Frauen am Land leiden häufiger unter Wechseljahresbeschwerden
Frauen in der Stadt und am Land sind unterschiedlich stark von Wechseljahresbeschwerden betroffen. Warum und wie sich das auswirkt, zeigt eine neue Studie aus den USA.
Würden Frauen, die auf dem Land leben, in den Wechseljahren besser versorgt, könnte dies die gesundheitlichen Ungleichheiten verringern. Foto: iStock/Nazar Rybak
Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Muskelschmerzen – kennen wir alle. Und dennoch unterscheidet sich die Ausprägung der Symptome, die in den Wechseljahren auftreten, je nach Wohnort. Frauen in ländlichen Gebieten berichten häufiger über Beschwerden dieser Art als Frauen in der Stadt. Die Gründe sind vielfältig und reichen von der größeren Entfernung zu spezialisierten Ärzt:innen bis hin zu weniger Aufklärung.
Fakt 1: Entfernung zum Spezialisten
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Wenn eine Patientin mehr als eine Stunde fahren muss, um einen Spezialisten aufzusuchen, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie überhaupt einen Termin wahrnimmt, dramatisch, schreibt die Studienautorin Dr. Susan Reed von der University of Washington im Journal of The American Menopause Society. Zwischen Arbeit und Kinderbetreuung sind das Zeitspannen, die nur schwer aufzubringen sind. Die Suche nach Hilfe bei Wechseljahresbeschwerden kann demnach logistisch und emotional entmutigend sein.
Zeit ist allerdings nur ein Parameter, der sich aus einer Online-Umfrage unter 1.531 Befragten ergibt, die zeigt, dass Frauen in ländlichen Gebieten größere psychische und physische Belastungen erfahren als ihre Pendants in den Vororten und Städten.
Fakt 2: Unterschiede im Wissen
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Die Forschenden stellten auch Unterschiede im Wissen über die Wechseljahre, bei den Behandlungsmöglichkeiten und den Erfahrungen fest – je nachdem, wo die Frauen leben. Idealerweise sollten sich Frauen an Ärzt:innen wenden können, um sich über die möglichen Therapiemethoden – etwa eine Hormontherapie – zu informieren. Doch stellten die Teilnehmerinnen der Studie fest, dass ihre Gesundheitsdienstleister eine Hormonersatztherapie oft nicht als Option anbieten.
Fakt 3: Durchstehen statt Hormonersatztherapie
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Die Forschenden fanden auch heraus, dass viele Frauen alternative Therapien, wie zum Beispiel rezeptfreie Kräuter- und Vitaminpräparate, wählen und dass viele auf eine Hormontherapie verzichten oder mit dieser Behandlungsmöglichkeit nicht vertraut sind. Nur 11 Prozent der Befragten (unabhängig von ihrem Wohnort) gaben an, eine Hormonersatztherapie in Anspruch zu nehmen. Und das, obwohl eine große Zahl der Frauen erklärte, unter Hitzewallungen zu leiden.
Viele Frauen hatten Angst vor dem Risiko oder glaubten, dass die Therapie das Krebsrisiko stark erhöhen würde, schreibt Reed. Aufklärende Gespräche hätten nicht stattgefunden, gaben viele Befragte an. Andere Frauen, vor allem in ländlichen Gebieten, berichteten, dass sie sich dazu entschieden, es durchzustehen, anstatt ihre Symptome behandeln zu lassen.
Die langfristigen Auswirkungen einer Unterversorgung
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Die langfristigen Auswirkungen der Untätigkeit auf die Gesundheit der Frau können beträchtlich sein. Ganz gleich, ob es sich dabei um den Ich steh das durch-Ansatz oder um die Angst vor möglichen Risiken einer Hormonersatztherapie handelt. Ein Beispiel sind Frauen, die über viele Jahre hinweg unter starken Hitzewallungen leiden. In neueren Studien haben wir einen stärkeren Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Veränderungen bei Biomarkern festgestellt, die auf ein höheres Demenzrisiko hindeuten können, erklärt Reed.
Verringerung der Ungleichheiten durch bessere Versorgung und Aufklärung
Würden Frauen, die auf dem Land leben, in den Wechseljahren besser versorgt, könnte dies die gesundheitlichen Ungleichheiten verringern, sind die Studienautor:innen überzeugt. Zudem sollte die Aufklärung über die Risiken und Vorteile von Maßnahmen, insbesondere der Hormontherapie, auf Frauen in ländlichen Gebieten zugeschnitten sein.
Die Umfrage wurde in allen 50 Bundesstaaten der USA durchgeführt. Es ist davon auszugehen, dass die Ergebnisse durchaus auch für Österreich und Deutschland relevant sind. Denn wir wissen: Es besteht großer Nachholbedarf auf vielen Ebenen.
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