F*ING HOT: Das war die Wechselweise-Nacht im Theater Drachengasse!
Ohne Tabus, mit viel Humor: Nach der Vorstellung von F*ING HOT! mit Grischka Voss diskutierten Prominente und Expertinnen mit dem Publikum über den Wechsel als Chance.
Was für ein (heißer) Abend: Das Portal Wechselweise.net, Schauspielerin Grischka Voss und das Theater in der Drachengasse luden zur ersten Wechselweise-Nacht. Tabulos, mutig, sehr unterhaltsam und informativ war bereits die Performance der Künstlerin zum Auftakt. Denn Grischka Voss greift auf der Bühne gerne Tabuthemen auf und widmet sich (nach der weiblichen Lust in Bullet Proof) in ihrem aktuellen Stück nun den heißen Wechseljahren. Das Frausein sitzt doch nicht in der Gebärmutter, lässt sie ihre streitbare Bühnenfigur Amanda in den Raum schmettern: Der Wechsel ist genau wie die Pubertät, man schwitzt, kriegt Haare an Stellen, wo vorher keine waren, wird moppelig, stellt sich komplett in Frage, mit dem Ergebnis, dass man danach eine tolle Frau ist! Also warum wird das Klimakterium gleichgesetzt mit Leid, Verwesung und Verdammnis? Wieso soll sie uns entweiblichen?
Wechselweise-Nacht: Dem Älter werden stellen, statt sich zu verkriechen.
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Nach Standing Ovations zum Finale entspannte die Gästeschar – darunter Schauspielerin Doris Schretzmayr, die Regisseurin Carolyn Amann begleitete, Model und Sanitäterin Evelyn Rillé,Coachin Hilde Fehr, Sängerin Monica Ballwein und Sandra Konstatzky (Leiterin der Gleichbehandlungsanwaltschaft)– in der Pause bei der passenden Lektüre:ORF-Moderatorin Birgit Fenderl präsentierte ihr Buch "Kurswechsel bei 5.0, in dem sie mit Fotografin Sabina Hauswirth wichtige Ü50-Role Models aus Österreich porträtiert. Was vielen Frauen um den 50er gemeinsam haben? Dass man weiß, was man will, mehr auf sich selbst hört und nicht mehr so vom Fremdbild abhängig ist. Umso wichtiger ist es, dass man sich dem Älterwerden bewusst stellt– egal ob dies- oder jenseits der Wechseljahre, meint sie.
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Veronika Pelikan, Gründerin wechselweise.net ergänzt: Ältere Frauen verschwinden aus der öffentlichen Wahrnehmung, auf dem Arbeitsmarkt gelten wir als unvermittelbar. Das wollen wir nicht länger hinnehmen. Tauschen wir uns aus, räumen wir mit Vorurteilen auf, brechen wir Tabus! Medizinische Expertise kam von Dr. Bibiana Kalmar, Frauenärztin mit Schwerpunkt Hormone und psychosomatische Medizin und wechselweise.net-Expertin. Sie erinnerte die Gäste an den Stellenwert der Gesundheit in der Lebensmitte: Egal ob Menopausale Hormontherapie oder Alternativmedizin, es gibt Mittel und Wege zu mehr Wohlbefinden. Gerade ab 50 ist wichtig, nicht die regelmäßigen Kontroll- und Vorsorgeuntersuchungen zu schwänzen. Das Frausein wert zu schätzen, ist leider keine Selbstverständlichkeit. Eine Gesundheitsbetreuung mit dem Fokus auf der Freude an der eigenen Weiblichkeit, dem liebevollen Umgang mit dem Leben, dem Altern und dem eigenen Körper ist eine Herzensangelegenheit.
F*ING HOT: Die zweite Pubertät kommt (in Mode)!
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Durch den Abend führte Kulturjournalistin Andrea Schurian, die im Rahmen der Podiumsdiskussion auch Privates preisgab: Ich kam damals in den Wechsel als mein Sohn in die Pubertät kam. Ein Haushalt, der von Hormonschwankungen dominiert wird, hat es ins sich. Ernstere Töne schlug sie bei Thema Selbstoptimierung an: Frauen wechseln im Wechsel von sichtbar zu unsichtbar, denn alt werden ist zunächst offenbar vor allem eins: peinlich in einer – und für eine – Gesellschaft, die von ewiger Jugendlichkeit träumt. Aber wer nicht jung sterben möchte, sollte nicht das Altern bekämpfen, sondern die Wechselbeschwerden.
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Abtauchen oder neu durchstarten? Durchschlafen oder durchschwitzen? Hormon-Ersatz oder Hormon-Yoga? Bis Mitternacht wurde im Theatersaal leidenschaftlich diskutiert: Monica Ballwein teilte die Erfahrungen mit Ageism in der Unterhaltungsbranche, Hilde Fehr forderte mehr Selbstliebe und Frauensolidarität und Evelyn Rillé gratulierte Wechselweise.net, dazu, dass nun gleich mehrere Bedürfnisse von Frauen in der Lebensmitte beantwortet werden: Medizinische Expertise, Austausch und Sichtbarkeit. Ein mehr als gelungener Abend, der nach Wiederholung schreit! F*ING HOT läuft noch bis 4. Februar im Theater in der Drachengasse.
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