Im Büro, in der U-Bahn, im Supermarkt – die wechseljahresbedingten Schweißausbrüche treten zu den unangenehmsten Gelegenheiten auf. Sie äußern sich schwallartig, sorgen für einen roten Kopf und im schlimmsten Fall für einen Wasserfilm auf dem ganzen Körper. Hitzewallungen mit ihren Folgen erschweren den Alltag der betroffenen Frauen massiv. Mehr als 80 Prozent von ihnen klagen vorübergehend oder dauerhaft über die Symptome. Im Durchschnitt dauern sie sechs Jahre lang an und können sich bis zu 20 Mal über den Tag und die Nacht verteilt bemerklich machen.
Progesteron- und Östrogenmangel als Ursache in Verdacht
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Das Warum, das hinter den Hitzewallungen und Schweißausbrüchen in der Menopause steckt, ist von der Wissenschaft leider noch nicht ganz geklärt. Angenommen wird, dass es zu Fehlinformationen im vegetativen Nervensystem kommt, die durch den sich einschleichenden Progesteron- und Östrogenmangel auftreten. Die beiden Hormone liefern als Botenstoffe wichtige Informationen für den Organismus. Geraten die Signale allerdings durcheinander, weiten sich die Blutgefäße, der Blutdruck steigt und es kommt zum Hitzeschub.
Es gibt Studien, die auf einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Hitzewallungen und der Dauer hinweisen. Je früher sie im Wechsel auftreten, umso länger treten sie auf. Kommt es gar schon in der Perimenopause zu den unangenehmen Symptomen, können sie zehn Jahre oder sogar länger beeinträchtigen.
Warum schwitzen wir?
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Grundsätzlich ist Schwitzen ein ganz natürlicher Vorgang des Körpers und gar eine lebenswichtige Funktion.
- Bei äußerer Wärme oder Bewegung erwärmt sich der Körper.
- Um ihn vor Überhitzung zu schützen, sorgt ein den Körper überziehender Wasserfilm für Abkühlung.
- Über diesen Kühleffekt wird die Körpertemperatur wirkungsvoll reguliert.
- Der Schweiß an sich ist geruchlos – er besteht aus 99 Prozent Wasser und einem Prozent Salz.
- Schuld am unangenehmen Geruch sind Bakterien, die in feuchter und warmer Umgebung ideale Lebensbedingungen vorfinden.
Salbei und Isoflavone wirken schweißhemmend
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Pflanzliche Schweißhemmer können Abhilfe schaffen. Als Basistherapie empfehlen sich Isoflavone. Sie besitzen eine östrogenähnliche Wirkung und können damit zahlreiche Wechseljahresbeschwerden – darunter auch Schwitzen und Hitzewallungen – ausbremsen. Zudem wirken sie sich auch positiv auf die Knochendichte, das Herzkreislaufsystem und die Psyche aus. Allerdings bauen Isoflavone ihre Wirkung langsam und stetig auf, womit eine Einnahme von bis zu 10 Wochen erforderlich ist.
Deshalb kommt auch Salbei zum Einsatz. Er bremst die Schweißproduktion akut erfolgreich ein. Bevorzugt wird ein Extrakt der Blätter, die reich an Rosmarinsäure ist, verwendet. Die darin enthaltenen ätherischen Öle regulieren das für die Steuerung der Schweißdrüsen verantwortliche Nervensystem. Da der Salbei allerdings nur eine relativ kurze Wirkdauer hat, muss er bis zu 3 mal täglich eingenommen werden.
Die Einnahme von Isoflavonen empfiehlt übrigens auch die Österreichische Menopausegesellschaft. Nur schweren Fällen – wenn Frauen unter stark belastenden und häufigen Schweißattacken leiden – wird der Griff zu Hormonen angeraten.
Auch physikalische Therapien wie Wechselduschen, Akupunktur oder Kneippbehandlungen können die Beschwerden lindern. Wichtig ist ein gesunder und bewusster Lebensstil mit einer positiven Haltung zum Leben.
Tipps zur Schweißreduktion
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- Stress meiden
- Übergewicht vermeiden
- Nahrungsmittel wie Schwarztee, Alkohol, Scharfes und Kaffee meiden
- Auf die Raumtemperatur achten
- Nicht zu warm essen und trinken
- Luftige Kleidung tragen
- Vitaminreiche Kost mit ausreichend Magnesium
- Viel Flüssigkeit und leichtes Essen
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