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Psyche/Seele

Wechseljahre: Das machen Hormone mit unserer Psyche

Was der Hormonumschwung im Wechsel alles mit dem Körper anstellen kann, rückt langsam in das allgemeine Bewusstsein. Doch auch die psychischen Folgen sind beachtenswert.

Kennst du das Gefühl, wenn du ohne erkennbaren Grund plötzlich traurig bist? Oder nachts wach liegst und die Gedanken nicht zur Ruhe kommen? Fühlst du dich manchmal grundlos ängstlich oder gereizt, als würde dir alles zu viel werden? Dann bist du nicht allein. Viele Frauen erleben diese und ähnliche Symptome während der Wechseljahre. Oft sind es die hormonellen Veränderungen, die uns aus dem Gleichgewicht bringen. 

Hormone spielen nämlich eine entscheidende Rolle für unser Wohlbefinden. Sie sind nicht nur für unsere körperliche Gesundheit wichtig, sondern beeinflussen auch stark unsere psychische Verfassung. Besonders die hormonellen Veränderungen während der Wechseljahre können zu Depressionen, Ängsten und Schlafstörungen führen. Diese psychischen Symptome werden oft missverstanden und fälschlicherweise auf persönliche Schwächen oder vergangene Erlebnisse zurückgeführt. 

Zu wenig Aufklärung? 

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Es ist wichtig zu erkennen, dass hormonelle Veränderungen so starke psychische Beschwerden auslösen können, dass eine Behandlung notwendig wird. Diese kann in Form von Antidepressiva, bioidentischer Hormonersatztherapie oder Psychotherapie erfolgen – oft auch als Kombination dieser Ansätze. Leider haben viele Menschen ein verzerrtes Bild von psychischen Erkrankungen und haben gar nicht am Schirm, wie weit verbreitet sie sind und dass sie (zu) oft unerkannt bleiben. 

Wie die „Menotherapeutin“ Sandra Tschöpe auf ihrer Plattform “MyMenoMind” erwähnt, besteht das Problem zunächst darin, überhaupt einmal die richtige Diagnose zu erhalten. Wer bringt schon psychische Symptome mit den Wechseljahren in Verbindung? Frauen gehen damit selten zur Gynäkologin, und oft hören sie dann vom Hausarzt, dass ihre Werte in Ordnung seien und sie sich einfach weniger Stress machen sollten. Das kann zu Selbstzweifeln bei Betroffenen führen, die sich in Gedanken äußern wie: „Ich halte lieber noch durch“ oder „Vielleicht bilde ich mir das nur ein“. Dabei ist es sehr wichtig, sich so bald wie möglich professionelle Unterstützung zu holen – und dafür muss ein Bewusstsein über die Verbindung zwischen Hormonen und mentaler Gesundheit her. 

Die drei wichtigsten Hormone in der Menopause 

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Besonders die Geschlechtshormone Östrogen, Progesteron und Testosteron spielen eine große Rolle – diese werden im Wechsel immer weniger produziert. Ein Hormonstatus kann aufschlussreich sein und helfen, den Zusammenhang zwischen Hormonspiegel und Gemütszustand zu verstehen. Doch wie wirken sich die einzelnen Hormone jeweils auf unsere Psyche aus?  

Östrogen

Östrogen hat eine direkte Wirkung auf den Serotoninspiegel, der für die Stimmung zuständig ist. Der Name Östrogen stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Brunst erzeugen“, was seine Rolle für die Libido verdeutlicht. Östrogen wird hauptsächlich in den Eierstöcken produziert und ist zum Beispiel während der Pubertät für das Wachstum von Brüsten sowie Haaren an der Vulva und unter den Achseln verantwortlich. 

Während der Wechseljahre sinkt der Östrogenspiegel – mit Folgen: Ein Mangel an Östrogen kann nicht nur Hitzewallungen und Nachtschweiß auslösen, sondern auch Stimmungsschwankungen und Depressionen. Studien zeigen, dass Östrogen auch auf das Gehirn wirkt und dort die Produktion von Serotonin fördert – einem Botenstoff, der auch als „Glückshormon“ bekannt ist. 

Progesteron

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Progesteron wirkt angstlösend und beruhigend. Das Wort Progesteron bedeutet aus dem Lateinischen übersetzt „gutes Tragen“. Es spielt nämlich eine große Rolle in der Schwangerschaft! Es wird ebenfalls in den Eierstöcken produziert und ist nach dem Eisprung für den Umbau der Gebärmutterschleimhaut zuständig, um die Einnistung einer befruchteten Eizelle zu ermöglichen. Ab dem 40. Lebensjahr nimmt die Produktion von Progesteron langsam ab, was zu Zyklusschwankungen, Antriebslosigkeit und Stimmungsschwankungen führen kann. 

Progesteron wird auch als das „Wohlfühlhormon“ bezeichnet, weil es beruhigende Eigenschaften hat. Ein Mangel an Progesteron kann zu  

  • Schlaflosigkeit 
  • Angstzuständen  
  • und innerer Unruhe führen.  

Einige Frauen berichten zudem, dass sie sich durch den sinkenden Progesteronspiegel gereizt und nervös fühlen, was den Alltag zusätzlich belasten kann. 

Testosteron

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Ein ausgeglichener Testosteronspiegel ist wichtig für das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität. Obwohl Testosteron oft als „Männerhormon“ bezeichnet wird, spielt es auch für den weiblichen Organismus eine wichtige Rolle. Es wird in den Eierstöcken und den Nebennieren produziert – ab den Wechseljahren jedoch stetig weniger. Dies hat nicht nur körperliche Folgen wie ein Rückgang von Muskelkraft und Knochendichte (erhöhtes Risiko für Osteoporose!), sondern stellt auch was mit unserer Psyche an.  

Denn Testosteron hat einen Einfluss auf Libido, Antrieb und Energielevel. Ein Testosteronmangel kann bei Frauen zu Symptomen wie 

  • Müdigkeit 
  • Kraft- und Antriebslosigkeit 
  • Depressionen  
  • und Gedächtnisschwäche führen.  

Auch die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und Stress zu bewältigen, kann durch niedrige Testosteronwerte negativ beeinflusst werden.  

Fazit 

Wir halten fest: Die Wechseljahre sind eine Zeit des Umbruchs, die sowohl körperliche als auch psychische Herausforderungen mit sich bringt. Es ist wichtig, dass wir die Auswirkungen hormoneller Veränderungen auf die Psyche erkennen können und diese entsprechend ernst nehmen. Denn ein offener Umgang mit den eigenen Gefühlen und das Einholen professioneller Hilfe können dabei helfen, diese Phase des Lebens besser zu bewältigen. Sei dir bewusst: Du musst nicht alles alleine durchstehen! 

 

Weiterlesen: Östrogen, Progesteron, Testosteron und ihre Rolle in den Wechseljahren 

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Weiterlesen: Wechsel und Psyche: So besiegst du Depressionen und Ängste

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