Wenn Frauen älter werden, müssen sie um ihre Sichtbarkeit in der Gesellschaft kämpfen – an unterschiedlichsten Fronten, privat wie beruflich. Und auch wenn es sich gerade in den Wechseljahren vielleicht nicht so anfühlt: Wir können auch in dieser turbulenten Zeit das Ruder in der Hand behalten. Selbst wenn wir an uns zweifeln, haben wir die Kraft, unsere Pläne zu verfolgen und unsere Ziele zu erreichen. Es gilt nur, die eigene innere Stärke wiederzuentdecken.
Wir haben Wechselweise-Expertin und Veränderungscoach Irene Guttmann um ihre besten Empowerment-Tipps gebeten. Tiefer in die Materie tauchen wir gemeinsam mit ihr am großen wechselweise MenoDay am 15. Oktober 2023, denn da hält Irene Guttmann einen Vortrag zum Thema mentale Gesundheit in der Lebensmitte. Vorab findet ihr hier 6 Top-Strategien für gelungenes Selbst-Empowerment:
1. Sieh dir deine Stärken an!
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Nimm dir ein Blatt Papier und schreib auf, was du alles kannst. Welche Stärken hast du? Welche Ausbildungen? Was kannst du besonders gut? Wofür wirst du respektiert im Privat- und im Berufsleben? Wofür wirst du geliebt? Du wirst sehen, das Blatt Papier wird voller, als du gedacht hättest! Und dann? Frag' die Menschen in deinem Umfeld – die Menschen, mit denen du arbeitest, deine Familie, deinen Freundeskreis nach möglichen Ergänzungen. Es kann gut sein, dass ein Zettel nun nicht mehr ausreicht und du von Stärken hörst, die dir selbst so gar nicht bewusst waren. Genieße dieses Feedback, fotografiere deine Liste und lies sie dir mindestens einmal täglich durch. Und wenn du an dir zweifelst oder dich klein fühlst, dann sieh sie dir besonders gut an. Lass dich von ihr stärken und überzeugen, wenn dir Zweifel an deinen Fähigkeiten kommen.
2. Zeig die Superheldin in dir!
Unsere Körperhaltung beeinflusst uns mehr, als wir glauben. Sie kommuniziert nicht nur an andere, sondern auch an uns. Das können wir uns zunutze machen. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass, wenn wir eine aufrechte und selbstbewusste Haltung einnehmen, unser Testosteronspiegel steigt und der Cortisolspiegel sinkt. Das bewirkt, dass wir mutiger und entscheidungsfreudiger werden, und gleichzeitig weniger gestresst und angespannt sind. Ein Zustand, den wir nicht zuletzt in den Wechseljahren gut brauchen können. Wie funktioniert es? Kennst du weibliche Superheldinnen wie etwa Wonderwoman? Nimm ihre Haltung ein: die Fäuste in Hüften gestemmt, breiter und fester Stand, der Blick fest und etwas nach oben gerichtet, Schultern hinten, der Brustkorb aufrecht, Körperspannung. Atme tief und verinnerliche, wie stark du bist. Wenn du diese Pose und Vorstellung 2 bis 3 Minuten hältst, wird sich dein Hormonspiegel und deine Blutsauerstoffsättigung sehr positiv verändern – und du wirst dich deutlich stärker und sicherer fühlen.
3. Erlaube dir Schwäche!
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Das, was wir mitunter als Schwäche empfinden, sind valide Gefühle. Auch, wenn wir sie am liebsten verdrängen würden, macht es Sinn, ihnen Raum zu geben. Sie für eine gewisse Zeit zuzulassen und uns dann umso mehr auf das, was wir eigentlich wollen, zu fokussieren. Verdrängen oder ignorieren wir unangenehmen Gefühle wie Angst, Nervosität, Sorge oder Zweifel, werden sie sich umso stärker zeigen. Erlaube dir also, offen mit jemandem darüber zu sprechen, erlaube dir, dich zurückzuziehen, zu weinen oder einfach einmal gar nichts zu tun und nicht zu "funktionieren". Das ist stark und sehr heilsam. Und dann gehst du wieder hinaus in die Welt, gestärkt und mit Freude.
4. Wirf den Anker aus!
Ein Anker hält ein Boot und sichert es ab. Bei Schönwetter ebenso wie bei Sturm. Wäre es nicht gut, einen solchen Anker für dein Selbstvertrauen zu haben? Etwas, das du jederzeit zur Hand hast, und dass dir das gute Gefühl von Stärke und Sicherheit vermittelt? Kein Problem – du kannst ihn dir selbst basteln. Die eingangs erwähnte Stärkenliste könnte so ein Anker für dich sein, oder ein Stein, oder ein Anhänger an deinem Schlüsselbund. Ein Schmuckstück, ein Duft, ein Song oder ein Foto deiner Lieben oder eines schönen Erlebnisses. Was auch immer dir Kraft gibt und du bei dir tragen kannst. Und wenn sich Selbstzweifel oder Unsicherheit anschleichen, dann wirfst du deinen Anker aus und bis damit auch an stürmischen Tagen sicher.
5. Atme dich stark!
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Unsere Atmung kann sehr viel bewirken und ist jederzeit verfügbar. Besser geht?s nicht. Durch sie kannst du dir jederzeit und überall Kraft und Ruhe holen. Sehr rasch und leicht kannst du dir mit der Boxatmung helfen: Steh oder sitz entspannt. Atme tief durch die Nase ein (und zähle dabei bis 4), halte den Atem an (und zähle dabei bis 2), atme tief und vollständig durch den Mund aus (und zähle dabei bis 4), warte kurz bis zum nächsten Atemzug (und zähle dabei bis 2). Wiederhole dies mindestens drei Mal, gerne öfter. Damit holst du dich ins Hier und Jetzt, entspannst dich, reicherst dein Blut mit Sauerstoff an, reduzierst den CO2-Gehalt und stoppst dein Gedankenkarussell. Bitte achte darauf, dass du dich während dieser Übung immer wohl fühlst und nicht außer Atem gerätst.
6. Lass dich unterstützen!
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Auch als Frau und auch in den Wechseljahren müssen wir nicht alles ganz allein stemmen. Wir verdienen Unterstützung und dürfen sie uns auch holen. Dabei gibt es viele Arten von Support: ein offenes, vertrauenswürdiges Ohr, ein guter Rat, Begleitung in Situationen, die dich verunsichern, bis hin zu professioneller Unterstützung und Mentaltraining. Überlege dir, welche Menschen dich supporten könnten und sprich sie an – du wirst erstaunt sein, wie gerne man für dich da ist!
Und zu guter Letzt: Wie auch immer du dich gerade fühlst, bitte denk daran: du hast die Kraft in dir. Sei dir dessen bewusst und versuche gerne den einen oder anderen dieser Tipps. Ich wünsche dir, dass sie dir helfen, in jeder Situation zu spüren, was du wirklich bist: eine großartige, starke Frau!
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