Viele haben es, wenige wissen darum. Rosazea (auch Rosacea) wird sehr häufig mit einer Allergie oder Akne verwechselt. Denn die Symptome – Rötungen, Entzündungen, Pusteln, sichtbare Äderchen und Schwellungen – ähneln jenen von Rosazea.
Was ist Rosazea?
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Rosazea ist eine chronisch verlaufende, entzündliche Hauterkrankung, die sich vor allem im Gesicht an Stirn, rund um die Nase, Kinn und Wangenpartie bemerkbar macht. Dass die Hautkrankheit oft mit den Wechseljahren auftritt, könnte an den Hitzewallungen liegen. Die Behandlung sollte nie in Eigenregie erfolgen. Treten die geschilderten Symptome auf, sollten die Ursache unbedingt dermatologisch abgeklärt werden.
Wir haben der Dermatologin, Chirurgin und Spezialistin für Ästhetische Medizin Dr. Marie-Theres Kasimir die wichtigsten Fragen zu Rosazea gestellt.
Was verursacht Rosazea?
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Die konkrete Ursache von Rosazea ist nicht vollständig geklärt. Es ist eine häufige Erkrankung des mittleren Erwachsenenalters und verläuft in drei Stadien:
- Rötung
- Pusteln
- Knoten
Erweiterte Blutgefäße lassen die Haut rot erscheinen. Verschiedene Lebensstil- und Umweltfaktoren können die Rötungsreaktion weiter verstärken. Eine wichtige Rolle spielt auch eine natürlich in der Haut vorkommende mikroskopisch kleine Hautmilbenart namens Demodex.
An welchen Hautpartien tritt Rosazea auf?
Meist tritt Rosazea im Gesicht, vor allem an den Wangen und der Nase auf. In sehr seltenen Fällen können auch Hals, Brust, Ohren oder Rücken betroffen sein.
Wie wirken sich die Wechseljahre auf Rosazea aus?
Hitzewallungen können zu einem Aufflammen oder zum ersten Auftreten von Rosazea führen.
Verschlimmert sich Rosazea mit zunehmendem Alter?
Das lässt sich nicht mit Sicherheit vorhersagen. Bleibt Rosazea allerdings unbehandelt, werden die Auswirkungen mit fortschreitendem Alter stärker.
Was kann Rosacea-Schübe auslösen?
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Heißes Wetter, Alkohol, scharf gewürzte Speisen, körperliche Anstrengung, heiße Getränke oder heiße Bäder verschlimmern die Symptome.
Kann Rosazea geheilt werden?
Leider nein, allerdings lässt sich Rosazea durch medizinische Therapien (Antibiotika und Lokaltherapeutika) und Vermeidung der Auslöser langfristig wirksam kontrollieren.
Wie wird Rosazea behandelt?
Die Anzeichen und Symptome von Rosazea unterscheiden sich von Mensch zu Mensch. Daher ist es wichtig, die Behandlung individuell auf den jeweiligen Krankheitsverlauf anzupassen. Dafür stehen Medikamente, Cremen aber auch Laser-Therapien zur Reduzierung der Gesichtsrötungen zur Verfügung. Weiters ist es wichtig, die Lebensstil- und Umweltfaktoren zu identifizieren, die Rosazea begünstigen, und zu vermeiden.
Um Rosazea zu kontrollieren, können Produkte, die Azelainsäure oder Isotretinoin enthalten, oder Ivermectin als Alternative oder Ergänzung zu einer Antibiotikatherapie verschrieben werden.
Wie sollte Rosazea-Haut gepflegt werden?
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Eine angepasste, milde Hautpflege kann die Auswirkungen von Rosazea verringern. Keinesfalls sollten grobe Peelings, raue Waschlappen oder Handtücher verwendet werden. Die Haut sollte nur sanft, aber nicht zu heiß gereinigt und anschließend mit einem weichen Tuch trocken getupft werden. Nach einigen Minuten kann die individuelle Gesichtspflege aufgetragen werden. Wichtig: Fünf Minuten einwirken lassen, bevor Make-up aufgetragen wird.
Wie wirkt die Laser-Therapie?
Mit Hilfe von Laser-Therapie lassen sich sichtbare Blutgefäße zu entfernen und ausgedehnte Rötungen zu reduzieren. Im Angangsstadium der Erkrankung lässt eine IPL-Laser-Behandlung (IPL steht für Intense Pulsed Light) die roten Äderchen verschwinden. Aus einer Blitzlampe werden kurze intensive Lichtimpulse abgegeben, diese werden vom Blutfarbstoff Hämoglobin in Wärme umgewandelt und diese lässt die erweiterten Blutgefäße schrumpfen. In der Regel sind – je nach Stärke der Rötung oder sichtbarer Blutgefäße – mindestens drei Behandlungen erforderlich.
Darf man von Rosacea betroffene Haut kosmetisch abdecken?
Ja, allerdings ist auf die Inhaltsstoffe der Produkte zu achten. Am besten lässt man sich in der Apotheke oder ärztlich beraten lässt. Geeignet sind Cremes und Make-ups für sehr empfindliche Haut. Zuerst sollte eine beruhigende Pflege aufgetragen werden und mindestens fünf Minuten einwirken. Um die Rötungen effektiv abzudecken, ist ein grüner (!) Abdeckstift oder eine kompakte Korrekturcreme am besten geeignet. Trage eine dünne Schicht und danach ein deckendes Make-up auf. Die Foundation sollte nicht zu dunkel, sondern lieber eine Nuance heller gewählt und von der Gesichtsmitte nach außen hin verblendet werden. Ein weicher Pinsel garantiert ein gleichmäßiges und natürliches Ergebnis.
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