Halle Berry über den Wechsel: Wie Rasierklingen in meiner Vagina!"
Mit eindringlichen Worten setzt sich die Schauspielerin für einen Gesetzesentwurf zur Frauengesundheit in der Lebensmitte ein. Auch ihre Beschwerden wurden fehlgedeutet.
Die Schauspielerin Halle Berry übernahm vergangene Woche eine neue Rolle: Die der Wechseljahre-Aktivistin. Die 57-jährige schloss sich einer Gruppe von Senatorinnen an, um ein neues Gesetz für die Frauengesundheit in den Wechseljahren verabschieden. Der Gesetzentwurf Advancing Menopause Care and Mid-Life Women's Health Act (Gesetz zur Förderung der Menopause und der Gesundheit von Frauen in der Lebensmitte) sieht Forschung, Zuschüsse, Aufklärung, Öffentlichkeitsarbeit und zusätzliche Dienstleistungen für Frauen vor, die unter den Symptomen der Wechseljahre leiden. Dieser wird – mit einem Budget von satten 275 Millionen Dollar über fünf Jahre – sowohl von liberaler als von konservativer Seite unterstützt, eine seltene Einigkeit also.
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Berry erzählte während der Versammlung von einem exemplarischen Erlebnis, das sie kürzlich mit einem Arzt hatte. Nach einigem Hin und Her zwischen den Beiden fragte sie ihn leicht entnervt: Wissen Sie, warum ich dieses Problem habe? Ich bin in den Wechseljahren, okay? Und genau deshalb habe ich dieses Problem.
Längst überfällige Investitionen in die Menopausenforschung
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Diese und auch frühere Begegnungen mit ungläubigen Ärztinnen und Ärzten seien der Grund, warum sie am neuen Gesetzentwurf aktiv mitwirken wolle: Deshalb bin ich hier und helfe, das Stigma und die Scham der Wechseljahre zu durchbrechen, so die Schauspielerin. Wir müssen über diesen völlig normalen Teil unseres Lebens sprechen. Viele unserer Ärzte und Ärztinnen können das Wort nicht einmal in den Mund nehmen, geschweige denn uns auf diesem Weg begleiten.
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Die prominente Unterstützung hilft der guten Sache enorm: In einem Beitrag auf X (früher bekannt als Twitter) teilte Senatorin Tammy Baldwin ein Bild von sich, den anderen Senatorinnen und Berry bei der Vorstellung des Gesetzentwurfes. Zu lange wurden die Wechseljahre einfach als Frauensache abgetan. Doch Frauen sollten nicht im Stillen leiden müssen. Ich bin stolz darauf, mit meinen Mitstreiterinnen zusammenzustehen, um eine überparteiliche Gesetzgebung einzuführen, die längst überfällige Investitionen in die Menopausenforschung tätigt, so ihr Text dazu.
Es ist kein Herpes, es ist der Wechsel!
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So sollen künftig peinliche und sogar gesundheitsgefährdende Erlebnisse der Vergangenheit angehören. Halle Berry jedenfalls kann ein Lied von solchen Erfahrungen singen: Sie wurde auf ihre Wechseljahre aufmerksam, als sie nach dem Sex starke Schmerzen spürte. Als der Hollywoodstar daraufhin ihren Arzt aufsuchte, um das Problem zu untersuchen, wurde das Symptom fälschlicherweise als sexuell übertragbare Infektionskrankheit diagnostiziert. Es war schrecklich. Ich fühlte mich, als hätte ich Rasierklingen in meiner Vagina, erinnerte sich Berry. Ich rannte zu meinem Gynäkologen und fragte: 'Oh mein Gott, was passiert da?' Er sagte: 'Sie haben den schlimmsten Fall von Herpes, den ich je gesehen habe.' Ich sagte: 'Herpes? Ich habe keinen Herpes!'
Berry und ihre Partner wurden später gemeinsam auf Herpes untersucht, aber negativ getestet. Im Nachhinein wurde mir klar, dass dies ein Symptom der Wechseljahre ist, so Berry. Die vaginale Trockenheit wurde falsch diagnostiziert: Mein Arzt hatte keine Ahnung und hat mich nicht darauf vorbereitet. In diesem Moment wusste ich: 'Oh mein Gott, ich muss meine Popularität nutzen. Ich muss alles nutzen, was ich bin, und ich muss anfangen, etwas zu verändern und für andere Frauen etwas zu bewirken. Ich bin so dankbar, dass ich den öffentlichen Diskurs über ein Thema fortsetzen kann, das mir sehr am Herzen liegt und von dem die Hälfte der Bevölkerung betroffen ist.
Danke dafür, Halle!
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