Anne Iburg, Diätassistentin und Diplom-Oecotrophologin, schreibt seit Jahren Ernährungsratgeber. Aus ihren Ernährungsberatungen weiß sie, dass vielen Betroffenen eine Umstellung ihres Lebensstils nicht leichtfällt – aber machbar ist. Wir haben die wichtigsten Erkenntnisse aus ihrem Buch zusammengefasst:
Was eine gesunde Leber leistet
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Die Leber ist ein lebenswichtiges Organ, das eine zentrale Rolle im Stoffwechsel spielt und somit essenziell für unsere Gesundheit ist. Die Leber
- baut Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate ab und um und sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel konstant bleibt.
- speichert Energie in Form von Glykogen und Fetten.
- hat eine wichtige Entgiftungsfunktion, indem sie Fremdstoffe wie Medikamente, Alkohol oder andere Gifte ab- und umbaut.
- bildet wichtige Bluteiweiße und Blutgerinnungsbestandteile.
- produziert Gallensäuren für die Fettverdauung.
Volkskrankheit Fettleber
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Früher dachte man, dass von einer Fettleber vor allem Menschen mit übermäßigem Alkoholkonsum betroffen seien und sprach von der alkoholischen Fettleber (AFL).
Doch auch wer keinen Alkohol trinkt, kann aufgrund von zu kalorienreicher Ernährung und übermäßige Zuckerkonsum eine sogenannte nicht alkoholische Fettleber (NAFL) entwickeln. Dies ist sogar die häufigste Form der Fettleber und gilt als typische Wohlstandserkrankung. Etwa 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung in Industriestaaten sind betrofffen.
Die Fettleber entwickelt sich dann, wenn die Leber überschüssige Energie aus der Nahrung nicht über das Blut an den Körper abgeben kann, sondern selbst in Form von Fett einlagert. Wird zu viel Fett eingelagert kann dies zu Entzündungen führen und in Folge zu einer Leberzirrhose, einer Erkrankung, bei der das Lebergewebe so weit vernarbt, bis die Leber nicht mehr funktioniert.
Unterschieden werden drei Stadien der Fettleber:
- mild – weniger als ein Drittle der Leberzellen sind betroffen
- mäßig – zwei Drittel der Leberzellen sind betroffen
- schwer – mehr als zwei Drittel der Leberzellen sind betroffen
Wie erkenne ich eine Fettleber?
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Eine überlastete Leber macht sich kaum durch Schmerz bemerkbar.
- Meist sorgen Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Blähungen, Übelkeit oder Appetitlosigkeit dazu, dass Betroffene merken, dass etwas nicht stimmt.
- Auch typische Gefäßerweiterungen, im Volksmund Lebersternchen genannt, können auf eine geschädigte Leber hindeuten. Gemeint sind sternenförmig aussehende Gefäßerweiterungen, die aus einer kleinen Arterie in der Mitte und darum herum angeordnete kleine Venen bestehen. Diese finden sich vor allem an Kopf, Hals, Brust und Armen.
- Diagnostiziert wird die Fettleber mittels Ultraschalls oder Blutuntersuchung.
Warum ist die Fettleber so gefährlich?
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Eine Fettleber entsteht nicht über Nacht und ist fast immer ein Indikator für eine ungesunde Lebensweise.
- Meistens sind Menschen mit Fettleber übergewichtig,
- Etwa 70 % der Menschen mit Diabetes Typ 2 haben auch eine nicht alkoholische Fettleber, weil sie das Risiko einer Insulinresistenz steigert. Je ausgeprägter die Fettleber, desto schlechter ist die Insulinwirkung an den Zellen, und der Blutzuckerspiegel bleibt dauerhaft zu hoch.
- Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen und krank machendes Bauchfett sind häufig auf eine Fettleber zurückzuführen.
Welche Nahrungsmittel bei Fettleber helfen können
Neben regelmäßiger Bewegung zur Ankurbelung des Stoffwechsels ist auch eine Ernährungsumstellung wichtig, um die Fettleber wieder loszuwerden. Ziel ist es,
- den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen und
- ihm dabei zu helfen, das überschüssige Fett abzubauen.
Dabei spielen laut der Autorin Haferflocken eine zentrale Rolle. Was macht sie so besonders? Hafer ist dank Ballaststoffen, komplexen Kohlenhydraten, dem Fatburner Beta-Clucan sowie Vitaminen, Mineralstoffen und einem optimalen Mix aus gesunden Fettsäuren ein natürliches Superfood. Hafer hilft beim Entlasten der Leber und hat im Vergleich zu anderen Weizenprodukten einen sehr hohen Ballaststoffanteil und viel Eiweiß – das ist besonders wichtig, damit beim Fettabbau die Muskelmasse erhalten bleibt. Zusätzlich findet man im Buch Tipps für einen gesunden Alltag, mehr Bewegung und Rezepte zum Nachkochen.
So funktionieren Hafer-Entlastungstage
Wer seiner Leber Gutes tun will, setzt, so Iburg, auf Hafer-Entlastungstage. An Entlastungstagen werden drei Mahlzeiten gegessen, die aus Haferflocken und einem Milchprodukt bestehen. Dafür kann man z.B. Haferflocken in Buttermilch quellen lassen und danach nach Belieben mit Kräutern, Zwiebeln, Gemüse oder Beeren verfeinern.
ACHTUNG: Die Entlastungstage sind keine Dauerdiät, sondern eher ein Leber-Reset, und maximal vier Tage am Stück durchgeführt werden. Der Stoffwechsel in der Leber wird angekurbelt, und man wechselt danach leichter in eine gesunde Kost.
Langfristig ist es sinnvoll, Superfoods wie Hafer täglich in den Speiseplan einzubauen – und die Grundprinzipien einer leberfreundlichen Ernährung zu befolgen:
- wenig bis kein Alkohol
- weniger Kohlenhydrate, weniger Zucker
- viel Eiweiß und gesunde Fette
- viel Beta-Glucan und Ballaststoffe, die im Hafer enthalten sind
Fazit
In dem Buch Mit Hafer gegen die Fettleber macht Anne Iburg mit einfachen Rezepten rund um die Haferflocke den Einstieg in eine leberfreundliche Ernährung leichter und erklärt verständlich und kompakt, warum das Organ Leber so wichtig für unsere Gesundheit ist.
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