In den Wechseljahren nimmt der Östrogenspiegel kontinuierlich ab. Das hat zur Folge, dass sich trotz gleichbleibender Ernährung der Cholesterinspiegel negativ verändert. Das LDL-Cholesterin – gerne auch schlechtes Cholesterin genannt, weil es Ablagerungen an den Arterienwänden Ablagerungen begünstigt, die den Blutdurchfluss stören – steigt plötzlich an. Das wiederum erhöht die Anfälligkeit für Herzerkrankungen und Schlaganfälle.
Ein Mittel, das in diesem Zusammenhang immer wieder als natürlicher Cholesterinsenker erwähnt wird, ist roter Reis. Lisa Gottschall, Ernährungsexpertin im Zentrum für Frauengesundheit Santé Femme erklärt, was es mit diesem Ernährungstipp für Frauen im Wechsel auf sich hat.
Roter Reis: ein Schimmelpilz macht's
Bei Rotem Reis handelt es sich nicht um eine bestimmte Reissorte, die von Natur aus rötlich gefärbt ist, sondern um mit einem bestimmten Schimmelpilz behandelten Reis. Durch diesen Prozess entstehen spezielle Substanzen, dank derer der Reis als 'natürlicher Cholesterinsenker' bezeichnet und als Alternative zu klassischen cholesterinsenkenden Medikamenten verkauft wird, so Gottschall.
Genau genommen ist es das Monakolin K, eine Substanz aus der Gruppe der Monacoline, das eben in manchen Schimmelpilzen natürlich enthalten ist und das die Bildung von körpereigenem Cholesterin in der Leber hemmt. Verkauft wird das gerne als natürlich Wirkung ohne Nebenwirkungen. Mittlerweile sind zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel mit dem Reis-Extrakt in Kapselform erhältlich.
Keine voreilige Einnahme
Die Expertin warnt aber vor einer voreiligen Einnahme: Durch den beschriebenen Prozess entsteht im Reis ein Stoff, der sich genauso in handelsüblichen Cholesterinsenkern findet. Das enthaltene Monakolin K ist identisch mit dem verschreibungspflichtigen Arzneistoff Lovastatin. Beide Wirkstoffe können Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Müdigkeit oder Kopfschmerzen auslösen. Im Gegensatz zu den freiverkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln darf das verschreibungspflichtige Lovastin allerdings erst nach ärztlicher Rücksprache in einer individuell abgestimmten Dosierung eingenommen werden.
Vorsicht vor Überdosierung und Wechselwirkung
Während viele Nahrungsergänzungsmittel bei einer gesunden Ernährung unterstützen können, ist bei Stoffen zur Senkung des Cholesterinspiegels Vorsicht geboten. Vor allem dann, wenn man bereits andere Medikamente nimmt. Die Dosierung ist oft schwierig – sowohl beim direkten Verzehr als auch bei Einnahme in Kapselform, so Gottschall. Ihr Rat daher: Bei herkömmlichen Cholesterinsenkern bleiben, sofern sie gut vertragen werden und ärztlich verordnet sind. Hier bietet der rote Reis keine Vorteile.
Was du gegen einen hohen Cholesterinspiegel tun kannst
Auch im Wechsel gilt: Eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und ein gesunder Lebensstil helfen viel besser, einen zu hohen Cholesterinspiegel in den Griff zu bekommen. Bei Schwierigkeiten bei der Ernährunsumstellung kann eine Ernährungsberatung helfen. Manchmal kann mit richtiger Beratung und nach ärztlicher Rücksprache sogar ganz auf Medikamente verzichtet werden.
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