Sie kann es sich beim besten Willen nicht erklären. Es ist wie ein Fluch. Obwohl sie sich in letzter Zeit fast ausschließlich von Salat und guten Ideen ernährt hat, sind die Speckröllchen da. Die Sit-ups in der Früh helfen nicht wirklich, und das Joggen lässt die überschüssigen Pfunde auch nicht dahinschmelzen, wie sie es so schön in der Werbung zeigen. Wieder steht sie frühmorgens vor dem Spiegel und denkt sich: Wir begrüßen neue Körperstellen.
Hinter dem Begriff Meno-Mitte steht der Umstand, dass Gewicht und Fettverteilung des weiblichen Körpers in den Wechseljahren nicht das tun, was man gerne hätte. Gerade in der Perimenopause lagert sich Fett am Bauch ab.
Schuld ist der sinkende Hormonspiegel
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Es scheint, als würde man schon beim bloßen Hinschauen auf eine Cremeschnitte zunehmen. Schuld daran sind die Hormone, konkret der sinkende Hormonspiegel. Der Körper sammelt Fettzellen und packt sie rund um den Nabel wie einen Schutzwall. Parallel dazu verliert die Frau ihre wertvolle, schlank machende Muskelmasse, und diese Kombination ist wie ein konzertierter Angriff auf die Bikinifigur.
Ab den Vierzigern fällt es schwerer, das Gewicht zu halten. Da gibt es nichts zu beschönigen. Selbst wenn die Frau wie ein Vogerl isst und regelmäßig Sport treibt, lässt sich die Veränderung nur bedingt aufhalten. Bei neun von zehn Frauen zwischen 45 und 55 Jahren steigt der Anteil an Körperfett.
Alle zehn Jahre vier Prozent Muskelmasse weniger
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Ein gewichtiger Grund ist das Schwinden der Muskeln, was freilich dem Alter geschuldet ist. Das beginnt schon ab dreißig. Alle zehn Jahre verlieren Frauen rund vier Prozent Muskelmasse. Und es reduziert sich der Energieverbrauch. Der Körper braucht nicht mehr so viel Nahrung wie früher. Dem Hunger ist das ziemlich wurscht. Der Magen knurrt und will Nachschub. Und die guten Vorsätze sind dahin.
Das Östrogen tut sein Übriges. Das Sexualhormon reguliert die reproduktiven Funktionen und kümmert sich nebenbei um den Stoffwechsel. In der Menopause herrscht sowieso biochemische Unruhe.
Wo sich früher Fettpölster vorzugsweise an den Hüften und Oberschenkeln gebildet haben, lagert sich der Mehrwert an Weiblichkeit jetzt eben am Bauch ab.
Tragisch die Statistik: Frauen legen in den Wechseljahren rund fünf bis sieben Kilo zu. Beschweren Sie sich bei der Evolution.
Bauchfett verursacht Krankheiten
Der Hosenbund wird zu eng, der Rock zwickt, und der Frust legt sich wie ein Schatten über die Seele. Dazu kommen vielleicht noch ein paar Corona-Kilos, die sich in den Lockdowns ganz von allein eingestellt haben. Im Homeoffice war die Bequemlichkeit der Feind jeder Idealform.
Ärzte warnen übrigens eindringlich vor dem Bauchfett. Es ist nicht nur optisch unerwünscht, es schadet dem Körper flächendeckend. Bauchfett schüttet Stoffe aus, die Entzündungen hervorrufen können. Außerdem kann es
- zu einer Insulinresistenz führen,
- erhöhte Blutzuckerwerte verursachen,
- das Brustkrebsrisiko erhöhen.
Frauen im Wechsel reagieren sensibler auf Zucker
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Damit nicht genug; Frauen im steigenden Alter werden auch noch sensibler für Zucker und schnelle Kohlenhydrate. Die süßen Moleküle werden im Körper in Fett umgewandelt.
Der Blutzucker wiederum beeinflusst die Schilddrüsenhormone, das Testosteron, das Östrogen und das Cortisol, das bei Stress ausgeschüttet wird. So hängen die Dinge zusammen. Je mehr Stress man hat, desto leichter nimmt man zu. Anspannung führt zu Bauchfett.
Entscheidend: Das Taille-Hüfte-Verhältnis
Den Umfang im Blick zu haben, ist also gerade in den Wechseljahren wichtig. Vor allem das Verhältnis der Taille zur Hüfte, das sich so errechnet:
- Taillenumfang von z.B. 70 cm
- Hüftumfang von z.B. 100 cm
- Ergibt ein Taille-Hüft-Verhältnis von 70/100 = 0,7
Alles, was unter 0,8 ist, liegt im grünen Bereich. Zwischen 0,8 und 0,84 spricht man von Übergewicht. Und ab 0,84 von Adipositas, also Fettleibigkeit.
Auch der Body Mass Index, kurz BMI, gibt Aufschluss darüber, was noch im Rahmen ist oder schon zu viel. Die Formel dafür setzt das Körpergewicht in Kilogramm mit der Körpergröße in Metern zum Quadrat ins Verhältnis.
BMI=Gewicht (in kg) dividiert durch Körpergröße (in m) zum Quadrat.
- 70 Kilo
- dividiert durch 1,73 m mal 1,73 m
- Ergibt einen BMI von 23,4
Bei Frauen zwischen 40 und 60 Jahren sollte der zwischen 23 und 33,9 Prozent liegen. 34 bis 39,9 Prozent bedeuten Übergewicht, ab 40 Prozent Adipositias (schweres Übergewicht).
Zehn Tipps gegen lästiges Bauchfett
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- Reduziere deine Zuckeraufnahme. Achtung: auch beim Kaffee!
- Trinke ausreichend Wasser. Flüssigkeit in Form von Mineralwasser und ungesüßtem Tee kurbelt Verdauung und Stoffwechsel an und hilft, giftige Stoffe, die das Abnehmen hemmen, aus dem Körper zu spülen.
- Iss ausreichend proteinhaltige Nahrung, vor allem Fisch. Dazu empfohlen: Gemüse, Obst, Ballaststoffe und gesunde Fette.
- Probiotische Bakterien aus der Ernährung bauen die Darmflora auf, stärken das Immunsystem und regulieren die Verdauung.
- Lass die Finger von Proteinshakes. Alle Proteine, die du brauchest, kannst du über die Nahrung aufnehmen.
- Versuche, Stress zu vermeiden und plane Pausen zwischen Terminen.
- Achte darauf, in der Nacht sieben bis acht Stunden Schlaf zu bekommen.
- Massagen in der Bauchregion wirken unterstützend. Mit einer trockenen Körperbürste in kreisenden Bewegungen, die Richtung Herz gehen, die Mitte massieren.
- Leiste dir im Fitnesscenter eine Privattrainerstunde. Nur ein Profi weiß, welche Art von Bewegung und in welcher Abfolge für deinen Körper am besten geeignet ist.
- Regelmäßige Workouts sind der Garant für eine gute Figur.
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