Die Wechseljahre des Mannes: Jetzt spricht Robbie Williams

Abenteuer mit willigen Groupies, Alkohol- und Drogenexzesse, Abstürze und Depressionen: Der britische Sänger Robbie Williams ist dafür bekannt, intensiv zu leben und sich kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Mit bald 50 Jahren tritt er mittlerweile allerdings leise und verbringt seine Freizeit am liebsten mit seiner Familie und im beschaulichen Gstaad, um die Dämonen seiner Vergangenheit zu zähmen. Die werden nun auch auf Netflix präsentiert - der Trailer zur Robbie-Dokumentation jedenfalls verspricht einen ausführlichen Blick in das Privatleben des Stars und dessen komplexe Psyche.  

Robbie Williams: „Das Testosteron hat das Gebäude verlassen.“ 

%CONTENT-AD%

Vielleicht vergeht ja auch deswegen kein Tag ohne Wortmeldung des Briten – uns jedenfalls ist eine davon besonders aufgefallen: Der Star spricht offen über die Symptome der Andropause, also die Wechseljahre des Mannes. In der Zeitung „The Sun“ schilderte seine Erfahrungen mit Glatzenbildung, abnehmender Libido, Schlaflosigkeit nachts und lähmender Müdigkeit tagsüber: „Das Haar wird dünner, das Testosteron hat das Gebäude verlassen, das Serotonin ist nicht wirklich da und das Dopamin hat sich schon vor langer Zeit verabschiedet. Ich habe alles verbraucht, was natürlich gut ist. Ich bin mitten in der Manopause."  

%MEDIUM-RECTANGLES%

Verantwortlich für diesen Zustand macht er nicht allein den natürlichen Prozess des Alterns, sondern sein exhaliertes Leben in den 1990er und 2000er Jahren. „Meine Tochter sagte zu mir: 'Daddy, du bist ist faul'. Ich mag den Begriff 'faul' nicht, denn so wurde ich beschrieben, als ich jünger war. Und in Wirklichkeit bin ich einfach nur kaputt von dem, was ich mir alles angetan habe. Das Feiern hat mir wichtige Hormone entzogen“, so Williams in Eigendiagnose.  

Andropause: Party-Exzesse und Hormonchaos

%EVENT%

Ob er damit recht hat? Tatsächlich gibt es zu wenig medizinische Daten, um einen Zusammenhang zwischen Party-Exzessen und Hormonchaos herzustellen. Das Phänomen des sinkenden Testosteronspiegels gilt grundsätzlich für jeden Mann, allerdings bereitet es nicht jedem Mann dieselben Probleme. Es ist wie so oft auch eine Frage des individuellen Lifestyles: Neben der genetischen Veranlagung beeinflussen auch andere Faktoren die Hormonproduktion, darunter Ernährung und Übergewicht, Drogen und Alkohol, Stress, mangelnde Bewegung oder Medikamente wie Psychopharmaka.  

Zum Gegengift ging Williams bereits 2011 über, da ließ er sich in Hollywood regelmäßig Wachstums- und Sexualhormone spritzen:  „Ich hatte den Testosteronspiegel eines 100-Jährigen“, erzählte er: „Während der Kur allerdings war der Sex mit meiner Frau unglaublich, auch meine Depressionen wurden besser.“ Mittlerweile hat der Pop-Star seine Hormonersatz-Therapie aber schon lange beendet und kämpft nun erneut mit dem Libidoverlust, Muskelabbau und Müdigkeit. Allerdings dürfte er es diesmal mit mehr Humor nehmen.  

%QUESTION%

Weiterlesen: Wechseljahre des Mannes: Soll ich Testosteron nehmen?

Weiterlesen: Wechseljahre des Mannes: 24 Symptome der Andropause

Weiterlesen: Erektionsstörungen, Leistungsabfall: Oft ist Testosteron-Mangel schuld