Neben vielen anderen Wechseljahrbeschwerden kann in der Menopause auch die Knochendichte abnehmen: Östrogen schützt unsere Knochen, und wenn der Östrogenspiegel sinkt, nimmt auch die Knochendichte ab. Folgende Diagnosen sind möglich:
- Osteopenie: Der Begriff für eine zu geringe Knochendichte, nicht mehr normal, aber noch keine:
- Osteoporose: So wird eine deutlich reduzierte Knochendichte (der Name leitet sich vom lateinischen Wort für "poröse Knochen" ab) bezeichnet, die stille Knochenkrankheit, die meist erst beim Auftreten von Knochenbrüchen als echte Erkrankung wahrgenommen wird.
Die häufigste Ursache der Osteoporose bei Frauen ist also der Mangel an weiblichen Sexualhormonen, denn diese sorgen dafür, dass nach Erreichen der sexuellen Reife neue Knochenmasse aufgebaut wird und diese peak-bone-mass ab dem etwa 30. Lebensjahr stabil bleibt. Während und nach den Wechseljahren geht die Östrogenproduktion bei Frauen dann stark zurück. Nach Angaben der internationalen Endocrine Society schwinden bis zu 20 % der Knochendichte in dieser Zeit. Die Osteoporose verläuft in den meisten Fällen symptomlos und wird erst durch das Auftreten von Knochenbrüchen manifest. Am häufigsten treten
- Rippenfrakturen (z.B. beim Husten, beim Beugen über eine Kante),
- Handgelenksfrakturen (bei leichten Stürzen),
- Hüftfrakturen bei Stürzen und
- Wirbelkörpereinbrüche (z.B. beim Heben einer Last oder ohne jegliches Trauma) auf.
Knochendichtemessung: Der richtige Zeitpunkt ist individuell
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Die North American Menopause Society und das American College of Obstetricians and Gynecologists empfehlen routinemäßige Osteoporose-Screenings bei Frauen ab 65 Jahren, und auch im europäischen Raum wird ähnliches empfohlen. Aus Sicht von Wechselweise.net ist das zu spät, denn bei Frauen mit einem höheren Risiko für Knochenschwund sollte eine Knochendichtemessung früher stattfinden als erst in der Post-Menopause.
Expert:innen wie Dr. Katrin Hofstetter-Hörl von der Universitätsklinik für Nuklearmedizin in Salzburg bestätigen: Eine Abnahme der Knochendichte sollte man erkennen, bevor die Knochen brechen. Die Knochendichtemessung kann wertvolle Informationen über den aktuellen Zustand der Knochengesundheit liefern, sie ist schmerzlos, leicht zugänglich und ein wichtiger Schritt zur frühzeitigen Identifizierung eines bereits erhöhten Frakturrisikos und es kann, wenn erforderlich, eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden. Neben der instrumentellen Messung ist das Erkennen von Risikofaktoren wichtig.
Die 10 häufigsten Risikofaktoren für Osteoporose:
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- fortgeschrittenes Alter
- weibliches Geschlecht
- geringes Körpergewicht (im Vergleich zur Körpergröße, BMI < 20)
- Kalziummangel
- Vitamin-D-Mangel
- Wenig Bewegung
- Osteoporose in der Familie (Schenkelhalsfraktur eines Elternteils)
- Rauchen
- Hoher Alkoholkonsum
- Kortisoneinnahme über längere Zeit
Frauen mit Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 und mit Rheumatoider Arthritis haben ebenso ein größeres Risiko. Ebenso können sogenannte Protonenpumpenhemmer, die z.B. bei Reflux und Magenproblemen als Magenschutz eingenommen werden, bei längerer Anwendung ab 3 Monaten das Frakturrisiko erhöhen.
Knochengesundheit fördern: je früher, desto besser
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Wenn Sie einen oder mehrere der oben genannten Risikofaktoren aufweisen, sollten Sie ein früheres Screening in Erwägung ziehen bzw. mit Ihrem/r Ärzt:in darüber sprechen, wie Sie Ihr Risiko, an Osteopenie und Osteoporose zu erkranken, mindern, verhindern oder kontrollieren können", empfiehlt Hofstetter-Hörl. Die Strategien können Änderungen des Lebensstils, Anpassungen Ihrer Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten und/oder die Einnahme von Medikamenten umfassen. Je früher Sie Wege finden, Ihre Knochengesundheit zu verbessern, desto besser sind die möglichen Ergebnisse.
Fazit
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Osteoporose gilt als Volkskrankheit. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist ein weiterer Anstieg zu erwarten. Deshalb appellieren wir, dem Knochenabbau frühzeitig und aktiv entgegenzuwirken. Nach heutigen Erkenntnissen ist Osteoporose nicht heilbar. Die Behandlung der Krankheit zielt immer darauf ab, den weiteren Abbau von Knochenmasse zu verhindern und das Krankheitsbild damit zu verbessern. Die besten Strategien zur Prävention – von Bewegung, Ernährung bis hin zur Hormonersatz-Therapie präsentieren wir bald auf wechselweise.net.
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