Östrogen, Progesteron und Testosteron spielen im Leben und für die Fruchtbarkeit jeder Frau eine essenzielle Rolle. Produziert werden diese Hormone in den Eierstöcken. Das beginnt mit dem Eintritt in die Pubertät und endet langsam, aber sicher mit der Menopause (=letzte Menstruation). Aber was tun diese Hormone eigentlich? Und was passiert, wenn die Eierstöcke die Produktion dieser Hormone einstellt?
Östrogen
%CONTENT-AD%
Das Wort Östrogen kommt aus dem Griechischen und bedeutet auf deutsch so viel wie Brunst erzeugen. Es macht also Lust auf die Liebe. Östrogen wird hauptsächlich in den Eierstöcken produziert. In der Pubertät sorgen sie für das Brust- und Haarwachstum an der Vulva und in den Achselhöhlen.
Im Laufe des Lebens sorgt Östrogen für einen regelmäßigen Zyklus und wirkt in einer Schwangerschaft schwangerschaftserhaltend. Dann wird es auch in der Plazenta hergestellt. Beim Eintritt in die Wechseljahre geht die Östrogenproduktion immer stärker zurück und wird dann – das kann recht schnell geschehen – ganz eingestellt. Das führt zu typischen Symptomen wie Hitzewallungen, Schweißausbrüchen und anderen Wechseljahrsymptomen. Östrogene beeinflussen auch den Knochenstoffwechsel, ein Mangel des Hormons kann zur Osteoporose führen.
Progesteron
%MEDIUM-RECTANGLES%
Das Wort Progesteron kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt etwa gutes Tragen. Es spielt also eine besonders wichtige Rolle bei der Initiation einer Schwangerschaft und zählt zur Gruppe der Gelbkörperhormone (Corpus-luteum-Hormon). Es wird – wie das Östrogen – hauptsächlich in den Eierstöcken gebildet. Nach dem Eisprung ist das Hormon für den Umbau der Gebärmutterschleimhaut zuständig und erleichtert damit die Einnistung einer befruchteten Eizelle im Uterus. Außerdem sorgt das Hormon für die Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft.
Ungefähr ab dem 40. Lebensjahr produzieren die Eierstöcke sehr langsam immer weniger Progesteron, während die Östrogenspiegel gleich bleiben. Man spricht von einer Östrogendominanz. Ein zunehmender Mangel an Progesteron kann zu den ersten Anzeichen der Wechseljahre führen, etwa zu Zyklusschwankungen aber auch zu Antriebslosigkeit, depressiven Verstimmungen und Stimmungsschwankungen.
Testosteron
%EVENT%
Es klingt ungewöhnlich, aber auch Frauen produzieren das männliche Sexualhormon Testosteron. Auch dieses Hormon wird in den Eierstöcken erzeugt. Und es ist für viele Vorgänge im weiblichen Organismus verantwortlich. Testosteron spielt etwa im Muskelaufbau eine wichtige Rolle. Es hat aber auch Einfluss auf die Libido, also die Lust auf Sex, sorgt für Antrieb und Wohlbefinden.
Wie die beiden anderen Sexualhormone, Progesteron und Östrogen, nimmt aber auch die Testosteron-Produktion in den Wechseljahren immer weiter ab, bis sie fast vollkommen eingestellt wird. Viele Frauen erleben in dieser Zeit einen Libidoverlust und weniger Antrieb.
Fazit
%QUESTION%
- Östrogenmangel in den Wechseljahren kann zu Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, sowie zu Veränderungen im Knochenstoffwechsel führen.
- Progesteronmangel wirkt sich vor allem auf die Psyche aus und kann zu Schlafstörungen, depressiver Verstimmung und Stimmungsschwankungen führen.
- Testosteronmangel schließlich verringert die Libido, den Antrieb und wirkt sich auf den Muskelstoffwechsel aus.
Expertin: Drin med Doris Linsberger, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in Wien und Krems
Weiterlesen: Bin ich im Wechsel? Wann beginnen eigentlich die Wechseljahre?
Weiterlesen: Menopause, Hormone und ihre Bedeutung für die Regulationssysteme im Körper
Weiterlesen: Wann eine Hormonersatztherapie bei Wechselbeschwerden sinnvoll ist
Weiterlesen: Testosteron und Wechseljahre: Was das männliche Hormon bewirkt
Schreib einen Kommentar ( 0 )