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Pigmentflecken im Gesicht: Woher sie kommen, wie du sie loswirst

Pigmentflecken – in der Fachsprache Hyperpigmentierung – können viele Ursachen haben. Entsprechend unterschiedlich sind die Möglichkeiten, sie zu behandeln.

Pigmentstörungen können angeboren sein oder erst im Lauf des Lebens entstehen. Meistens sind die Hautveränderungen harmlos – manchmal tritt eine Pigmentstörung aber auch aufgrund einer Erkrankung auf. Wir haben Dr. Simone Presto, Medical Science Managerin bei Beiersdorf gefragt, welche Arten von Hyperpigmentierung es gibt und wie man sie erkennt.  

Welche Arten von Pigmentflecken und Flecken gibt es, und was sind die Ursachen?

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Umgangssprachlich wird oft von Pigmentflecken gesprochen, gemeint ist aus medizinischer Sicht die Hyperpigmentierung – also eine pathologische Braunverfärbung der Haut oder der Schleimhaut. Diese kann angeboren oder im Laufe der Zeit erworben sein und lokalisiert oder generalisiert auftreten. Entsprechend vielfältig sind mögliche Ursachen, zudem besteht ein lebenslanges Risiko der Entwicklung von Hyperpigmentierungen:  

  • Es gibt Hyperpigmentierungen, die nach einer entzündlichen Hauterkrankung, wie z.B. der Akne auftreten. Diese werden auch als Pickelmale bezeichnet und belasten die Betroffenen sehr stark. Die Akne selbst ist abgeklungen, aber diese Pickelmale sind noch Jahre später als rot-braune Flecken im Gesicht sichtbar und sorgen oft für eine Beeinträchtigung der Lebensqualität.  
     
  • Eine weitere Form ist das Melasma – eine sehr stark von Hormonen beeinflusste Hyperpigmentierung. Da Östrogene und Progesteron eine große Rolle spielen, wird diese Form oft bei Frauen in der Schwangerschaft, nach der Einnahme von oralen Verhütungsmitteln oder auch in der Menopause gesehen. Es gibt aber auch Medikamente, die eine Hyperpigmentierung auslösen könne, wie z.B. Antibiotika (Tretrazykline).  
     
  • Auch die sogenannten Altersflecken gehören zu den Hyperpigmentierungen. Sie entstehen durch eine jahre- bzw. jahrzehntelange unzureichend oder ungeschützte Sonnenlichtexposition.

Welche Rolle spielt das Sonnenlicht bei Pigmentflecken? 

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Bei fast allen Formen der Hyperpigmentierung kommt der Sonnenstrahlung die größte Bedeutung zu. Die Sonnenstrahlung stimuliert die Melanozyten in der Haut, die das Pigment Melanin bilden, das den Zellkern vor der Strahlung schützt. Normalerweis erfolgt eine gleichmäßige Pigmentierung, was als Hautbräunung wahrgenommen – und von vielen Menschen als attraktiv angesehen - wird. Unter dem Einfluss z.B. von Entzündungen in der Haut (wie bei der Akne), Hormonen, Arzneimitteln oder auch anderen Erkrankungen kann es zu einer ungleichmäßigen Stimulation der Melanoyzten kommen, was als „Pigmentfleck“ sichtbar wird. 

Welchen Einfluss hat der eigene Hauttyp? 

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Das Risiko einer Hyperpigmentierung steigt mit dem natürlichen Hauttyp bzw. Pigmentierungstyp. Dieser wird in 6 Gruppen eingeteilt: 

  • Hauttyp I: sehr helle Haut, verbrennt immer schnell, bräunt nie 
  • Hauttyp II: Helle Haut, verbrennt normalerweise schnell, bräunt kaum 
  • Hauttyp III: Dunkel kaukasisch, hell asiatisch – Heller bis mittlerer Hautton, verbrennt moderat, bräunt etwas 
  • Hauttyp IV: Mediterran, asiatisch – mittlerer Hautton, verbrennt kaum, bräunt gut 
  • Hauttyp V: Arabisch, indisch, Latino: olivfarbene und dunkle Hauttöne, verbrennt sehr selten, bräunt sehr leicht 
  • Hauttyp VI: Dunkelhäutig, schwarz – sehr dunkle Haut, stark pigmentiert, verbrennt nie 

Besonders  Hauttyp III und IV weisen oft Hyperpigmentierungen auf. 

Wo kommen Pigmentflecken am häufigsten vor und warum?

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Da der Sonnenstrahlung eine entscheidende Bedeutung zukommt, treten Pigmentflecken bevorzugt an den Körperarealen auf, die der Sonne am meisten ausgesetzt sind: Gesicht, Unterarme und Hände, Unterschenkel. 

Wie weiß ich, ob es sich wirklich um einen Pigmentfleck handelt?

Grundsätzlich gibt schon das Körperareal, die Entwicklungszeit und auch die Anzahl (Hyperpigmentierungen sind meistens vielfach) einen Hinweis darauf, ob es sich um einen „harmlosen“ Pigmentfleck handelt. Allerdings sollten angeborene Pigmentflecken oder ungewöhnliche, sich schnell entwickelnde Pigmentflecken einer regelmäßigen dermatologischen Kontrolle unterzogen werden, um einen Hauttumor (malignes Melanom) auszuschließen. Generell gilt: Wenn sich Pigmentflecken verändern, erhabene oder raue Stellen ausbilden oder beginnen zu jucken, sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.  

Sind Pigmentflecken gesundheitsschädlich?

Die Hyperpigmentierungen sind in der Regel harmlos, werden aber oft als kosmetisch störend empfunden und führen dann zu einem entsprechenden Leidensdruck. In seltenen Fällen kann Hyperpigmentierung auf eine Erkrankung (z.B. Nierenversagen) hinweisen.

Gibt es bei Pigmentflecken eine erbliche Komponente?

Ja, in der Tat spielt die Genetik eine Rolle. Sie bedingt den individuellen Hauttyp und damit die Fähigkeit, mit Pigmentbildung auf Sonnenstrahlung zu reagieren. Gerade auch bei dem Melasma ist die Genetik mitverantwortlich: 80 bis 90% der Betroffenen sind Frauen und über 50% haben eine familiäre Vorbelastung. 

Wie kann man Pigmentflecken behandeln? 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Hyperpigmentierung zu behandeln, die auch kombiniert werden können: 

  • Wenn Arzneimittel mit einem entsprechenden Risiko eingenommen werden, sollten diese abgesetzt werden.
  • Sonnenschutzmittel dienen sowohl der Prävention von Pigmentflecken als auch der „Behandlung“, da nach konsequenter Anwendung von Sonnenschutzmitteln Pigmentflecken aufhellen können. Das gilt besonders für Frauen, die aufgrund von hormonellen Schwankungen – etwa während der Einnahme von Verhütungsmitteln, während der Schwangerschaft oder nach der Menopause – ein höheres Risiko für Hyperpigmentierung aufweisen als Männer. 
     
  • Abdecken durch geeignete Camouflage 
     
  • Durch spezielle Hautpflege mit geeigneten Wirkstoffen, wie Azelainsäure, Glykolsäure, Niacinamide, oder Vitamin A. Eucerin etwa hat zur optischen Verbesserung von Pigmentflecken den Wirkstoff Thiamidol entwickelt. Er blockiert das Enzym Tyrosinase, das zur Herstellung des Melanins in den Melanoyzten benötigt wird. Durch die Hemmung der Tyrosinase verringert Thiamidol die Menge des verfügbaren Pigments Melanin und reduziert so die Hyperpigmentierung. Daten belegen eine signifikante, sichtbare Verbesserung der Hyperpigmentierung bereits nach zwei Wochen Anwendung.
  • Ein chemisches Peeling kann die Ablösung von Hautschüppchen (und damit die oberflächliche Reduktion der Hyperpigmentierung) bewirken. Je nach Intensität kann dieses aber mit dem Risiko einer sogenannten „postinflammtorischen Hyperpigmentierung“ also eine Pigmentierung als Folge eines Entzündungsprozesses verbunden sein. 
     
  • Eine Lasertherapie kann erwogen werden, allerdings muss diese sorgfältig überlegt werden. Denn auch hier besteht die Gefahr, dass dadurch eine postinflammatorische Hyperpigmentierung ausgelöst wird, so dass das Problem durch die Therapie noch verschlimmert werden kann.


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