Gut, dass wir hier unter uns sind und auch intime Themen wie Intimpflege besprechen können. Und wenn wir schon so ungeniert beginnen: Denkst du dir auch manchmal, deine Vulva hätte schon saftigere Zeiten erlebt? Dann sei beruhigt, du bist nicht allein damit. Lass dir kurz erzählen, warum sich auch Vulva und Vagina in der Menopause verändern und wie du sie richtig pflegst.
Dürrezeit Menopause? So reagiert dein Intimbereich darauf
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Wie wir wahrscheinlich schon alle wissen, nimmt der Östrogenspiegel im Laufe der Wechseljahre rapide ab. Eine Tatsache, die man auch im Intimbereich zu spüren bekommt. Denn der dünne, klare Film, der unsere Vagina früher gut befeuchtet und mit gesunden Milchsäurebakterien versorgt hat, nimmt ab.
Die Folge ist, dass die Schleimhaut in der Scheide dünner und trockener wird und auch die Schamlippen und der Schamhügel empfindlicher. Die zunehmende Trockenheit kann Juckreiz, Brennen und Beschwerden beim Sex zur Folge haben. Unannehmlichkeiten, die du jedoch mit der richtigen Intimpflege und/oder einer lokalen Östrogensalbe in den Griff bekommst.
Weniger ist mehr: Die Reinigung der Vulva
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Damit hier keine Irrtümer aufkommen:
- Wir reinigen nur unsere Vulva. Dazu gehören die äußeren Geschlechtsorgane: Schamlippen, Klitoris und Scheidenvorhof.
- Die Vagina, also alles ab dem Eingang der Scheide, braucht keine Reinigung, die lassen wir weitgehend unangetastet, wenn es um die Pflege geht.
Die Vagina ist ein selbstreinigendes Organ und hat ihre Aufgabe normalerweise super im Griff. Der Zervixschleim transportiert nämlich alles aus der Vagina, was der Vaginalflora nicht guttut und hält so das empfindliche Mikrobiom im Gleichgewicht. Dafür sind jene Laktobazillen (Milchsäurebakterien) zuständig, die das saure Milieu der Vagina kreieren und so verhindern, dass schädliche Bakterien die Überhand gewinnen. Mit Vaginalspülungen wird dieses Gleichgewicht durcheinandergebracht, und das führt im schlimmsten Fall zu Infektionen.
Wichtig: Herkömmliche Seifen und Duschgels haben in deinem Intimbereich nichts verloren, da sie fettlöslich sind, austrocknend wirken und die gesunde Scheidenflora zerstören würden. Du kannst die Vulva einmal täglich mit einer milden Waschlotion, die eigens dafür geeignet ist oder auch nur mit lauwarmem Wasser waschen. Verwende dazu gerne einen Waschlappen und achte darauf, dass du nur die Vulva und nicht den After damit reinigst, diese Bakterien haben nämlich im Bereich deiner Scheide nichts verloren. Den Waschlappen danach mit 60 °C reinigen.
Läuft wie geschmiert: Diese Pflege mag deine Vulva
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Du kannst deine Vulva zur äußerlichen Pflege mit parfümfreien Lotionen, Vaseline oder auch hochwertigen Ölen – wie etwa Kokosöl – pflegen. Achte darauf, dass keine Duftstoffe oder Konservierungsmittel enthalten sind, da diese die Trockenheit noch verschlimmern würden.
Es gibt auch spezielle Intimcremen, wie etwa jene der Apothekerin Dr. Vivien Karl. Mit dieser Intimcreme kommen hochwertige Inhaltsstoffe wie Mandelöl, Hyaluron und Milchsäure, Vitamin E und Bienenwachs an deine Vulva. Diese beruhigen die Haut, sie bekommt mehr Feuchtigkeit und den pH-Wert, den sie braucht, um im gesunden Gleichgewicht zu bleiben.
Haarfrei – warum und wie du den Intimbereich enthaarst
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Warum: Das Entfernen deiner Schambehaarung ist nicht nur optisch ein Gewinn, auch für die Hygiene ist es ein guter Punkt. Wo kein Härchen, dort auch weniger Bakterien, die sich festsetzen und daraus folgend keine unangenehmen Gerüche und Infektionen. Es ist jedoch wichtig, dass du keine chemischen Mittel wie Enthaarungscreme dafür verwendest, denn das würde die trockene Haut noch zusätzlich reizen. Die Nassrasur ist die beste Wahl!
So geht's:
- Unter der Dusche etwas Rasierschaum oder milde Intim-Waschlotion auf den zu enthaarenden Bereich auftragen
- Mit einem Nassrasierer die Haare in Wuchsrichtung entfernen
- Mit lauwarmem Wasser gründlich abspülen und sanft trockentupfen
- Den Bereich mit einer beruhigenden Creme oder Babypuder verwöhnen, um Rasurpickelchen zu vermeiden
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