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Hormone

Fibroadenom und Wechseljahre: Das musst du wissen!

Der gutartige Tumor in der Brust betrifft vor allem Frauen im gebärfähigen Alter. Doch auch im Wechsel können sie entstehen. Wie haben die Datenlage zusammengefasst.

Wenn eine Frau einen Knoten in ihrer Brust bemerkt, ist ihr erster Gedanke: Könnte es Krebs sein? Immerhin: Derzeit erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs, und das Risiko steigt mit zunehmendem Alter an. Auch deshalb berichten wir regelmäßig über die Wichtigkeit der regelmäßigen Vorsorge-Untersuchung und kooperieren mit „Pink Ribbon“. 

Aber nicht alle Tumore in der Brust sind krebsartig. Ein Fibroadenom ist ein gutartiger Brusttumor, der aus drüsenhaltigem und fibriotischem Gewebe besteht. (Zum besseren Verständnis: Als „Fibrose“ wird eine krankhafte Vermehrung des Bindegewebes in menschlichen Geweben und Organen bezeichnet, dessen Hauptbestandteil Kollagenfasern sind. Dabei wird das Gewebe des betroffenen Organes verhärtet.) Und obwohl nicht genau feststeht, warum Frauen diese Art von Tumor – ungefähr 10 Prozent weltweit sind davon betroffen – entwickeln, wissen wir, dass die Tumore hormonell empfindlich auf Östrogen reagieren und ihre Größe im Laufe des Lebens einer Frau verändern.  

  • Während der Pubertät und Schwangerschaft können Fibroadenome größer werden. 
  • Nach der Menopause verkalken die Tumore oft und werden kleiner.  

Warum? In den Wechseljahren sinkt der Anteil weiblicher Geschlechtshormone im Körper, sodass sich ein Fibroadenom womöglich von selbst zurückbildet. Was passiert aber, wenn Östrogen im Rahmen einer Hormonersatz-Therapie zugeführt wird? Muss man die HET abbrechen, wenn sich ein Fibroadenom in der Brust bildet? Für viele Frauen ist das eine grauenvolle Vorstellung, da sie stark unter Wechselbeschwerden leiden und sich ein Leben ohne Linderung gar nicht mehr vorstellen können. 

Um einen genauen Überblick zu bekommen, haben wir uns die Expertise eines Facharztes geholt: Dr. Patrik Horak arbeitet im Wiener Frauengesundheitszentrum „Feminin“ und macht sich für einen offenen Umgang mit der Menopause und für intensivere Forschung stark. Denn gerade in Bezug auf die Hormonersatz-Therapie bestehen bei der Diagnose Fibroadenom noch Unklarheiten. 

Was ist ein Fibroadenom? 

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Ein Fibroadenom ist ein gutartiger Brusttumor, der aus fibrotischem und drüsenhaltigem Gewebe besteht.  In der Regel sind Fibroadenome nicht hormonabhängig, aber sie können auf hormonelle Veränderungen im Körper reagieren, da das Brustgewebe empfindlich auf Östrogene reagiert. 

Wie wird ein Fibroadenom behandelt? 

Die meisten Fibroadenome benötigen keine Behandlung, sondern werden nur überwacht. Wenn sie wachsen, Beschwerden oder kosmetische Probleme verursachen, kann eine Entfernung per chirurgischer Exzision erfolgen. Eine Operation wird empfohlen, wenn das Fibroadenom wächst, Schmerzen verursacht, Zweifel an der Gutartigkeit bestehen oder kosmetische Gründe vorliegen. 

Wen betrifft das Fibroadenom am häufigsten?  

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Fibroadenome treten vorwiegend bei jungen Frauen im Alter von 15-35 Jahren auf. Die Prävalenz liegt bei etwa 10% der Frauen in diesem Altersbereich. 

Kann ein Fibroadenom bösartig werden? 

In extrem seltenen Fällen kann ein Fibroadenom zu einem bösartigen Tumor (z.B. Phylloidestumor) entarten. 

Begünstigt eine Hormonersatz-Therapie die Bildung eines Fibroadenoms? 

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Die wissenschaftliche Evidenz zum Zusammenhang zwischen Fibroadenomen und Hormonersatztherapie (HRT) zeigt gemischte Ergebnisse. Einige Studien legen nahe, dass die HRT, insbesondere die Kombination Östrogen und Progesteron, das Risiko für gutartige Brustveränderungen, einschließlich Fibroadenomen, erhöhen kann. Dies könnte auf die stimulierende Wirkung von Hormonen auf das Brustgewebe zurückzuführen sein. Fibroadenome können bei Frauen, die HRT einnehmen, in der Größe zunehmen, wobei dies häufiger in postmenopausalen Fällen auftritt. Weitere Forschung ist jedoch dringend erforderlich, um klare Aussagen zu treffen. Derzeit wird angenommen, dass Östrogen und Progesteron eine Rolle bei der Stimulation des Brustgewebes und der Förderung der Zellproliferation spielen, was möglicherweise zu einer Vergrößerung bereits bestehender gutartiger Läsionen wie Fibroadenomen führen kann. Bei Frauen, die eine Östrogenmonotherapie erhalten, scheint dieser Effekt weniger ausgeprägt zu sein im Vergleich zur kombinierten HRT. 

Wie sehen die aktuelle Datenlage und die Diagnostik aus? 

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Sie hat nur begrenzte Evidenz: Es gibt derzeit keine starken Hinweise darauf, dass HRT direkt das Wachstum oder die Entwicklung von Fibroadenomen verursacht. Einige Studien zeigen jedoch, dass sich bereits bestehende Fibroadenome unter HRT verändern können: Es gibt Berichte, dass bestehende Fibroadenome an Größe zunehmen können, wenn Frauen nach der Menopause HRT verwenden. Dieser Effekt wird hauptsächlich auf die Östrogen- und Progesteronwirkung auf das Brustgewebe zurückgeführt.  

Eine 2007 veröffentlichte Studie im „British Journal of Cancer“ fand heraus, dass Frauen, die eine kombinierte HRT (Östrogen und Progesteron) verwendeten, eine höhere Häufigkeit gutartiger Brustläsionen aufwiesen, darunter auch Fibroadenome. Weitere Studien sind jedoch notwendig, um diesen Zusammenhang genauer zu untersuchen. Hinzu kommen diagnostische Herausforderungen: Da die HRT zu einer erhöhten Brustdichte führt, kann die Detektion von Fibroadenomen schwieriger sein, insbesondere in der Mammographie. In solchen Fällen werden oft zusätzliche bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT eingesetzt, um eine genauere Abgrenzung zu ermöglichen. 

Muss man mit der Hormonersatztherapie aufhören, wenn ein Fibroadenom entdeckt wird? 

In der Regel nicht. Wenn das Fibroadenom stabil ist und keine Beschwerden verursacht, ist ein Abbruch der HRT nicht notwendig. Eine engmaschige Überwachung wird jedoch empfohlen, um mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Frauen, die HRT einnehmen und Fibroadenome haben, sollten regelmäßig untersucht werden, insbesondere wenn die Größe des Fibroadenoms zunimmt oder es andere Veränderungen gibt. Es bleibt also nur die individuelle Risiko-Nutzen-Abwägung: Da der Zusammenhang zwischen HRT und Fibroadenomen unklar bleibt, sollte eine individuelle Abwägung des Risikos einer Brustveränderung gegen den Nutzen der HRT für die Patientin erfolgen. 


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