Augustinus Bader ist ein Pionier der Stammzellenbiologie und forscht seit über drei Jahrzehnten auf dem Gebiet der Hautheilung und Gewebereparatur. Einen Namen machte er sich vor allem, weil ein von ihm entwickeltes Wundgel bemerkenswerte Erfolge in der Hautregeneration von Verbrennungsopfern erzielte und Verletzungen narbenfrei abheilten.
Die zugrundeliegende Entdeckung ist der sogenannte Trigger Factor Complex 8, auch TFC8 Faktor. Dieser Komplex aus Aminosäuren und Vitaminen kommt genau so in unserer Haut vor und hilft den Hautzellen bei Verletzungen oder Verbrennungen so miteinander zu kommunizieren, dass körpereigene Reparaturprozesse anspringen und sich die Haut selbst regeneriert. Den Wirkstoff ließ Bader patentieren und entwickelte unter seinem Namen eine Hautpflege, die mittlerweile weltweit bekannt ist. Im Laufe der Jahre veröffentlichte er zahlreiche wissenschaftliche Studien und arbeitet auch heute noch daran, seine Entdeckung weiterzuentwickeln und für neue Forschungsfelder zu erschließen.
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Wir haben ihn gefragt, was diese Entdeckung aus der Hautforschung für unseren Körper und das Altern bedeutet könnte:
Welche Idee liegt Ihrer Theorie zugrunde?
Augustinus Bader: Meine These ist, dass es eine lebenslange Fähigkeit zur Reparatur des eigenen Körpers gibt, die in uns allen angelegt ist. Man weiß nur noch nicht genau, wie man sie aktiviert. Das Ziel wäre, Alterungsprozesse zu verlangsamen und anders zu definieren. Natürlich schreitet die Zeit fort und wir wollen und können sie ja auch nicht aufhalten. Aber warum assoziieren wir dieses Fortschreiten mit Problemen, Krankheit, Haarausfall oder mit schweren Defekten und Risiken? Wir wissen, dass wir unsere Stammzellen ein Leben lang haben, unser genetischer Code verändert sich ja nicht. Die Ergebnisse aus der Hautforschung lassen hoffen, dass das irgendwann auch für andere Bereiche unseres Körpers funktioniert.
Wie wirken Ihre Produkte?
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Augustinus Bader: Die Produkte helfen der Haut, sich selbst zu regenerieren. Sie wirken, egal welche Haut ich habe. Sie können die Creme auf Rosazea, auf Akne oder auf sonnengeschädigte Haut schmieren – es spielt keine Rolle, denn die Reparaturprozesse laufen an, je nachdem was die Haut gerade braucht.
Wie können wir uns das umgelegt auf den ganzen Körper vorstellen?
Augustinus Bader: Würden wir es schaffen Reparaturprozesse, die wir in der Haut bereits aktivieren können, im großen Stil im Körper zu aktivieren, könnten wir auch das Altern verlangsamen indem wir älter und vor allem gesünder alt würden.
Würde das für Frauen und den Wechsel bedeuten?
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Augustinus Bader: Ich glaube, wir können die Funktionsweise unserer Körper nicht komplett umkrempeln, aber ich bin überzeugt davon, dass die Menopause später einsetzen würde und eventuell auch weniger Begleiterscheinungen hätte. Nach meiner These würden Sie länger die Hormone produzieren, die der Körper braucht.
Was würde das für Wechselsymptome bedeuten?
Augustinus Bader: Für Themen wie Haarausfall und trockene Haut, die ja ganz häufig auf den Östrogenmangel im Wechsel zurück zu führen sind, würde das bedeuten, dass unser Körper weiterhin und bis ins hohe Alter Östrogen produzieren würde, das er für das endokrine System braucht. Viele Symptome wären damit nicht mehr existent.
Ist der individuelle Lifestyle trotzdem wichtig?
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Augustinus Bader: Sehr wichtig. Man kann immer selbst etwas für seine Gesundheit tun. Das ist die Lifestyle-Komponente, die man so langsam entdeckt. Ihr Körper weiß wie es geht, Sie müssen ihm aber das passende Umfeld bieten.
Wann wird es soweit sein?
Augustinus Bader: Wir stehen noch ganz am Anfang der Forschung, aber ich bin zuversichtlich, dass wir mit den Möglichkeiten, die wir jetzt haben, das nicht nur behaupten, sondern in einigen Jahrzehnten auch beweisen können.
Info: Das Interview mit Prof. Augustinus Bader entstand im Rahmen des Women´s Symposium im Alpin Resort Sacher Seefeld in Tirol.
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