Dass im Wechsel vielerlei Beschwerden auftreten können, daran führt bei den meisten Frauen kein Weg vorbei. Wichtig zu wissen ist, dass wir etwas dagegen tun können. Wie du diese wichtige Lebensphase erfolgreich meistern kannst, deinen Wandel mit Power erlebst und deine Wechselbeschwerden lindern kannst, ist keine große Hexerei. Die Naturheilkunde bietet ein Potpourri an Möglichkeiten, die dich in eine neue Lebensqualität führen.
Doch zuerst zum Begriff Wechseljahre selbst. Er ist mittlerweile sehr abgegriffen. Ich nenne diese Zeit liebevoll die Wandeljahre. Immerhin wandelt sich der weibliche Körper von einer fruchtbaren hin zu einer weisen Frau. Diese Perspektive richtet den Fokus auf den positiven Anteil dieser Lebensphase.
Häufig bedeutet sie für Frauen einen kompletten Umbau. Dieser Umbau erfolgt nicht von heute auf morgen, sondern erstreckt sich über viele Jahre. In der Zwischenzeit sind die Kinder groß und aus dem Haus. Ehen funktionieren nicht mehr wie früher. Wechseljahresbeschwerden stellen sich ein. Es hakt an vielen Ecken und Enden. Und dennoch: Jetzt haben wir Zeit, uns beruflich zu verändern und neue Hobbys zu entdecken. Wir können unser Leben neu gestalten. Doch zuallererst gilt es, die Wechseljahresbeschwerden in den Griff zu bekommen, um uns voll und ganz einem Neubeginn widmen zu können.
Die wichtigsten Therapien aus der Naturheilkunde
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In der naturheilkundlichen Praxis betrachten wir die Frau ganzheitlich und individuell. Auf die jeweilige Situation und Konstitution sind auch die Therapien abgestimmt. Doch welche naturheilkundlichen Wege gibt es überhaupt?
- Phytotherapie: In der Pflanzenheilkunde kommen Mischungen oder Einzelpflanzen entweder als Tinktur, Urtinktur, Tee oder als Kapsel zur Anwendung – passend zur Patientin. Die Mischungen richten sich nach dem Beschwerdebild.
- Anthroposophische Medizin: Für die Herstellung anthroposophischer Arzneimittel werden pflanzliche, mineralische und tierische Substanzen eingesetzt. Sie ist primär darauf ausgerichtet, die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. Die Arzneimittel werden aus sogenannten Urtinkturen gewonnen und potenziert (verdünnt).
- Ohrakupunktur: Die Ohrakupunktur ist der Traditionell Chinesischen Medizin zuzuordnen. Das äußere Ohr spiegelt den gesamten Körper wider, sodass jeder Akupunkturpunkt einem Organ, einer Funktion oder Körperteilen zugeordnet werden kann. Sowohl physische als auch psychische Beschwerden können gelindert werden.
- Fußreflexzonenmassage: Der gesamte menschliche Körper spiegelt sich im Fuß. Die Fußreflexzonenmassage ist eine manuelle Behandlungstechnik, bei der Reize an den Reflexzonen des Fußes gesetzt werden. Sie kann dazu beitragen, hormonelle Ungleichgewichte im Körper auszugleichen, Selbstheilungskräfte zu aktivieren und damit das Wohlbefinden zu steigern.
Welche Symptome können behandelt werden?
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Mit diesen Therapiemaßnahmen kann eine Vielzahl an Wechseljahresbeschwerden gelindert werden, die aufgrund der Umstellung des Hormonhaushalts auftreten. Der Körper bereitet sich auf das dauerhafte Ausbleiben der Periode und damit die letzte Monatsblutung – die Menopause – vor. Stress oder Traumata können den Organismus zusätzlich aus dem Gleichgewicht bringen. Bei folgenden Symptomen sind naturheilkundliche Behandlungsformen hilfreich:
- Schweißausbrüche und Hitzewallungen
- Veränderungen der Schleimhäute
- Unregelmäßiger Zyklus und ausbleibende Monatsblutungen
- Schlafstörungen und Durchschlafschwierigkeiten
- Nachtschweiß
- Stimmungsschwankungen
- Gelenkprobleme
- Gewichtszunahme und Veränderung der Silhouette
- Niedergeschlagenheit und Erschöpfung
- Reizbarkeit
Schilddrüse, Nährstoffe und Stuhlanalyse
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Oft werden bestimmte Parameter vergessen, die in den Wechseljahren von großer Bedeutung sind. So etwa die Schilddrüse. Häufig entwickeln Frauen in dieser Zeit ein Schilddrüsenproblem, das nicht unbeachtet bleiben darf. Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss über die Werte. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, auch auf den Ferritin-Wert zu achten. Längerfristig kann er die Schilddrüsenparameter verändern.
Viele Frauen sind zudem nährstofftechnisch unterversorgt. In den Wechseljahren sind Supplemente – hier vorwiegend Magnesium, Zink, Selen, Vitamin D, Eisen – besonders wichtig.
Auch Stuhlanalysen geben Aufschluss über unseren Zustand. Dabei werden etwa die Milchsäurebakterien untersucht – jene Bakterien, die mit uns leben. Zudem Gallensäuren, die Pankreaselastase, Ausscheidungsstoffe wie Fett, Kohlenhydrate und Zucker sowie Entzündungsparameter.
Um die passendste Behandlungsform wählen zu können, ist eine umfassende Anamnese erforderlich. In einem Gespräch werden die Beschwerden erörtert und Signale des Körpers ernst genommen. Daraus ergibt sich ein individueller Behandlungsplan. Dabei wird jede Frau dort abgeholt, wo sie steht. Ob naturheilkundliches Wissen als Ergänzung etwa zu einer Hormonersatztherapie eingesetzt wird oder allein zur Anwendung kommt, ergibt sich aus der Anamnese und aus den Wünschen der Frau.
In Begleitung durch die Wechseljahre
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Ziel ist, dass jede Frau die Wechseljahre nahezu beschwerdefrei und glücklich erleben kann. Wir wollen gestärkt und voller Power in die neue Phase eintreten. Leichter gelingt es, wenn man jemand Fachkundlichen an seiner Seite weiß. Die große Aufgabe besteht darin, seine Koffer neu zu packen. Stell dir vor, du hast zwei Koffer – einen neuen und einen alten. Was nimmst du mit und womit willst du ihn neu befüllen? Gepaart mit detailreicher Aufklärung schaffst du es, nicht nur darüber zu sprechen, sondern die Vorstellungen auch in die Tat umzusetzen.
Wir müssen es annehmen können. Annehmen, dass diese fruchtbare Zeit vorübergeht und das nichts Negatives ist. Wir rutschen in eine neue Lebensphase. Wehre ich mich dagegen, dann bereitet das Schmerzen und Probleme. Frauen, die sich offen der Tatsache stellen, kommen leichter zurecht. Ändere deine Sichtweise und nimm dir, was die Natur zu bieten hat! Und lass dich durch den Wandel begleiten.
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