Chronische Schlaflosigkeit ist eines der häufigsten Probleme (post-)menopausaler Frauen. Die Hauptursache liegt wenig überraschend in der enormen Veränderung des Hormonhaushaltes. Östrogen, Progesteron, Melatonin – alles was, uns tief und fest durchschlafen lässt, rasselt in den Keller. Und lästige Begleiterscheinungen wie Nachtschweiß und Hitzewallungen wirken sich auch nicht sonderlich hilfreich aus.
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Die Folgen neben übler Laune und Dauermüdigkeit? Schlaflosigkeit erhöht das Risiko für viele chronische Krankheiten, darunter Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und Depressionen. Über den Nutzen der Hormonersatz-Therapie haben wir an dieser Stelle schon öfters berichtet, nun ließ uns eine aktuelle Studie der Medizinischen Fakultät des Ramathibodi-Krankenhauses in Bangkok aufhorchen. Das Ziel war es herauszufinden, wie man Frauen, die ihre Schlafstörungen bereits mit Medikamenten behandeln, auf natürliche Weise helfen kann. Laut dem Team belegen die Studienergebnisse das Potenzial von Vitamin E als hervorragende alternative Behandlung für chronische Schlaflosigkeit. Darüber hinaus wurde in der Vitamin-E-Gruppe ein signifikanter Rückgang des Prozentsatzes der Patientinnen festgestellt, die Schlaftabletten einnahmen, während dieser Rückgang in der Placebogruppe statistisch nicht signifikant war.
Wie hilft Vitamin E der Schlafqualität?
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Aber warum? Der Zusammenhang zwischen oxidativem Stress (ein Zustand im Stoffwechsel, bei dem Schäden an Zellen oder bei deren Funktionen entstehen) und chronischem Schlafmangel wirkt in beide Richtungen: Während oxidativer Stress durch Unterbrechung des Schlaf-Wach-Zyklus Schlafstörungen verursachen kann, erhöht eine schlechte Schlafqualität auch den oxidativen Stress und senkt den Antioxidantien-Spiegel. Vitamin E ist ein Antioxidans, das die Zerstörung der Zellmembranen im Körper verringert, indem es freie Radikale beseitigt und Entzündungen reduziert.
Grob genommen lässt sich Vitamin E in zwei Gruppen unterteilen: Tocopherole und Tocotrienole. Letztere haben höhere antioxidative Effekte (im Vergleich zu Tocopherol). Studien belegen, dass durch diese hohe antioxidative Wirkung
- Entzündungsparameter positiv beeinflusst,
- oxidativer Zellstress vermindert und
- verbesserte Blutwerte erzielt werden können.
Was die Autor:innen der Studie zu der Annahme veranlasst, dass eine Verringerung des oxidativen Stresses jener Mechanismus sein könnte, durch den Vitamin E die Schlafqualität verbessert.
Ernährungstipps: Vitamin E in den Wechseljahren
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Vitamin E ist gerade in und nach den Wechseljahren sehr wichtig.
- Es pusht das Wachstum der Körperzellen und verlangsamt ihre Alterung.
- Es senkt einen erhöhten Cholesterinspiegel und hilft dabei, das Blut flüssig zu halten, was wiederrum Thrombosen vorbeugt.
- Chemisch ähnelt Vitamin E dem Östrogen, weshalb eine gute Versorgung auch Hitzewallungen entgegenwirkt.
Im Vergleich zu Vitamin E führt die Verabreichung von Östrogen im Zuge der Hormonersatz-Therapie zwar zu besseren klinischen Wirkungen, dennoch kann Vitamin E eine gute Option als Ergänzung sein, bzw. bei leichten Wechselbeschwerden greifen.
Und wie kommen wir in den Genuss? Natürliches Vitamin E kann nur von Pflanzen hergestellt werden. Was bedeutet: Die meisten Pflanzenöle mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthalten reichlich davon, darunter etwa Weizenkeim-, Distel, Oliven-, Raps- und Sonnenblumenöl. Auch Nüsse, Pinienkerne, Leinsamen, Mandeln Spargel, Spinat und Süßkartoffeln sind gute Lieferanten.
Der Tagesbedarf für erwachsene Frauen liegt bei rund 12 Milligramm – ein zu viel an Vitamin E ist selten, hohe Dosierungen durch Supplemente über einen längeren Zeitraum sollten aber vermieden werden.
ACHTUNG: Wie bereits erwähnt, können Tocotrienole die Blutungs- und Gerinnungszeit verlängern. Wer Blutverdünner anwendet, muss bei der Einnahme eines entsprechenden Nahrungsergänzungsmittels also vorsichtig sein. Ihr wollt euch sicher sein? Ab zur/m Ärzt:in und dann ins Labor: Ein Mangel wird nur durch einen Blutspiegel-Test festgestellt.
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