„Bad Ass Years für uns Frauen“: Sheila de Liz im Interview

Kaum eine Frau sieht den Wechseljahren gelassen entgegen. Unser Bild von der (Peri-)Menopause ist hoffnungslos veraltet und benötigt dringend ein Makeover. Viele Frauen leiden heute unnötig, und keine „muss da durch“. Sind die Beschwerden erst mal identifiziert, können wir viel für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden tun – und uns auch in der zweiten Lebenshälfte noch stark, fit und bei Bedarf auch sexy fühlen.

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Die „Bibel“ aller Ratgeber zum Thema Nummer eins stammt von einer deutschen Frauenärztin: Mit „Woman on Fire: Alles über die fabelhaften Wechseljahre“ hat Dr. Sheila de Liz neue Maßstäbe gesetzt. Ihr Credo: „Eine Frau in ihren Wechseljahren ist für die Umgebung respekteinflößend, aber nicht unsichtbar. Weil sie jetzt ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellt. Denn sie hat erkannt: Nur wenn es ihr gut geht, hat sie die Kraft, anderen etwas zu geben.“

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Mit solchen Powersätzen macht uns die schreibegabte Gynäkologin aus dem deutschen Wiesbaden Mut. Wir können sowohl das Taschenbuch als auch die gebundene Ausgabe wärmstens empfehlen und klicken auch gerne ihren YouTube-Channel an. Und besonders freuen wir uns, dass wir die Vielbeschäftigte persönlich interviewen konnten.

"Hört auf, Frauen ab 40 als Omas darzustellen."

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WW: Die Wechseljahre – Challenge oder Chance?

Dr. De Liz: Beides!

WW: Frech gefragt: Hormonersatz oder Hormonyoga?

Dr. De Liz: Frech geantwortet: Hormonersatz. Yoga ist ein sehr guter Add-on, aber nichts hilft, um Krankheiten besser vorzubeugen, als das zu ersetzen, was fehlt – und das sind keine Pflanzen, Globuli oder Vinyasas. 

WW: Warum ist es wichtig die Wechseljahre weiterhin zu enttabuisieren?

Dr. De Liz: Weil die Wechseljahre heute nicht mehr das sind, was sie vor 20 Jahren waren – und immer mehr Frauen in leitenden Positionen völlig ahnungslos in die Perimenopause hineinschlittern. Die schleicht sich während den fruchtbaren Jahren ein – da müssen wir uns auskennen, um die richtigen Schritte für uns selbst zu tun. Und uns nicht auf altbackene Vorstellungen oder Mediziner:innen verlassen, die sich schlicht nicht wirklich auskennen. Die Wechseljahre sind keine Fußnote für uns Frauen, sondern ein großer Teil, ein wichtiger Teil unserer persönlichen Evolution. 

WW: Wie kann Enttabuisierung gelingen?

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Dr. De Liz: In dem man zum Beispiel aufhört, im Internet und sonstigen Medien Frauen in der Perimenopause mit schlohweißen oder grauen Haaren darzustellen. Die Wechseljahre sind nicht peinlich, sondern sehr, sehr cool. Das sind die eigentlichen Bad-Ass Years für uns Frauen! Daher meine Bitte an alle: Hört auf, die Frauen ab 40 als Omas darzustellen – Frauen in den Wechseljahren sind meistens Mitte 40, nicht Mitte 60. 

WW: Welchen wechselweisen Rat möchten Sie unseren Leserinnen mitgeben, wenn sie auf der Suche nach Linderung oder Verständnis sind?

Dr. De Liz: Suche weder nach Linderung noch Verständnis, sondern nach No Bullshit-Informationen, frei von Chi Chi und Esoterik um dich gegen die Veränderungen, die da kommen, zu wappnen.