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Wechselsymptome

Wechseljahres­symptom: Was tun bei Augen­trockenheit?

Die Augen brennen, sie jucken und fühlen sich trocken an. Augentrockenheit ist in den Wechseljahren keine Seltenheit. Wie kommt es dazu und was kann ich tun?

Gerät das Gleichgewicht der Hormone in den Wechseljahren durcheinander, hat dies nicht nur Auswirkungen auf den Stoffwechsel, den Schlaf und die Psyche. Auch das Auge reagiert auf hormonelle Veränderungen. Das Resultat ist Augentrockenheit – rund zwei Drittel aller Frauen haben in und nach den Wechseljahren damit zu kämpfen. Die Augen jucken oder brennen, sind gerötet, und immer wieder stellt sich ein störendes Fremdkörpergefühl ein. Trockene Augen sind nicht nur unangenehm. Sie können die Sehschärfe und damit die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Was sind die auslösenden Faktoren? Welchen Einfluss hat die Hormonersatztherapie? Wie lässt sich Augentrockenheit vermeiden? Wechselweise hat bei Prof. Elisabeth M. Messmer von der Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität in München nachgefragt. 

Warum kommt es in den Wechseljahren zu trockenen Augen? 

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In den Wechseljahren kommt es zum Abfall von Östrogenen, aber auch von Androgenen. Rezeptoren für Östrogen, Androgen als auch Progesteron finden sich in den Tränendrüsen, den Meibomdrüsen (Talgdrüsen am Rand der Augenlider) und an der Augenoberfläche. Diese unterschiedlichen Drüsen produzieren den aus verschiedenen Schichten – Schleim, Wasser und Fett – bestehenden Tränenfilm. Der Verlust der Hormone hat große Auswirkungen auf die Tränenflüssigkeit. 

Welche Funktion haben die Hormone im Auge? 

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  • Androgene: Androgene haben einen positiven Effekt auf die Meibomdrüsen und die Tränendrüse. Sie sind prinzipiell antientzündlich. Ihr Abfall führt zu einer Reduktion der Meibom-Produktion und der Produktion der wässrigen Tränenphase aus der Tränendrüse. Zudem ist durch einen Androgenverlust die entzündliche Aktivität an der Augenoberfläche gesteigert.
  • Östrogene: Die Rolle der Östrogene ist nicht ganz so eindeutig. Östrogene scheinen einen negativen Effekt auf die Produktion der Meibomdrüsen und der Tränendrüsen zu haben. Sie sind in der Lage, entzündliche Faktoren an der Augenoberfläche hochzuregeln. Ein Überschuss an Östrogen, zu dem es für kurze Zeit im Verlauf der Wechseljahre oder im Rahmen einer alleinigen Östrogen-Hormonersatztherapie kommt, scheint das Trockene Auge zu begünstigen. Weder ein Mangel noch ein Überschuss dürfte dem Auge guttun. 

Risikofaktoren für das Trockene Auge 

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Das Alter, das weibliche Geschlecht und eine postmenopausale Östrogentherapie gelten als Risikofaktoren mit hohem Evidenzgrad. Postmenopausale Frauen leiden etwa doppelt so häufig an Augentrockenheit als Männer über 50 Jahren. Die Symptome sind bei Frauen stärker ausgeprägt, häufiger und haben einen größeren Einfluss auf das Wohlbefinden als bei Männern. 

Welche Auswirkungen hat Augentrockenheit? 

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Das Trockene Auge beeinträchtigt vor allem die Sehfähigkeit – beim Lesen, am Computer oder beim Autofahren. Zudem ist die Lesegeschwindigkeit reduziert. Die Beschwerden sind oft unspezifisch, aber klar zu benennen: 

  • Augenrötung 
  • Brennen 
  • Stechen 
  • Fremdkörpergefühl 
  • Jucken 
  • Lichtempfindlichkeit 

Können Sehbeeinträchtigungen wieder vergehen? 

Sehbeeinträchtigungen, vor allem fluktuierendes Sehen – also in der Früh sieht man gut, gegen Abend hin weniger gut –, sind durch Oberflächenstörungen bedingt und können sich durch die Behandlung des Trockenen Auges verbessern. Auch Symptome wie Brennen, Fremdkörpergefühl etc. können durch eine Behandlung reduziert werden. 

Hat die Pille Einfluss auf das Auge? 

Hormonale Kontrazeptiva scheinen keinen Einfluss auf die Entwicklung bzw. Verschlechterung des Trockenen Auges zu haben. Sowohl menopausale Frauen mit als auch ohne Hormontherapie leiden häufiger an einem Trockenen Auge als jüngere Frauen. Eine Hormonersatztherapie im Allgemeinen scheint die Symptome nicht zu verbessern. Allerdings gilt eine alleine Östrogen-Hormonersatztherapie als signifikanter Risikofaktor. 

Wie kann ich vorbeugen? 

Weder Alter noch weibliches Geschlecht noch die Menopause sind veränderbar. Daher gilt es, ein Trockenes Auge frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Daher der Rat: Bei Anzeichen bzw. typischen Symptomen unbedingt einen Augenarzt oder Augenärztin aufsuchen! 

Können östrogenhaltige Augentropfen helfen? 

Sowohl Östrogen- als auch Androgen-haltige Augentropfen wurden in kleinen Kohorten beim postmenopausalen Trockenen Auge untersucht. Die meisten Studien wurden nicht von Augenärzt:innen, sondern von Gynäkolog:innen durchgeführt. Die relevanten augenärztlichen Studien zeigen widersprüchliche Ergebnisse. Teils fanden sich Verbesserungen von Befunden und Beschwerden, teilweise zeigten sich keine Befundänderungen. Daher werden in der aktuellen Therapie des Trockenen Auges Östrogen- bzw. Androgenhaltige Tropfen nicht empfohlen. 

Tipps: Was tun bei Augentrockenheit? 

  • Die Diagnose „Trockenes Auge“ durch einen Arzt oder eine Ärztin bestätigen und die Form des Trockenen Auges (Tränenmangel, Meibomdrüsendysfunktion oder andere Formen) bestimmen lassen. 
  • Auslösende Situationen wie z.B. Klimaanlage, trockene Luft, Staub, Rauch oder stundenlange PC-Arbeit meiden. 
  • Bei Bildschirmarbeit auf einen kompletten Lidschlag achten und den Augen regelmäßig Pausen zur Entlastung gönnen. 
  • Lidkantenpflege: Dabei morgens und abends feuchtwarme Abschminkpads für fünf Minuten auf die Augen legen und anschließend Unter- und Oberlid mit einem Wattestäbchen sanft in Richtung Lidkante ausstreichen – das löst verdicktes Sekret aus den Meibomdrüsen. 
  • Medikamente wie Antiallergika, Schlafmittel, Antidepressiva oder Betablocker verschlechtern das Trockene Auge. Mit dem Arzt oder der Ärztin abklären, ob die Medikamente reduziert oder gar abgesetzt werden können. 
  • Vor Augenoperationen ist eine gute Vorbereitung der Augenoberfläche sinnvoll. Operationen sind ein Risikofaktor für eine Verschlechterung des Trockenen Auges. 
  • Für die Behandlung gibt es einen Stufenplan: Zunächst werden nicht-konservierte Tränenersatzmittel und Lidkantenpflege empfohlen. Sind diese Maßnahmen nicht erfolgreich, können antientzündliche Therapien (kurzfristig Kortikosteroide, langfristig Ciclosporin A topisch), Tränenstöpsel (punctum plugs) und antientzündlich wirksame Antibiotika angewendet werden. Bei einer Meibomdrüsendysfunktion können Maßnahmen wie intensivierte Lichttherapie oder Thermopulsationstherapien – dabei werden durch Wärme und Massage des inneren Augenlids Verstopfungen beseitigt – helfen. 

Patientinnen mit ausgeprägten oder anhaltenden Symptomen sollten in jedem Fall ärztlichen Rat einholen! 


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