Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Antriebsmangel, Fettpölsterchen am Bauch, Libidoverlust und depressive Verstimmungen: Das Spektrum an Wechseljahrbeschwerden ist groß. Natürlich leidet nicht jede Frau gleich stark an allen Beschwerden. Dennoch können diese Symptome der Wechseljahre das Leben von Frauen über viele Jahre stark und negativ beeinflussen.
Aber woher kommen sie denn eigentlich, diese Symptome? Wodurch werden sie ausgelöst – und können sie auch wieder eingedämmt werden?
Die Produktion von Östrogen, Progesteron und Testosteron nimmt ab
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Die Wechseljahre der Frau beginnen zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr. Viele Frauen bemerken auch lange Zeit gar nichts von dem hormonellen Umbau, der – häufig über einen Zeitraum von rund zehn Jahren – in ihrem Körper stattfindet. Im Wesentlichen sind drei Hormone für die Umwälzungen im weiblichen Organismus während der Wechseljahre verantwortlich:
- Progesteronverlust
- Östrogenverlust
- Testosteronverlust
Zyklusschwankungen: ein Symptom von Progesteronmangel
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Um das 40. Lebensjahr beginnen die beiden Eierstöcke langsam, die Progesteronproduktion zurückzuführen. Das geschieht langsam und schleichend. Ein zunehmender Progesteronmangel kann zu Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und vermindertem Antrieb führen.
Das erste, was die meisten Frauen aber bemerken, sind Zyklusschwankungen und unregelmäßige Regelblutungen. Denn auch für den Zyklus ist das Progesteron, das Gelbkörperhormon verantwortlich. Wird es nicht mehr in ausreichender Menge hergestellt, verändern sich Zykluslänge und Blutungsintensität. Der weibliche Körper bereitet sich damit auf die Zeit vor, in der die fruchtbare Zeit endet.
Die häufigsten Symptome von Progesteronmangel
Zu den wichtigsten Anzeichen der beginnenden Wechseljahre zählen:
- Zyklusveränderungen
- stärkere/schwächere Menstruationsblutungen
- Stimmungsschwankungen/Reizbarkeit
- Konzentrationsprobleme
- Schlafstörungen und
- Gewichtszunahme
Brustspannen, Hautveränderungen und Libidoverlust: ein Symptom von Östrogendominanz
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Während die Progesteronproduktion immer mehr abnimmt, bleibt der Östrogenspiegel noch über mehrere Jahre konstant. Das kann zu einer sogenannten Östrogendominanz führen – die Brust spannt, es kommt zu Hautveränderungen und die Libido geht zurück.
Plötzlich: Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche
Im Verlauf von ungefähr zehn Jahren hören die Eierstöcke dann aber auch auf, Östrogen zu produzieren. Das spielt sich am Ende der Wechseljahre ab und kann sehr schnell gehen, manchmal sogar über Nacht. Dies führt zu Hitzewallungen, Schweißausbrüchen. Die Menstruation bleibt immer öfter aus. Die wichtigsten Symptome eines Östrogenmangels sind:
- Hitzewallungen
- nächtliche Schweißausbrüche
- trockene Schleimhäute
- Müdigkeit
Östrogenmangel erhöht das Osteoporose-Risiko
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Ein Östrogenmangel bewirkt im Körper auch ein zunehmendes Ungleichgewicht im Knochenstoffwechsel, was langfristig zur Ausbildung einer Osteoporose führen kann. Östrogen ist zudem ein Hormon, das die Blutgefäße vor Ablagerungen schützt. Mit dem Ende der Östrogenproduktion steigt damit auch das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen.
Testosteronmangel führt zu Libidoverlust und Antriebslosigkeit
Und auch das männliche Sexualhormon Testosteron spielt eine wichtige Rolle im hormonellen Gleichgewicht der Frau. Dieses Hormon wirkt sich vor allem auf die Libido und den Antrieb aus. Auch das Testosteron wird hauptsächlich in den Eierstöcken produziert und wird, im Verlauf der Wechseljahre, immer weniger. Die wichtigsten Symptome eines Testosteronmangels sind:
- Libidoverlust
- Antriebslosigkeit
- Fettstoffwechselveränderungen
Achten Sie gut auf Körper und Seele
Nicht jede Frau entwickelt alle diese Symptome, nicht jede Frau empfindet die Veränderungen, die in den Wechseljahren passieren, als unangenehm. Allerdings muss frau Beschwerden in den Wechseljahren und die Veränderungen im eigenen Körper nicht ohne Gegenwehr hinnehmen. Es besteht eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie die Wechseljahrproblematik verringert und Symptome eingedämmt werden können. Sie können:
- sich gesund und abwechslungsreich ernähren
- Sport treiben (z. B. Ausdauersport und Yoga)
- pflanzliche Hormone und andere pflanzliche Methoden einsetzen, um Symptome zu lindern
- sich einer Hormonersatztherapie unterziehen
- sich möglichst viel Ruhe gönnen
- alles tun, womit Sie sich wohl und entspannt fühlen
Ärztliche Hilfe bei Wechslejahrbeschwerden
Vor jeglicher Maßnahme zur Linderung von Wechseljahrsymptomen sollten Sie unbedingt eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen, ihre Lebenssituation und ihre Beschwerden schildern und einen Hormonstatus durchführen lassen (das wird mittels Bluttest gemacht), um die optimale Vorgehensweise für eine gute Reise durch die Wechseljahre wählen zu können.
Expertin: Drin med Doris Linsberger, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in Wien und Krems
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