Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern Mut ist, wenn man es trotzdem macht. Ich weiß nicht, wer das gesagt hat, aber es trifft den Punkt. Wir bewundern so oft an anderen, was sie sich alles trauen: Sich selbstständig zu machen in ungewissen Zeiten (die Zeiten sind übrigens immer ungewiss), mit Mitte 50 den Job zu kündigen, ohne Aussicht auf eine andere Stelle, in der Firma ein klares Nein zu sagen, anstatt zu versuchen, alles hinzukriegen und sich dabei ins Burnout zu manövrieren.
Wir denken: Wie mutig – das könnte ich nie.
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Aber tatsächlich geht es hier gar nicht nur um den Mut, sondern es beginnt noch einen Schritt früher: Mit einer klaren Entscheidung. Es beginnt mit der Entscheidung, welchen Standard du für dich setzt. Wofür stehst du zur Verfügung und wofür nicht? Für welches Selbstbild entscheidest du dich – wie siehst du Dich? Willst du die Ja-Sagerin sein, die People-Pleaserin, die es immer allen recht macht und dabei vergisst, auf sich selbst zu schauen? Stehst du für einen anstrengenden, mühsamen Job zur Verfügung? Erlaubst Du, dass du ein Leben führst, das sich wie das Abarbeiten einer To-do-Liste anfühlt? Akzeptierst Du, ein Berufsleben zu führen, das du niemandem wünscht, den du liebst?
Die Grenze, die alles verändert
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Bei deiner persönlichen oder beruflichen Veränderung geht es vor allem um eine Grenze, die du verschiebst. Eine Grenze, die deinen neuen Standard definiert. So als wärst du aus einem Kleidungsstück rausgewachsen. Vielleicht erinnerst du dich noch an deine Kindheit: Beim Aussortieren alter T-Shirts ... du hast verwundert gelacht, weil du dir gar nicht mehr vorstellen konntest, dass dir das jemals gepasst hat. Genau so ist das mit dem Verschieben deiner persönlichen Grenze. du entwickelst ein neues Selbstbild. Und das ist größer und braucht mehr Platz. Du passt in dein altes Leben nicht mehr rein. Dein Job wird dir zu klein, dein Berufsleben fühlt sich zu eng an, da zwickt und klemmt was, manchmal tut es sogar schon richtig weh. Kennst du das?
Die Zeichen richtig deuten
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Das alles sind Zeichen dafür, dass es höchste Zeit für Veränderung ist. Und hier kommt der Mut ins Spiel. Denn schon allein beim bloßen Gedanken an Veränderung springt die Angst an und versucht, das mit allen Mitteln zu verhindern. Ihre einzige Aufgabe ist es ja, dich in deiner Komfortzone zu halten. (Dass die Komfortzone gar nicht sehr komfortabel ist, stört die Angst nicht – Hauptsache sicher. Dass die Magie aber ganz bestimmt nicht in der Komfortzone passiert, wissen wir alle.)
Und hier entsteht der Knackpunkt. Gibst du der Angst nach und arrangierst dich mit einem Berufsleben, das nicht mehr passt und dich unglücklich macht? Oder nimmst du die Angst einfach nur wahr, ohne ihr nachzugeben, indem du sie akzeptierst und gleichzeitig mutig Deine Grenzen erweiterst, um einem größeren, schöneren, ehrlicheren Leben Platz zu machen?
5 Ideen, um deinen Mut zu stärken
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Überlege Dir, wann du das letzte Mal mutig warst. Sehr oft zeigen wir Mut, wenn wir uns für andere einsetzen. Für unsere Kinder, unsere Freundinnen oder für Menschen, von denen wir glauben, dass sie unsere Unterstützung dringend brauchen. Wie wäre es, wenn wir uns auch mehr für uns selbst einsetzen – für unsere Träume und unsere Bedürfnisse und uns dadurch das Leben erschaffen, das wir uns wirklich wünschen? Manchmal helfen Perspektivenwechsel, um den Mut zur Veränderung zu finden. Hier ein paar Gedankenanstöße dazu.
- Werde dir bewusst darüber, dass das Leben keine Generalprobe ist. Irgendwann ist es vorbei und wenn du jetzt nicht damit beginnst, so zu leben, wie du willst, wirst du es vermutlich nie tun.
- Löse dich von der Anhaftung an Lob und Kritik, denn nur dann bist du wirklich frei. Vor allem die Suche nach Lob ist Gift für deine berufliche Erfüllung. Denn wer abhängig von Lob ist, will keine Fehler machen – aus Angst, die anderen könnten bemerken, dass man doch nicht so gut ist, wie sie dachten.
- Lass den Perfektionismus los. Wie die Autorin Elizabeth Gilbert es so schön sagt: Der Perfektionismus ist ein Serienkiller. Er bringt jede Innovation und Kreativität um, bevor sie überhaupt entsteht. Freue dich stattdessen über Fehler und neue Lernmöglichkeiten.
- Du musst nicht von allen gemocht werden. Vor allem für uns Frauen ist das ein großes Thema. Wir stellen die anderen so oft über uns und verlieren uns dabei komplett. Beginne damit, dich selbst so anzunehmen, wie du bist – die anderen folgen dir dann automatisch.
- Beantworte die wichtigste aller Fragen: Bin ich es mir wert, ja zu dem zu sagen, was ich will? Wenn hier ein Hell, Yes! kommt, dann wirst du auch den Mut dafür finden.
Achtung: Die Antworten auf diese Fragen könnten zu einem Life Changing Moment führen. Zumindest aber werden sie neue Perspektiven eröffnen.
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