Ich erlebe in meiner Praxis, dass viele Frauen den Wechsel als eine Zeit erleben, die sie durchstehen müssen. Dabei kann den meisten Frauen mit Vorsorgemaßnahmen, hormoneller Unterstützung und Analyse der Mikronährstoffe geholfen werden. Ich habe mich deshalb auf diese drei Bereiche der Medizin spezialisiert.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
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Im Rahmen meiner arbeitsmedizinischen Ausbildung führte ich viele Gesundenuntersuchungen durch und entwickele laufend mehr Interesse dafür, wie wichtig es ist, bereits sehr früh mit Krankheitsvorsorge zu beginnen.
Vorsorge- bzw. Präventivmedizin zielt darauf ab, Krankheiten und Gesundheitsrisiken bei gesunden PatientInnen frühzeitig zu erkennen, zu verhindern oder zu minimieren. Die Vorsorgemedizin berücksichtigt dabei individuelle Risikofaktoren und daraus werden passende Maßnahmen entwickelt. Darunter fallen vor allem Beratung und Aufklärung, Änderungen des Lebensstils, aber auch Versorgung mit (Mikro)Nährstoffen und Hormontherapien.
Vorsorgliche Hormonersatztherapie in den Wechseljahren
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Frauen in der Lebensmitte fühlen sich oft erschöpft und ausgelaugt, manche erleiden ein Burnout. Die Belastungen im Alltag wiegen schwer und die hormonelle Umstellung mindert unsere Regenerationsfähigkeit. In einer Zeit, in der wir immer länger arbeiten müssen, kann eine Hormonersatztherapie dazu beitragen, unsere Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Hier herrscht noch viel Unsicherheit, Fehlinformationen machen die Runde, und leider gibt es noch zu wenig Studien darüber, wie wichtig die Hormonersatztherapie ist. Viele PatientInnen plagen Zweifel und Ängste, wenn es um hormonelle Unterstützung geht. Hier ist die Zusammenarbeit von PräventivmedizinerInnen, HausärztInnen und GynäkologInnen wichtig. Kompetente Aufklärung in Kombination mit regelmäßigen Blutkontrollen, Gyn-Kontrollen und Mammographie kann PatientInnen die Angst nehmen. Eine Vielzahl von Krankheiten könnte mit Hormonersatz verbessert und verhindert werden. Für manche Frauen stellt der Beginn der Menopause eine regelrechte Gesundheitsgefährdung dar.
Klein, aber oho: Wie wichtig Mikronährstoffe sind
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Als niedergelassene Vorsorgeärztin widme ich mich auch der orthomolekularen Medizin. Ich habe erkannt, wie wichtig eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen für unsere Gesundheit ist und wie wenig Beachtung sie in der Medizin und auch der Gesellschaft findet.
Die orthomolekulare Medizin beschäftigt sich mit Mikronährstoff-Defiziten, die sich im Blut feststellen lassen. Mit gezielter Zufuhr von Mikronährstoffen lässt sich die Gesundheit verbessern und Krankheiten können verhindert werden. In dem Zusammenhang sollte auch das Mikrobiom im Darm (Darmflora) im Auge behalten werden. Ein ausgeglichenes Darmmikrobiom trägt wesentlich zu unserem Wohlbefinden bei.
In Österreich gibt es noch viel Nachholbedarf, was die Aufklärung in diesem Bereich der Medizin betrifft. Nehmen wir als Beispiel Vitamin D. Österreich liegt auf einem Breitengrad, wo es zwischen Oktober und April nicht möglich ist Vitamin D zu bilden. Wir müssen es zuführen. Inzwischen weiß man um die Bedeutung einer ausreichenden Vitamin D Versorgung, aber auch das hat einige Jahre gedauert.
So stellst du deine Balance wieder her
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Wenn die hormonelle Balance ins Schwanken gerät, kommt es meist zu gesundheitlichen Problemen und geringerer Belastbarkeit in Alltag und Beruf. Eine gute Work Life Balance bildet die Basis in dieser Lebensphase. Keine Frau muss da durch, wie man leider immer noch von manchen Ärzten hört. Im Gegenteil – mit hormoneller Unterstützung und richtiger Versorgung mit Mikronährstoffen kann man gut ausgleichen. Im Idealfall beginnst du damit schon vorsorglich und nicht erst, wenn Beschwerden auftreten.
Aktuell spielen sowohl die Hormonersatztherapie als auch die orthomolekulare Medizin noch eine untergeordnete Rolle in der Vorsorgemedizin, aber ich wünsche mir, dass sich das in den nächsten Jahren ändert und jede Frau die individuelle Unterstützung bekommt, die sie braucht. Wir wollen schließlich nichts erdulden, sondern diese Lebensphase positiv durchleben.
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