Neue Studie formuliert wichtige Forderungen rund um die Wechseljahre
Der Beginn der Wechseljahre muss genauer untersucht, Therapien wirksamer werden: Gesundheit im Wechsel ist das Tor zu einem gesunden Altern für Frauen.
Ein internationales Expertenteam hat in einer umfassenden Studie, die u.a. in der Fachzeitschrift Cellveröffentlicht wurde, eine neue Definition der Menopause, mehr Forschung und bessere Behandlungsmöglichkeiten gefordert: Unter der Führung von Professor Susan Davis, Leiterin des Forschungsprogramms für Frauengesundheit der Monash University in Meldbourne, wurden die neusten Erkenntnisse über die Wechseljahre zusammengefasst und mit Nachdruck mehr Forschung zu Verlauf und Behandlung gefordert. Empfohlen wird eine ganzheitliche Behandlung, die auf alle Symptome und die systemischen Veränderungen im Körper eingeht.
Der Weg in die Wechseljahre ist nicht für alle schwierig, aber für einige können die Symptome schwerwiegend oder sogar behindernd sein und Arbeit und Privatleben beeinträchtigen, schreiben die australischen, italienischen und amerikanischen Autor:innen der Studie. Die Erkenntnis, dass die Menopause für die meisten Frauen ein natürliches biologisches Ereignis ist, entbindet nicht von der Anwendung von Maßnahmen zur Linderung der Symptome. Die Optimierung der Gesundheit in den Wechseljahren ist das Tor zu einem gesunden Altern für Frauen.
Erkenntnisse aus über 200 Studien zusammengefasst
%CONTENT-AD%
Die Forscher:innen untersuchten in dem internationalen Gemeinschaftsprojekt mehr als 200 Quellen aus 71 Jahren, um den aktuellen Wissensstand zusammenzufassen. Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehören:
- Eine vorgeschlagene neue Definition der Menopause als endgültiges Aufhören der Eierstockfunktion anstelle der traditionellen Konzentration auf die Menstruation. Dies würde u.a. auch diejenigen einschließen, die vor der Menopause keine regelmäßige Periode hatten, bestimmte Verhütungsmittel wie die Spirale verwendet haben oder eine Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter) hatten.
- Die zeitliche Abfolge der Menopause-Phasen variiert von Person zu Person, so dass Altersbeschränkungen bei Verordnungen und Therapien problematisch und nicht immer logisch sind.
%MEDIUM-RECTANGLES%
- Die Palette der Menopause-Behandlungen reicht von Hormontherapien über Laser bis hin zu pflanzlichen Produkten, aber nur wenige wurden über ausreichend lange Zeiträume hinweg untersucht.
- Jede Behandlungsform hat potenzielle Nebenwirkungen und gesundheitliche Bedenken. Selbst die wirksamste und am besten erforschte Hormontherapie, die auf Östrogen abzielt, ist nicht für alle eine perfekte Lösung.
- Die Symptome (Link auf sind sehr unterschiedlich und reichen von schwer bis gar nicht. Selbst wenn jemand keine spürbaren Symptome hat, kann es zu erheblichen stillen gesundheitlichen Folgen kommen, einschließlich Knochenschwund und einem höheren Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten.
- Einige Symptome, wie z. B. der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses, können vorübergehend sein, und andere, wie Depressionen und Angstzustände, können bereits bestehende Erkrankungen sein, die aufgrund der Stigmatisierung fälschlicherweise den Wechseljahren zugeschrieben werden.
- Regelmäßige Bewegung und eine eiweißreiche, nahrhafte Ernährung können die Wahrscheinlichkeit symptomatischer Gesundheitskomplikationen verringern.
- Sozioökonomische Faktoren wie die geringere Lebensqualität und die potenziellen negativen Auswirkungen von Wechseljahrsbeschwerden auf die Arbeitsleistung einer Frau werden oft nicht berücksichtigt.
- Trotz jahrzehntelanger Forschung zur Menopause sagen Professor Davis und ihre Kolleg:innen, dass man den Beginn des Prozesses genauer untersuchen und sich darauf konzentrieren müsse, die Behandlungen insgesamt wirksamer und sicherer zu machen.
- Sie betonten auch, wie wichtig es ist, außerhalb der Länder mit hohem Einkommen zu forschen und die Auswirkungen der Wechseljahre auf die Arbeit von zu Hause aus und im Büro zu untersuchen, sowie die Auswirkungen auf Menschen mit weniger traditionellen Karrierewegen wie Pflegekräfte und Freiwillige.
Weiterlesen: Interview: Wir müssen mehr über den Wechsel reden."
Weiterlesen: Wechseljahrsbeschwerden: Wissen Ärzt:innen zu wenig?
Weiterlesen: Umfrage: Mangelnde Aufklärung über den Wechsel
Schreib einen Kommentar ( 0 )