Schweißausbrüche, Wallungen, Müdigkeit, trockene Schleimhäute und keine Regelblutung mehr? Wenn frau solche Symptome spürt und seit über einem Jahr keine Menstruation mehr hatte, ist die Sache klar: Sie ist in der Menopause.
Der Hormonstatus – ein Bluttest zum Stand der Wechseljahre
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Dennoch kann es in manchen Fällen sinnvoll sein, einen Bluttest zur Hormonbestimmung zu machen. Dabei werden vor allem die Messwerte für das follikelstimulierende (FSH) als auch das luteinisierende Hormon (LH) und für Östrogen abgenommen und bewertet.
- Follikelstimulierendes und luteinisierendes Hormon
FSH und LH regulieren den weiblichen Zyklus. FSH wird in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) produziert. Das luteinisierende Hormon wird ebenfalls in der Hypophyse gebildet und spielt eine wichtige Rolle bei der Reifung von Eizellen im Eierstock und der Produktion von Östrogen in den Eierstöcken. - Östrogen
Östrogen wird hauptsächlich in den Eierstöcken produziert. Das Hormon sorgt für einen regelmäßigen Zyklus. In den Wechseljahren geht die Produktion meist schlagartig zurück.
Klar ist: Wenn die FSH- und LH-Werte hoch und das Östradiol unter 20 ng/l sind und die letzte Regelblutung ein Jahr zurück liegt, ist frau in der Menopause.
Der Hormonstatus als Basis für eine individuelle Hormonersatztherapie
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Ein Hormonstatus ist auch ein wichtiges therapeutisches Instrument, wenn frau sich für eine Hormonersatztherapie entscheidet. Die Hormonersatztherapie mit bioidentischen Hormonen kann Wechsel-Symptome wirksam bekämpfen. Allerdings nur dann, wenn die Therapie individuell zugeschnitten wird. Deshalb wird einige Zeit nach Beginn der Therapie wieder ein Hormonstatus erhoben, um eine Über- oder Unterdosierung zu vermeiden.
Hormonersatztherapie: Knochen- und Herz-Kreislaufschutz
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Eine Hormonersatztherapie mit Östrogen und Progesteron hilft aber nicht nur, Wechselbeschwerden zu lindern. Die weiblichen Geschlechtshormone schützen auch vor einem Verlust der Knochendichte und vor Herz-Kreislauferkrankungen. Dennoch sollte nur dann an eine Hormonersatztherapie gedacht werden, wenn frau Wechselbeschwerden hat, die die Lebensqualität beeinträchtigen, und gelindere Mittel (Phytohormone, Salbei, etc.) nicht ausreichend wirken.
Die Schilddrüse und die Wechseljahre
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Nicht immer sind es die Geschlechtshormone, die Beschwerden wie in den Wechseljahren verursachen. In der Regel werden bei einem Hormonstatus auch die Schilddrüsenwerte erhoben, weil eine Über- oder Unterfunktion ähnliche Symptome hervorrufen kann, wie das Klimakterium.
- Eine Schilddrüsenüberfunktion kann zum Beispiel zu Schlafstörungen, Nervosität, Herzrasen, Stimmungsschwankungen, Gewichtsverlust und Menstruationsstörungen führen.
- Eine Schilddrüsenunterfunktion kann zu starker Müdigkeit, depressiver Verstimmung und Gewichtszunahme führen.
Wenn die Patientin eine Unterfunktion aufweist und noch genügend Östrogen produziert, reicht eine Einstellung der Schilddrüsenhormone meist aus, um die Beschwerden zum Verschwinden zu bringen.
Krankenkasse bezahlt Hormonstatus
Bei Beschwerden, die die Wechseljahre nahelegen, wird der Hormonstatus in Österreich und Deutschland von der Krankenversicherung bezahlt.
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