Naomi Watts: Macht euch die Menopause Angst?
Erst auf Instagram, dann während einer Gala: Die 53-jährige Schauspielerin reiht sich in die Riege jener Superstars ein, die die Wechseljahre enttabuisieren.
Zuerst rüttelte sie mit einem eindringlichen Instagram-Posting auf, dann im Zuge ihres Auftritts bei den Fragrance Foundation Awards. Die britisch-australische Schauspielerin wird ihrem Ruf als Ausnahmetalent auch abseits des Hollywood-Glams mehr als gerecht. Bekannt durch ihre Vielfältigkeit – sie spielt in Blockbustern ebenso souverän wie in Kultfilmen wie Mullholland Drive – ist Watts ein Sprachrohr der modernen Frau Ü50.
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Überholte Rollen-Bilder, Sexismus und Jugendkult – es gibt wenige heiße Eisen, die sie noch nicht angegriffen hat. Und jetzt: Die Wechseljahre. In ihrem Fall: Die Wechseljahre, die sehr früh einsetzen – und sie völlig unvorbereitet trafen. Ihre offenen Worte, die sie zusammen mit einem ungeschönten Foto auf Instagram veröffentlichte, geben wir gerne hier auszugsweise wieder:
Macht euch das Wort Menopause Angst? Mir hat es Angst gemacht – aber warum? Sie ist eine natürliche Lebensphase, von der die Hälfte der Bevölkerung direkt betroffen und die die andere Hälfte indirekt spüren wird.
Niemand spricht darüber
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Als ich Ende 30 war, war ich endlich bereit, eine Familie zu gründen. Dann aber kam die Menopause – es fühlte sich an wie ein Frontalzusammenstoß mit einem Truck. Ich war früher dran als meine Altersgenossinnen. Das passiert. Aber wie hätte ich das wissen sollen, wenn niemand darüber spricht?
Selbst meine Mentorinnen und meine Mutter schienen nicht bereit zu sein, darüber zu diskutieren, ich wusste nicht, wie ich um Hilfe bitten sollte, und sie wussten nicht, wie sie helfen sollten. Selbst Ärzte hatten wenig zu sagen. Es gibt einen ungeschriebenen Schweigekodex: Frauen sollen im Stillen damit fertig werden, denn so haben es vergangene Generationen auch gemacht.
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Es ist nun an der Zeit, dass Frauen in dieser Lebensphase gesehen und gut repräsentiert werden. Zumal bis 2025 weltweit mehr als eine Milliarde Menschen in den Wechseljahren sein werden. Lasst uns das Stigma überwinden und die Scham ansprechen, die wir empfunden haben. Und tragen wir gemeinsam dazu bei, eine gesündere Grundlage für zukünftige Generationen zu schaffen.
Ich wäre gerne besser vorbereitet gewesen
Starke Worte - doch damit nicht genug. Bei der Verleihung der Fragrance Foundation Awards in New York sprach sie mit der New York Post erneut sehr offen über die Wechseljahre – und erzählte auch offen von ihren persönlichen Beschwerden:
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Es war ein Schock – und niemand bereitet dich darauf vor. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass man acht Jahre lang in der Perimenopause sein kann. Ich wusste gar nichts und fühlte mich sehr isoliert. Auch weil ich stark unter meiner juckenden Haut litt, ein Symptom der Wechseljahre. Und meine Haut ist mir wegen der Arbeit vor der Kamera sehr wichtig. Kurzum: Ich wäre gerne besser vorbereitet gewesen.
Die Stigmatisierung der Menopause dauert nun schon viel zu lange an. Frauen werden von dieser Gesellschaft gezwungen, sich gegenseitig zum Schweigen zu bringen und sich im Stillen zu schämen. Aber der Wechsel ist die ganze Zeit der Plan für deinen Körper. Er steht am Programm. Er ist kein Versagen, er ist keine Krankheit. Es ist eine befreiende Zeit.
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