Bezogen auf die Anzahl an Krebsneuerkrankungen liegt Darmkrebs bei Frauen und Männern nach Brust- bzw. Prostatakrebs und Lungenkrebs an dritter Stelle der häufigsten Krebserkrankungen. Dabei gehört Darmkrebs zu den wenigen Krebserkrankungen, deren Entstehung man vermeiden kann. Er entsteht durch Polypen an den Darmwänden. Diese können, wenn sie rechtzeitig entdeckt werden, entfernt werden. Ein Darmpolyp wächst etwa fünf Jahre an der Darmwand, bevor er bösartig wird und in das Körperinnere wächst. In diesen fünf Jahren kann man den Polypen einfach entfernen, so Dr. med. Günther Malek, medizinischer Leiter des Zentrums für Integrative Medizin und Schmerztherapie Trinicum.
Neuer Test zur Darmkrebsvorsorge und Früherkennung für zuhause
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Rund 90 % der früherkannten Darmkrebserkrankungen sind heilbar. Allerdings gehen nur rund ein Fünftel regelmäßig zur Vorsorge. Die Österreichische Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie empfehlen für Männer und Frauen ab dem 45. Lebensjahr eine jährliche Darmkrebsvorsorge. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können bösartige Neubildungen des Darms frühzeitig erkannt und sogar vermieden werden.
Um die Anzahl der Vorsorgenden zu steigern, bietet das österreichische Gesundheitsunternehmen TRIGNOSTICS einen neuen, nicht invasiven, medizinischen Selbsttest mit Laborauswertung für zu Hause an. Der medizinische Test liefert durch die anschließende Laborauswertung valide Ergebnisse. Das Ergebnis weist auf mögliche Polypen im Darm hin und leistet damit einen Beitrag zur Früherkennung.*
Wir haben bei Dr. Malek nachgefragt, wie wir Probleme mit dem Darm erkennen und wie wir vorbeugen können.
Wie erkennt man Probleme mit dem Darm?
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Dr. Malek: Probleme im Darm können sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern, wie beispielweise Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Probleme mit dem Stuhlgang. Bösartige Tumore im Darm zeigen sich leider meist erst, wenn es bereits zu spät ist. Viele Symptome bleiben lange unerkannt und können nur durch eine regelmäßige Vorsorge entdeckt werden. Besonders (unsichtbares) Blut im Stuhl ist ein typisches Warnsignal, das auf keinen Fall ignoriert werden sollte. Wird der Darmkrebs bzw. eine Vorstufe davon früh erkannt, sind die Heilungschancen hoch: Durch Vorsorgemaßnahmen kann Darmkrebs in 90% der Fälle verhindert werden.
Haben Frauen im Wechsel häufiger Probleme mit dem Darm?
Dr. Malek: Ja, Frauen in den Wechseljahren haben häufiger mit Darmproblemen zu kämpfen. Vor allem die hormonellen Veränderungen, die mit den Wechseljahren einhergehen, können eine Vielzahl von Problemen verursachen. Verantwortlich dafür sind die Hormone Prostaglandine und Progesteron, die in den Wechseljahren aus dem Gleichgewicht geraten und sich auf die Verdauung und den Darm auswirken. Auch der Rückgang von Östrogen spielt dabei eine entscheidende Rolle und kann beispielsweise Blähungen, Übelkeit und Veränderungen im Stuhlgang verursachen.
Sind Frauen im Wechsel in Bezug auf Darmkrebs gefährdeter?
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Grundsätzlich steigt das Darmkrebsrisiko mit dem Alter an: Ab dem 50. Lebensjahr nimmt das Risiko der Erkrankung deutlich zu. Da Darmkrebs oft bis zur Entstehung über Jahre im Körper wächst, ist die regelmäßige Vorsorge bereits ab dem 45. Lebensjahr empfehlenswert.
Auch die hormonelle Umstellung der Wechseljahre hat Auswirkungen auf das Darmkrebsrisiko. Studien haben gezeigt, dass eine gezielte Hormonersatztherapie mit Östrogen das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, deutlich senken kann:
Verringert Hormontherapie das Risiko für Darmkrebs? | Im Fokus Onkologie (springer.com)
Wie läuft eine Darmspiegelung ab? Wie oft sollte sie durchgeführt werden?
Dr. Malek: Bei der Darmspiegelung ist zunächst die richtige Vorbereitung wichtig. Um den Darm gut untersuchen zu können, muss dieser entleert und möglichst sauber sein. Am Tag vor der Untersuchung müssen Patientinnen daher ein spezielles Abführmittel trinken.
Bei der Untersuchung selbst führt der Arzt/die Ärztin das Endoskop durch den Anus in den Mastdarm ein und schiebt den Schlauch durch den Dickdarm bis zum Übergang zum Dünndarm. Um eine bessere Sicht zu erhalten, wird der Darm zusätzlich mit Luft aufgeblasen. Die gesamte Prozedur geschieht meist unter Sedierung oder sogar Narkose und dauert in etwa 30 bis 60 Minuten. Den restlichen Tag sollte sich die Patientin ausruhen.
Wie lange brauchen Polypen, um sich zu entwickeln? Ab wann sind sie gefährlich?
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Dr. Malek: In der Regel wachsen Darmpolypen nur langsam, die meisten sogar über einige Jahre hinweg. Polypen, die zu Darmkrebs werden, benötigen in etwa sieben bis zehn Jahre. Dieser Zeitraum ermöglicht es Patientinnen, Darmkrebs bereits vor dem Entstehen zu verhindern
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
- Polypen
Sollte bei einer Untersuchung ein entsprechender Darmpolyp entdeckt werden, wird dieser umgehend entfernt. Meist geschieht dies direkt bei der endoskopischen Untersuchung, in einigen Fällen ist dafür jedoch ein chirurgischer Eingriff notwendig. Dies geschieht vor allem bei besonders vielen oder großen Polypen.
- Darmkrebs
Die Behandlungsmöglichkeiten von Darmkrebs hängen vor allem vom Stadium und der genauen Lage ab, in denen sich der Krebs befindet. Neben chirurgischen Maßnahmen (Entfernung des betroffenen Teils) gibt es Strahlen- und Chemotherapie. Eine weitere Möglichkeit stellt die Immuntherapie dar. Dabei wird das Immunsystem des Körpers so stimuliert, dass es Krebszellen erkennt und bekämpft.
Ersetzt der neue Selbsttest für zuhause eine Darmspiegelung?
Dr. Malek: Das vom Bundesministerium gegründete Nationale Screening Komitee auf Krebserkrankungen bewertet moderne Stuhltests (FIT-Stuhltests) und Darmspiegelungen bei regelmäßiger Anwendung als gleichwertig. Durch die jährliche Vorsorge mittels Stuhltest kann das Intervall, in denen Etwas gefunden werden kann, deutlich verkürzt werden. Der Test sollte mindestens alle zwei Jahre, besser noch jährlich, durchgeführt werden. Regelmäßigkeit spielt eine entscheidende Rolle in der Darmkrebsvorsorge.
Was kann man selbst für seine Darmgesundheit tun?
Dr. Malek: Um die Darmgesundheit zu verbessern, können viele Maßnahmen ergriffen werden. Vor allem ein gesunder Lebensstil mit einer ballaststoffreichen Ernährung sowie regelmäßige körperliche Aktivitäten helfen, die Darmgesundheit zu verbessern. Um Darmkrebs vorzubeugen, sind jedoch regelmäßige Vorsorgemaßnahmen mittels Stuhltests und/oder Darmspiegelung unverzichtbar, um den Krebs bereits vor Entstehen zu erkennen.
*Hinweis: Der neue Selbsttest zur Darmkrebsvorsorge kostet 39 ? und ist im TRIGNOSTICS-Online-Shop und in ausgewählten Apotheken erhältlich.
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