Osteoporose ist eine degenerative Knochenkrankheit, die bei Frauen in der Lebensmitte immer häufiger vorkommt. Der Name selbst leitet sich vom lateinischen Wort für "poröse Knochen" ab.
Obwohl sie als eines der vier gefährlichsten Gesundheitsprobleme unserer Zeit eingestuft wird, zeigt eine aktuelle Studie, dass viele Frauen sie entweder falsch verstehen oder ihre möglichen Auswirkungen unterschätzen. Infolgedessen bleibt die stille Krankheit oft unerkannt und wird nicht ausreichend behandelt. Die Studienergebnisse wurden auch online in Menopause, der digitalen Zeitschrift der North American Menopause Society (NAMS), veröffentlicht.
Wechsel & Osteoporose: größeres Risiko für Frauen
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Doch first things first: Die Wechseljahre sind die häufigste Ursache für Osteopenie (geringe Knochendichte), die sich zu Osteoporose entwickeln kann. Östrogen spielt eine wichtige Rolle beim Schutz unserer Knochen. Wenn der Östrogenspiegel während der Perimenopause bis zur Menopause sinkt, nimmt auch die Knochendichte ab. Nach Angaben der Endocrine Society treten bis zu 20 Prozent des gesamten Knochenverlusts während und nach der Menopause auf. Zu den frühen Symptomen gehören brüchige Nägel und zurückgehendes Zahnfleisch, ansonsten verläuft die Krankheit meist unauffällig, bis es zu einem überraschenden Bruch oder einer Knochenfraktur kommt.
Die Diagnose wird dadurch erschwert, dass diese Symptome auch Anzeichen für andere Erkrankungen sein können. In den letzten Jahren ist Osteoporose zu einem weltweiten Problem für die öffentliche Gesundheit geworden. Sie wirkt sich negativ auf die Lebensqualität aus und geht nachweislich mit einer erhöhten Sterblichkeit und einer erheblichen finanziellen Belastung für Gesundheitssystem und Gesellschaft einher.
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Die Krankheit, die bei abnehmender Knochenmineraldichte und Knochenmasse auftritt und zu schwachen Knochen führt, die anfälliger für Brüche sind, ist weitverbreitet und kann schwerwiegenden Folgen im zunehmenden Alter haben.
- Nach Angaben der Internationalen Osteoporose-Stiftung erleidet eine von drei Frauen im Alter von über 50 Jahren Fragilitätsfrakturen, darunter auch die schwerste, die Hüftfraktur.
- Ungefähr 24 % dieser Frauen sterben innerhalb eines Jahres nach einer Hüftfraktur, und 40 % der Überlebenden verlieren die Fähigkeit, unabhängig zu gehen.
- Obwohl die Krankheit immer häufiger auftritt, ergibt die Studie, dass die meisten Frauen nur mit dem Namen der Krankheit vertraut sind und nicht wissen, welche Gefahren sie birgt und wie wichtig eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist.
Beunruhigende Studienergebnisse: Die unterschätzte Gefahr
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In dieser Studie mit 240 postmenopausalen Frauen lag die Gesamtprävalenz der Osteoporose bei 52,08 %.
- Etwa 60 % der Studienteilnehmerinnen wussten ein wenig über Osteoporose, während fast 10 % noch nie von dieser Krankheit gehört hatten.
- Am beunruhigendsten war aber die Tatsache, dass 65 % der Teilnehmerinnen sich keiner Prüfung der Knochenmineraldichte unterzogen hatten, obwohl 52,92 % der Teilnehmerinnen bereits Frakturen erlitten hatten, von denen die meisten auf Osteoporose zurückzuführen waren. Die meisten dieser Frauen unterzogen sich keiner Behandlung, weil sie nicht wussten, dass sie erkrankt waren.
- 41,25 % der Teilnehmerinnen gaben an, dass sie eine osteoporosebedingte Behandlung erst dann akzeptieren würden, wenn sie unerwünschte Ereignisse, wie z. B. Schmerzen, erfahren hätten.
- Zu den weiteren Fehleinschätzungen gehörte, dass die meisten Studienteilnehmer glaubten, Osteoporose sei weniger gefährlich als Herzkrankheiten, und 37,92 % der Studienteilnehmer vertraten die Ansicht, Bluthochdruck und Diabetes seien wesentlich gefährlicher als Osteoporose.
Die Forscher:innen dieser jüngsten Studie stellten die These auf, dass solche falschen Vorstellungen sowie ein allgemeiner Mangel an Bewusstsein die Hauptgründe dafür sind, dass so wenige Frauen Osteoporose-Tests und -Behandlungen in Anspruch nehmen. Ohne wirksame und frühzeitige Therapien werden sich die Zahl der osteoporotischen Frakturen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Kosten bis 2035 voraussichtlich verdoppeln.
Osteoporose: Wechselweise will Awareness schaffen
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Diese Studie lenkt die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass Osteoporose eine globale Gesundheitsbedrohung mit erheblichen Auswirkungen auf Morbidität und Mortalität sowie einer enormen sozioökonomischen Belastung darstellt. Aus Sicht der öffentlichen Gesundheit ist Aufklärung notwendig, um das Bewusstsein für die Krankheit zu verbessern. Entsprechend geschulte Mediziner:innen können peri- und postmenopausalen Frauen helfen, ihre Skelettgesundheit zu optimieren, indem sie die Risikofaktoren für Knochenbrüche bewerten, die veränderbaren Risikofaktoren durch Änderungen der Ernährung und des Lebensstils reduzieren und bei Frauen mit hohem Osteoporose- oder Knochenbruchrisiko eine pharmakologische Therapie anwenden, so Dr. Stephanie Faubion, medizinische Leiterin der NAMS.
Tatsache: Wenn Frauen an Vorsorgeuntersuchungen denken, fallen ihnen sofort Pap-Abstriche, Darmspiegelungen und Mammographien ein – und das aus gutem Grund! Aber auch Knochendichtetests sollten auf dieser Liste stehen. Wechselweise.net wird sich der Informationsverbreitung mit einer Reihe von Experten-Beiträgen und Check-Listen nun verstärkt annehmen. Denn Gegensteuern kann man bereits vor der Phase der Post-Menopause und nur dann, wenn man seine persönlichen Risikofaktoren kennt. Auch eine bessere Aufklärung zu den unterschiedlichen Behandlungsformen und Therapien steht auf unserer Agenda. Prävention und Awareness können Leben und Knochen retten.
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