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Wechselsymptome

Starke Regelblutung in den Wechseljahren: Ursachen und Abhilfe

In der Perimenopause treten oft starke oder langanhaltende Blutungen auf. Hier erklären wir die häufigsten Ursachen und wie sie behandelt werden.

Übermäßig starke Regelblutungen sind ein Problem, unter dem viele Frauen in den Wechseljahren leiden. Nicht nur das ständige Wechseln von Binden oder Tampons nervt, auch der mit der Regel verbundene hohe Blutverlust kann Probleme machen und sogar zu Blutarmut und Eisenmangel führen.

  • Ein Hinweis auf eine überstarke Regelblutung ist, wenn du mehr als sechs Mal täglich die Binde oder den Tampon wechseln musst.
  • Wenn die Regelblutung laut Definition pro Menstruationszyklus länger als 7 Tage andauert und/oder der Blutverlust mehr als 80 Milliliter beträgt, sprechen Mediziner von einer Menorrhagie (zu lang) bzw. Hypermenorrhö.

Warum treten überstarke Monatsblutungen auf?

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Meist ist der Auslöser in den Wechseljahren weitgehend „harmlos“ und hormonell bedingt: Während der Perimenopause nimmt die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron allmählich ab. Durch diese Umstellung kann der Zyklus aus dem gewohnten Takt geraten – und die Blutungen fallen stärker aus.

Sind die Hormone nicht im Gleichgewicht, kann sich eventuell auch die Gebärmutterschleimhaut stärker verdicken als es normalerweise der Fall ist. Als Folge treten dann sehr oft übermäßige Blutungen oder lang anhatende Blutungen auf.

Weitere mögliche Ursachen sind:

  • Andere Störungen im Hormonhaushalt
  • Myome
  • Polypen
  • Verwachsungen der Gebärmutter
  • Endometriose
  • Entzündungen
  • Eine Blutgerinnungsstörung
  • Ein Tumor

Wie sich übermäßige Blutungen stoppen lassen

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In früheren Zeiten wurde das Problem ziemlich radikal gelöst, nämlich mittels OP – nach dem Motto: Gebärmutter raus. Heute stehen wesentlich sanftere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Leitlinien für Gynökologen schreiben sogar vor, dass bei Blutungsstörungen nicht-operative Therapien als Alternative zur Gebärmutter-Entfernung anzubieten sind. Welche Behandlung bei einer starken oder sehr langen Blutung angemessen ist, hängt natürlich hauptsächlich vom frauenärztlichen Befund ab. Ist die Blutung hormonell bedingt, sind folgende Optionen möglich:

Progesteron-Gabe

In Stresssituationen bilden die Eierstöcke mehr vom Hormon Estradiol (Östrogen), das wiederum die Schleimhaut-Schicht in der Gebärmutter aufbaut. Je stärker dieser zyklusbedingte Aufbau ist, desto stärker muss auch der Abbau (= die Regelblutung) sein. Wird die Schleimhaut immer weiter stimuliert, blutet man also weiter. Hinzu kommt noch, dass unter Stress weniger vom Gelbkörperhormon Progesteron produziert wird. Das ist eher ungünstig, denn Progesteron würde als Gegenspieler von Estradiol diesen übermäßigen Aufbau von Schleimhaut hemmen.

Manchen Frauen hilft es, wenn sie daher Progesteron in der 2. Zyklushälfte einnehmen, damit der Körper außer dem selbst produzierten Hormon noch etwas mehr Gelbkörperhormon zur Verfügung hat. Die Blutung wird durch die Einnahme von Progesteron in vielen Fällen vermindert.

Endometrium-Ablation

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Bei dieser Methode steht jener Teil der Gebärmutter im Mittelpunkt, der für die Blutungen verantwortlich ist: die Schleimhaut (medizinisch: Endometrium). Bei der modernen und minimalinvasiven Methode der „Hochfrequenzablation“ wird bei Patientinnen die Gebärmutterschleimhaut durch hochfrequenten Strom verödet und abgetragen, um die übermäßige Menstruationsblutung zu lindern. Die modernste Variante des Eingriffs nennt sich Goldnetz-Methode (NovaSure). Eine Variation davon ist die Thermoablation mittels Wärme (LiNA Librata).

Der Endometrium-Ablation geht eine Gebärmutterspiegelung mit Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut zur Untersuchung des Gewebes auf Myome, Polypen oder Vorstufen von Krebserkrankungen voraus – ein Routineeingriff in der Gynäkologie, der aus diagnostischen und therapeutischen Gründen eingesetzt wird. Die Entfernung der Gebärmutterschleimhaut stellt für den Körper kein ungewöhnliches Prozedere dar. Denn die Schleimhaut wird bis zur Menopause regelmäßig natürlicherweise in Form der Menstruationsblutung vom Körper abgestoßen und anschließend bis zur nächsten wieder aufgebaut.

Da die Gebärmutter darüber hinaus aber nicht in Mitleidenschaft gezogen wird, ist das Operationsrisiko gering. Andere Organe können praktisch nicht verletzt werden. Das Ergebnis des Eingriffs ist vielversprechend: Die meisten Frauen berichten nach ein bis zwei Monaten über ganz ausbleibende oder nur noch sehr gering vorhandene Regelblutungen.

Die Hormonspirale

Die Hormonspirale ist eines der sichersten Verhütungsmittel und auch eine sehr wirksame Methode gegen überstarke Regelblutungen. Die Hormonspirale enthält eine kleinere Hormonkonzentration, als der Name vermuten lässt. Sie besteht aus einem kleinen, in der Gebärmutter platzierten Stäbchen, das bis zu fünf Jahre lang ganz niedrig dosiert ein Hormon (Levonorgestrel) in die Gebärmutter abgibt. Das künstliche Gelbkörper-Hormon baut allmählich die Gebärmutterschleimhaut ab, ohne wesentlich in den übrigen Hormonhaushalt des Körpers einzugreifen. Der Effekt: Nach zunächst einigen Wochen mit unregelmäßigen Blutungen hören die Regelblutungen oft komplett auf oder werden zumindest stark reduziert. Die Hormonspirale schützt zudem auch vor einigen Erkrankungen des Uterus, angefangen bei Entzündungen über Myome bis hin zu Gebärmutterkrebs.

Weitere Möglichkeiten: Vitamin E

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Eine iranische Studie mit mehr als 300 Frauen hat ergeben, dass sich mit Vitamin E nicht nur eine schmerzhafte Menstruation, sondern auch die Blutungsstärke abmildern lässt. Die Empfehlung lautet, zwei Tage vor der zu erwartenden Regelblutung mit der Einnahme zu beginnen: je eine Kapsel morgen und abends mit je 200 Milligramm Vitamin E. Das Vitamin E sollte dann bis zum dritten Tag der Regelblutung eingenommen werden. Der Hintergrund: Vitamin E vermindert Entzündungsvorgänge im Körper – und damit auch in der Gebärmutter. Genau diese Entzündungen können auch zu einem starken Blutverlust führen. Die Wirkung von Vitamin E zeigt sich meist erst nach drei bis vier Zyklen, wenn es konsequent eingenommen wurde.

Kräutertee-Mischung

Kräuter wie Frauenmantel und Schafgarbe haben blutflusshemmende und progesteron-artig wirkende Eigenschaften, die die Stärke der Gebärmutterschleimhaut reduziert, sodass die Blutung insgesamt schwächer wird. Bezüglich der Anwendung lässt du dich am besten in einer Apotheke beraten, denn auch Heilkräuter sollte man nicht über einen langen Zeitraum ununterbrochen sondern nur kurweise einnehmen:

  • 35 g Frauenmantel
  • 35 g Hirtentäschel 
  • 30 g Schafgarbe

Diese Teemischung kann akut bei starken Blutungen und auch vorbeugend ab der zweiten Zyklushälfte getrunken werden. Für den Aufguss verwendest du zwei Teelöffel pro Tasse. Überbrühe die Kräuter mit 200 ml kochendem Wasser, lasse das ganze etwa 10 Minuten ziehen und seihe danach ab. Von dem Tee kannst du bis zu vier Tassen täglich trinken.

Wichtig:

Wenn du sehr starken oder langen Blutungen hast. Solltest du auf jeden Fall ärztliche Hilfe suchen. Neben Hormonschwankungen können auch gutartige Veränderungen wie Myonen oder Polypen, Zysten aber auch Tumoren Dauerblutungen auslösen. Der Arzt/die Ärztin kann mögliche Ursachen abklären und gegebenenfalls behandeln.

Und: Starke und langanhaltende Blutungen können auch zu Blutarmut mit Eisenmangel führen, der sich dann durch Müdigkeit, Schwindel oder Erschöpfung zeigt. In diesem Fall können zusätzlich Eisenpräparate oder auch Eiseninfusionen eingesetzt werden.


Weiterlesen: Verhütung in den Wechsel­jahren – Teil 2: Methoden

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