Über Jeansgrößen, Scherze & bioidente Hormone
Früher hat sich Wechselweise-Kolumnistin Karin Garzarolli Gel ins Haar geschmiert, um cool auszusehen. Heute bekommen die Oberschenkel was davon, damit sie cool bleibt.
Der Liebste meinte kürzlich, ich würde keinen Spaß mehr verstehen. Also schon, aber halt nicht mehr so wie früher. Kann sein, dass er mich in dem Moment grad am falschen Fuß erwischt hat. Oder sein Schmäh war gar nicht witzig. Oder ich habe ihn akustisch nicht verstanden? Kann ich grad nicht sagen.
Ich bin eindeutig im Wechsel
Dafür weiß ich definitiv, dass ich glücklich bin. Also, ich hab? das schwarz auf weiß. Wie das geht? Habe aufgrund zu eng gewordener Jeans einen Hormonstatus machen lassen. Also nicht nur. Zu Atem beraubend engen Jeans kamen noch Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit und noch etliche -keit mehr dazu. Dass ich schon mehr als sechs Monate keine Tage mehr hatte, hat die ganze Situation nicht unbedingt entspannt.
Auf jeden Fall gab's zwei Wochen nach der Blutabnahme eine Befund- und Therapiebesprechung. Und die eröffnete mein Doc mit den Worten da gibt's einiges zu tun. Und: Sie sind eindeutig im Wechsel. Punkt für Punkt sind wir die Hormone durchwandert, an deren Name ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern kann.
Über Glückshormone und dergleichen
Glücklich und ausgeglichen dürfte ich sein und mental recht stabil, meinte er. Denn das Hormon, das dafür verantwortlich ist, ist ausreichend vorhanden. Nicht zu viel, nicht zu wenig – genau richtig schaut es mit dem Bestand davon aus. Nein, ich habe keine Ahnung mehr, wie das Ding heißt.
Auch um meine Libido ist es gut bestellt, denn ich produziere noch ausreichend Testosteron. Ja, den Namen habe ich mir gemerkt. Es ist ja eher das männlich besetzte Hormon und davon hatte ich schon immer genug. Weiß ich, denn während ich mich in meiner Jugend über Körperbehaarung nie beschweren konnte, ließ die Pracht am Kopf zu wünschen übrig. Das pendelt sich jetzt langsam auf ein Normalmaß ein, was ich sehr begrüße.
Bioidente Hormone sind der Clou
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Ein bisserl was zum Rumschrauben gäbe es bei Östrogen und Progesteron. Davon habe ich eindeutig zu wenig. Der Östrogenmangel ist Schuld an meinen Hitzewallungen, der Abgeschlagenheit und trockener, fahler Haut (und zwar überall). Und der Progesteronmangel an meinen Schlafstörungen, den gelegentlichen Muskelschmerzen und PMS-artigen Beschwerden ohne die Regel zu bekommen. Und dass die beiden im Keller sind, ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ich im Wechsel bin.
Nein, ich muss keine Hormonkeule à la Einheits-Pille schlucken, wie ich es in meiner Teenager-Zeit tat, um einen regelmäßigen Zyklus und reine Haut zu bekommen. Bioidente Hormone in einer geringen Dosierung zum richtigen Zeitpunkt sind die Antwort auf meine Wechseljahr-Beschwerden. Und zwar Östrogen in Gelform und Progesteron-Kapseln. Beides wende ich jetzt mal nach genauer Absprache und Anweisung meines Frauenarztes an.
Darling, ich komme wieder
In sechs Wochen ist die nächste Blutabnahme dran. Einfach um sicher zu gehen, ob die Therapie richtig anschlägt, oder an der Verabreichung noch etwas geändert werden muss. Bis jetzt kann ich nur so viel sagen: Ich schlafe wie ein Baby, wache ohne Muskelschmerzen auf und habe keine Hitzewallungen. Außerdem hatte nach über sechs Monaten meine Tage wieder und selbst das fühlte sich gut an.
Die Jeans passt übrigens immer noch nicht. Was jedoch an zu viel Schnitzerl und zu wenig Sport liegen könnte. Und die Scherzchen vom Liebsten verstehe ich manchmal immer noch nicht, aber vielleicht hat sich ja sein Humor geändert oder ich muss zum Ohrenarzt.
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