenne und respektvoller ich mit mir selbst umgehe, desto stärker werde ich und desto gemütlicher wird mein Leben.
Gibt es Dinge in Bezug auf Schönheitsideale und das Älterwerden, die du heute anders siehst als früher?
Naja, früher dachte ich mit 40 ist man einfach richtig alt. Jetzt fühle ich mich nicht besonders alt und merke, dass ich mich gar nicht so wahnsinnig anders anfühle als damals. Außer eben, dass ich mich nicht mehr so furchtbar stresse, wenn es um mein Aussehen geht. Ich will auf keinen Fall noch mal 20 sein. Damals habe ich diese ganzen Optimierungsansprüche aus Frauenzeitschriften oder Werbungen ernst genommen und tatsächlich geglaubt, dass mein Wert etwas mit meiner äußeren Erscheinung zu tun hat. Es ist sehr angenehm, diesen ganzen Humbug hinter sich zu lassen und zu wissen, dass ich nix anderes brauche als mich selbst und die Dinge, die mir gut tun.
Was würdest du Frauen in deinem Alter und vor allem der Generation nach dir mit auf den Weg geben, um den gesellschaftlichen Druck des Schönheitsideals zu nehmen?
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Ich bemühe mich, keine Schönheitsideale und Optimierungsansprüche zu reproduzieren und andere, neue Bilder danebenzustellen. Und ich freue mich, in Weleda endlich einen Partner gefunden zu haben, der sich das auch in der Werbebranche traut.
Weleda entfaltet Gesundheit und Schönheit im Einklang mit Mensch und Natur. Denkst du, die Natur hat besondere Kräfte, die sich auf uns Menschen, unsere Gesundheit und Ausstrahlung auswirken können?
Ich denke die Frage ist immer, was man will. Es gibt ja Menschen, die wollen natürliche Prozesse aufhalten oder finden es schöner, artifiziell mit der eigenen Erscheinung umzugehen, sich möglichst von authentischen und natürlichen Prozessen abzugrenzen und etwas Künstliches zu entwerfen. Ich denke, dass sich in der äußeren Veränderung eine Entwicklung widerspiegelt, die ich nicht verpassen möchte. Ich persönlich habe großes Vertrauen in die Kraft der Natur und empfinde mich als ein Teil von ihr. Deshalb möchte ich mich lieber nicht so viel einmischen. Ich halte sie einfach für klüger.
Du bist das Testimonial der Straffenden Gesichtspflegeserie von Weleda. Was ist dein liebstes Produkt aus der Linie?
Ich bin vernarrt in die Duftwelt von Weleda und besonders den Duft dieser Serie liebe ich sehr. Es riecht alles einfach so wahnsinnig lecker, dass ich mich immer zusammenreißen muss, mir die Creme nicht von den Fingern zu lecken. Ich habe tatsächlich nach dem Dreh angefangen, Granatapfel in den Salat zu tun. Immerhin ist gerade Saison. Ich mag auch die Leichtigkeit der Straffenden Tagespflege. Ich mag das Gefühl, dass die Haut unter der Pflege noch atmen kann. Die Granatapfel Handcreme und die Augencreme habe ich immer in der Handtasche und benutze sie bei jeder Gelegenheit.
Info: Karoline Herfurth ist die erste Markenbotschafterin der Naturkosmetikmarke Weleda. Seit heuer ist sie das Gesicht der straffenden Gesichtspflege mit Granatapfel und Maca-Peptiden. Die neue Pflegeserie besteht aus einer straffenden Tages- und Nachtpflege, einem Serum, einer Augenpflege und einem Gesichtsöl. Das Interview wurde von Weleda zur Verfügung gestellt.
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