Schwitzen ist lästig, aber wichtig. Das Verdampfen von Schweiß ermöglicht es dem Körper seine Temperatur zu regulieren und sich vor Überhitzung zu schützen. Manche Menschen schwitzen aber übermäßig, auch wenn es keinen konkreten Anlass gibt. Also ohne intensive Belastung, Hitze oder Medikamenteneinnahme. Diese übermäßige Schweißproduktion ist aus medizinischer Sicht zwar ungefährlich, allerdings kann es für die Betroffenen zu einer enormen Belastung werden, Wohlbefinden und Selbstwertgefühl mindern. Um diese Beschwerden langfristig in den Griff zu bekommen, kann eine Anti-Schweiß-Therapie sinnvoll sein.
Für wen ist eine Anti-Schweiß-Therapie geeignet?
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- Häufig ist das übermäßige Schwitzen genetisch oder gerade in den Wechseljahren hormonell bedingt. In diesem Fall handelt es sich um eine primäre Hyperhidrose.
- Hängt die erhöhte Schweißproduktion mit einer anderen Erkrankung zusammen, spricht die Medizin von einer sekundären Hyperhidrose.
Bei der primären Hyperhidrose hilft eine Anti-Schweiß-Therapie. Bei einer sekundären Hyperhidrose empfiehlt sich allerdings, zunächst die ursächliche Grunderkrankung behandeln zu lassen.
Welche Anti-Schweiß-Therapien gibt es?
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Die übermäßige Schweißproduktion kann sich auf einen bestimmten Hautbereich beschränken oder am gesamten Körper auftreten. Besonders häufig sind die Achseln, Handflächen und Fußsohlen betroffen. Diese Areale können sehr gut mit Botox behandelt werden. Eine Absaugung der Schweißdrüsen empfiehlt sich hingegen eher nur in den Achselhöhlen. Beide Methoden eignen sich sowohl für Frauen als auch Männer.
Was muss vor einer Anti-Schweiß-Therapie beachtet werden?
In einem ersten Beratungsgespräch muss abgeklärt werden, ob eine primäre oder sekundäre Hyperhidrose vorliegt. Eventuelle Allergien sind ebenfalls zu prüfen.
Vor dem Eingriff selbst gibt es nur wenige Regeln zu beachten. Falls die Anti-Schweiß-Therapie in den Achseln zur Anwendung kommt, sollten diese kurz davor rasiert werden. Auf die zu behandelnden Stellen dürfen vor der Behandlung weder Deo, Cremes noch Make-up aufgetragen werden.
Wie läuft eine Anti-Schweiß-Therapie mit Botox ab?
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Bevor die Botox-Behandlung beginnen kann, müssen zunächst die Schweißdrüsen unter der Haut lokalisiert werden. Dafür wird eine spezielle Flüssigkeit auf die betroffenen Bereiche aufgetragen. Nach einer kurzen Wartezeit verfärbt sich die Haut, wodurch der Facharzt die geeigneten Einstichstellen erkennen kann. Anschließend wird eine betäubende Creme aufgetragen. Sobald die Anästhesie wirkt, kann mit dem ca. 30-minütigen Eingriff gestartet werden.
Botox ist ein synthetisch hergestelltes Mittel, welches in der plastischen Chirurgie auf vielfältige Arten eingesetzt wird. Im Rahmen der Anti-Schweiß-Therapie wird eine kleine Menge von Botox an den identifizierten Stellen in die Haut injiziert. Dort blockiert der Wirkstoff die Reizübertragung zwischen den Nerven und den Schweißdrüsen, wodurch das übermäßige Schwitzen in Zukunft ausbleibt. Es entsteht keine Ausfallzeit. Die Wirkung hält einige Monate an.
Wie läuft die Absaugung der Schweißdrüsen ab?
Um eine übermäßige Schweißproduktion dauerhaft in den Griff zu bekommen, ist eine Absaugung der Schweißdrüsen effektiver. Dieser ca. 1-stündige Eingriff kann ambulant bzw. tagesklinisch erfolgen.
Auch bei dieser Behandlungsmethode müssen zunächst die hyperaktiven Schweißdrüsen ausfindig gemacht werden. Das funktioniert auf dieselbe Weise wie bei der Botox-Injektion. Danach werden in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose an den zu behandelnden Stellen kleine Schnitte in die Haut gesetzt. In diese wird eine spezielle Kanüle eingeführt, mit der die Schweißdrüsen behutsam abgesaugt werden. Nach dem Entfernen der Kanüle werden die kleinen, offenen Wunden mit einer Naht verschlossen. Die Nahtentfernung erfolgt ca. 14 Tage nach dem Eingriff. Die Ausfallzeit beträgt 2 Tage. Das endgültige Ergebnis, das für immer bestehen bleibt, ist nach 4-6 Wochen erreicht.
Sind auch Anti-Schweiß-Therapien mit Mikrowellen effektiv?
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Die wissenschaftliche Studienlage zu Anti-Schweiß-Therapie mit Mikrowellen ist noch sehr widersprüchlich. Die Behandlung mit Mikrowellen wird erst seit kurzem an PatientInnen mit übermäßigem Schwitzen in der Achselregion durchgeführt. Derzeit gibt es noch keine schlüssige medizinische Auskunft über die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Behandlungsform.
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