Während der Reise durch die Wechseljahre nehmen eine Reihe unliebsamer Passagiere am Beifahrersitz Platz: Stimmungsschwankungen, Nervosität, Unlust, Brain Fog, Angstzustände und Depressionen, um nur einige Beschwerden aus dem mentalen Bereich zu nennen. Und selbst wenn die Perimenopause nur einen Zwischenstopp im Leben einer Frau darstellt, so ist sie doch eine bedeutsame Zeitspanne, über die immer noch nicht genügende Informationen zur Verfügung stehen. Sie setzt bei Frauen in der Regel zwischen Ende 30 und Anfang 50 ein und ist relativ leicht zu erkennen: Eines der offensichtlichsten Anzeichen ist, dass die Monatsblutung unregelmäßig wird. Viele Frauen bemerken auch eine verminderte Libido und ein allgemeines Unwohlsein. Je näher dann die Menopause rückt, desto stärker können diese Symptome werden.
Ärztliche Empfehlung: Greift zum Vibrator
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Über die verschiedenen Möglichkeiten, schwierige Symptome in dieser Phase in den Griff zu bekommen, berichten wir regelmäßig. Es gibt Optionen wie kognitive Verhaltenstherapie, Ernährungsoptimierung, Sport, Hormonersatztherapie und natürliche Heilmittel. Und dank der neuen Forschungsergebnisse von Dr. Karen Eilber können wir nun die Verwendung eines Vibrators zu dieser Liste hinzufügen.
In einer neuen Studie mit dem Titel The Role of Vibrators in Women's Pelvic Health: An Alluring Tool to Improve Physical, Sexual, and Mental Health (Der Vibrator und die Beckengesundheit der Frau: Ein verlockendes Werkzeug zur Verbesserung der körperlichen, sexuellen und geistigen Gesundheit) fand die Uro-Gynäkologin heraus, dass Frauen im Alter zwischen 19 und 80 Jahren über eine Verbesserung ihrer sexuellen, genitalen und mentalen Gesundheit berichteten, nachdem sie über einen Zeitraum von drei Monaten ein paar Mal pro Woche für mindestens fünf Minuten einen Vibrator benutzt hatten.
Faszinierende Studienergebnisse
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Dr. Eilber ist eine der Expert:innen für sexuelle Gesundheit, die an der Studie beteiligt waren, und zeigt sich von den Ergebnissen nachhaltig fasziniert. Seit Jahrzehnten werden Männern nach einer Prostatektomie (Anmerkung: komplettes Entfernen der Prostata) Medikamente wie Viagra verschrieben, um die Durchblutung zu fördern und die Heilung zu unterstützen. Für Frauen gibt es nichts Vergleichbares, so die Medizinerin. Diese Ungleichheit veranlasste sie und ein Team anderer Sexualexpert:innen, alternative Methoden zur Verbesserung der Durchblutung und der sexuellen Funktion bei Frauen zu erforschen – wobei sie sich auf den Einsatz von Vibratoren konzentrierten.
Die bieten mehr als nur körperliche Entspannung durch Orgasmen: Die Forschung zeigt, dass die regelmäßige Anwendung Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und sogar die Symptome eines Beckenorganprolapses (Anmerkung: Lockerung oder Schwächung der Bänder, des Bindegewebes und der Muskeln im Beckenraum, was zu einem Vorfall von Blase, Harnröhre, Dünndarm, Mastdarm oder Gebärmutter in die Vagina führt) lindern kann. Wenn eine Frau erregt ist, kommt es zu einer verstärkten Durchblutung, die wiederum zu einer besseren Lubrikation führt, so Dr. Eilber. Die Verwendung eines Vibrators hilft dabei, diesen Prozess zu simulieren. Die verstärkte Durchblutung kann auch gegen Scheidentrockenheit wirken, ein weiteres häufiges Symptom der Wechseljahre.
Orgasmen heben auch die Stimmung
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Und das ist noch nicht alles: Orgasmen sind nicht nur körperlich sehr angenehm – sie können auch die Stimmung heben. Die Freisetzung von Neurotransmittern (einschließlich Dopamin und Oxytocin) während des Höhepunkts trägt zu diesen Wohlfühleffekten bei und macht Vibratoren zu einem ebenso sinnvollen wie lustspendenden Begleiter in der Lebensmitte.
Eine aktuelle Verbraucherwahrnehmungsstudie von plusOne, einem Unternehmen, das unteranderem Sextoys für die Wechseljahre entwickelt, hat gezeigt, dass sich 98 Prozent der Teilnehmerinnen nach vierwöchiger Nutzung eines Vibrators entspannter fühlten, 97 Prozent einen Orgasmus hatten, 95 Prozent ihre Stimmung verbesserten, 94 Prozent weniger gestresst waren und 91 Prozent besser schliefen. Conclusio: Unabhängig davon, ob man einen Partner hat oder nicht, können Vibratoren die Gesundheit förden und gleichzeitig das Selbstwertgefühl steigern.
Qual der Wahl: So wählt ihr den richtigen Vibrator
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Und welches Toy darf es sein? Es ist so, als würde man eine neue Sportart beginnen, sagt Dr. Eilber. Sie brauchen nicht gleich das teuerste Gerät zu Beginn. Im Buch The Menopause Sparkle, das die Medizinerin mitverfasst hat, gibt sie wertvolle Tipps: Wenn Sie ein neues Handy bekommen, schalten Sie es ein und spielen mit den Einstellungen. So ist es auch mit Ihrem Vibrator. Suchen Sie sich eine Zeit und einen Ort aus, an dem Sie nicht gestört werden, und legen sie los.
Unser Fazit: Es mag unorthodox erscheinen, Vibratoren in den Werkzeugkasten gegen die Beschwerden der Wechseljahre aufzunehmen – aber die genannten Vorteile machen diese Entscheidung durchaus lohnenswert.
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