Frauentag 2022: Prominente Persönlichkeiten über Wechselweise.net
Ohne falsches Tabu für mehr Frauengesundheit: Heimische Role Models teilen ihre Statements zu unserem Portal und erzählen offen übers Älterwerden mit Stil.
Pünktlich zum Internationalen Frauentag wollen wir uns bei unseren Leser:innen, Unterstützer:innen und Expert:innen für den großen Zuspruch bedanken, den unser Portal für eine neue Lebensphase erhält. Gemeinsam die Wechseljahre zu enttabuisieren und den lockeren – wenn auch bewussten Umgang – mit dem Älterwerden zu feiern, bereitet uns große Freude! Was ebenso freut: So viele Botschafterinnen der guten Sache haben uns ein Statement über wechselweise.net zukommen lassen.
Starke Statements
%CONTENT-AD%
Was Desi Treichl-Stürgkh, Birgit Fenderl und Monika Ballwein etwa gemeinsam haben? Sie alle sprechen Klartext – übers Frausein, Älter werden und wie es wirklich ist, wenn man in den Wechsel kommt. Aber lest selbst – es sind wunderbar wechselweise und sehr treffende Worte von wirklich starken Frauen.
Desirée Treichl-Stürgkh, 57, Verlegerin (HOME)
In der Miniserie Nine Perfect Strangers trifft Frances (gespielt von Melissa McCarthy) den flirtenden Tony. Sie erzählt ihm, sie hat eine Hitzewallung, er antwortet: Progesteron! Vor einigen Jahren wäre diese Konversation über die Wechseljahre, als Anbandelung unvorstellbar gewesen. Wir machen Fortschritte. Wechseljahre oder Menopause ist das natürlichste auf der Welt, so wie Menstruation oder Kinderkriegen. Die Hälfte der Bevölkerung geht durch diese stürmische Hormonphase und sind wir ehrlich, viele sind noch immer nicht mutig genug diese Erfahrung zu teilen oder sich auszutauschen. Daher finde ich diese Initiative sensationell.
Inge Prader, 66, Fotografin
%MEDIUM-RECTANGLES%
Manchmal fluche ich leise über Kollateralschäden des Älterwerdens, aber versuche auch die Vorteile wie mehr Gelassenheit, mehr Freiheit und mehr Selbstbewusstsein zu genießen. Hier, im globalen Norden, wünsche ich mir, dass Frauen sich nicht zu sehr über ihr Aussehen definieren. Ich hoffe sehr, dass unser Schönheits- und Jugendwahn sich wieder normalisiert, er fordert zu viele Opfer und lenkt unsere Bestrebungen nach Gleichberechtigung in die falsche Richtung. Mein Motto daher: You have to embrace getting older. Life is precious and when you?ve lost a lot of people, you realize that each day is a GIFT.
Monika Ballwein, 53, Sängerin und Vocalcoach
Enttabuisierung beginnt im Kopf – und mit Gesprächen. Mittlerweile habe ich mit einigen Freundinnen darüber gesprochen, wie wir es anderen Frauen in Zukunft einfacher machen können. Wir sollten genau hinsehen und füreinander da sein. Nicht wie das Kaninchen vor der Schlange erstarren. Wir müssen die Wechseljahre gemeinsam enttabuisieren, um sie erfolgreich in unser Leben zu integrieren. Dann entfalten sich alle neuen, guten Facetten, die diese Lebensphase einleitet, vielleicht schon früher von ganz allein. Dann verschwindet auch die Angst. Und die Lebensfreude blüht im Idealfall rascher wieder auf.
Doris Rose, 57, Unternehmerin und Jones-Designerin
Man muss sein Ändern leben, nicht sein Leben ändern. Ich fühle mich jetzt viel gefestigter und irgendwie bei mir angekommen, ich fühle und spüre mich. Gerade im Wechsel konnte ich mehr Bewusstsein darüber aufbauen, was mein Leben wirklich bereichert. Älter werden ist etwas Schönes. Und alternativlos, oder? Ich möchte anderen Frauen zeigen, dass es zu schaffen ist. Wir sind zusammen, wir sind stark. Man geht aus jeder schwierigen Situation, die man überwunden hat, mit erhobenem Haupt und mehr Grandezza heraus.
Evelyn Rillé, 61, Model und Sanitäterin
Ich bin spät in die Wechseljahre gekommen, das war bei meiner Mutter ebenso und liegt daher wahrscheinlich in der Familie. Es hat schleichend begonnen, angenehm war es nicht immer. Aber der Wechsel ist keine Krankheit, sondern ebenso wie die Pubertät eine natürliche altersbedingte Umstellung. Das kann man aushalten. Für mich ist grundsätzlich jede Art von Tabuisierung und Diskriminierung ein wichtiges Thema. Es ist ein Paradoxon in unserer Gesellschaft, dass einerseits alles dafür getan wird lange und gesund zu leben, dass aber mit den dazugehörigen Folgen wenige leben können.
Birgit Fenderl, 50, Autorin (Kurswechsel bei 5.0) und ORF-Journalistin
Die Wechseljahre sind immer noch ein Tabu-Thema, erst in den letzten Jahren gibt es langsam auch immer mehr Publikationen und Diskussionen darüber. Als Michelle Obama in ihrem Podcast offen über ihre Wechselbeschwerden gesprochen hat, war das für viele Frauen eine Weichenstellung, sich auch zu trauen. Manche spüren wenig, andere leiden. Und wir alle sollten offener darüber sprechen und auch so mehr Verständnis von unserem Umfeld einfordern. Wenn du live auf Sendung bist und eine Hitzewallung kommt, das ist kein Spaß – ich selbst erlebe das immer wieder und ich möchte auch ganz offen und natürlich damit umgehen.
Gabriele Kuhn, 61, Kolumnistin
Möglicherweise wurde ich im Wesen etwas zackiger – insofern, als ich besser Grenzen ziehen kann. Nicht immer, aber immer öfter. Mich einsetze, für mich, und für das, was ich brauche, um zufrieden zu sein. Ich verordne mir mehr Mut zum Nein, mitunter radikal. Verschreibe mir Lachen, Loslassen, freudvolle Momente, und zugleich mehr Stille denn je. Vor allem aber jage ich nicht mehr der Illusion nach, dass ich ewig elastisch, ewig knackig und ewig faltenlos sein muss. Und darin liegt die wahre Befreiung.
Eva Damyanovic, Kabarettistin und Schauspielerin, 51
%EVENT%
Das Leben ist eine Achterbahnfahrt, aber auch schön und unglaublich. Ich freue mich, dass ich gesund bin und älter werden darf. Da gehören die Wechseljahre einfach dazu. Lasst uns gemeinsam in eine neue Lebensphase wechseln und erinnern wir uns immer wieder gegenseitig daran, wie aufregend und schön es ist eine Frau zu sein. Ja, da verändert sich was und ja, da steht mir wahrscheinlich noch einiges bevor. Darum bin ich gerade dabei, einen Wechselwohlfühlplan zu entwickeln, bei dem das Mantra schon festgelegt ist: Slow down – let it flow – lass rinna! Entspanne dich, gehe es ruhig an und lass (endlich) los!
Doris Kiefhaber, 60, Geschäftsführerin der österreichischen Krebshilfe
Ich bin mit 35 in den Wechsel gekommen. Warum? Keine Ahnung. War halt so. Mit den typischen Wechselbeschwerden habe ich mich zwei Jahre lang ziemlich herumgeschlagen. Ich finde es wichtig, dass wir endlich offen mit dem Thema umgehen, weiß aber, dass viele Frauen leider nur unter vorgehaltener Hand darüber sprechen. Umso wichtiger ist die Initiative wechselweise.net – für uns, die wir schon im Wechsel sind, aber auch als Role Models für die nächste Generation. Gesundheit ist das höchste Gut, dazu gehört Kommunikation darüber – alles andere schaffen wir schon!
Veronika Pelikan, Wechselweise.net, Herausgeberin
%QUESTION%
Die Wechseljahre habe ich schon weitgehend hinter mir. Aber rückblickend betrachtet hätte ich gerne mehr darüber gewusst. Viele Frauen kommen in den Wechsel und wissen nicht, wie ihnen geschieht – so wie ein Mädchen, das unvorbereitet die erste Periode bekommt. Viele Beschwerden, die Frauen um die Lebensmitte plagen, sind wechselbedingt, werden aber oft nicht damit in Verbindung gebracht und daher auch nicht adäquat behandelt. Wechselweise.net will Tabus abbauen und aufklären, wie sich das seelische und körperliche Wohlbefinden in dieser Lebensphase verbessern lässt. Schließlich werden da die Weichen für die zweite Lebenshälfte gestellt. Viele Frauen fühlen sich nach dem Wechsel erleichtert, freier oder ermutigt, etwas Neues zu beginnen.
Schreib einen Kommentar ( 0 )