Erektionsprobleme, medizinisch erektile Dysfunktion genannt, nehmen Mediziner auch gern als Maßstab für die allgemeine Gesundheit eines Mannes her. Die Unfähigkeit eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten, kann nämlich die Folge eines hohen Cholesterinspiegels und/oder von Bluthochdruck und damit ein frühes Warnzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein, die möglicherweise erst Jahre nach den ersten Erektionsproblemen auftreten.
Der Zusammenhang zwischen Erektion und dem Blutkreislauf ist einfach erklärt: Damit das Blut in die Schwellkörper des Penis fließen und eine Erektion entstehen kann, müssen sich die Blutgefäße erweitern. Herz-Kreislauf-Erkrankungen verengen jedoch häufig die Arterien, was bedeutet, dass weniger Blut durchfließen kann – dadurch wird eine Erektion erschwert.
Was sind häufige Ursachen für Erektionsprobleme?
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Erektionsprobleme treten häufiger bei über 40-Jährigen auf, betreffen aber Männer jeden Alters.
- Sie entstehen oft aufgrund altersbedingter Veränderungen des Körpers, wie z. B. durch den natürlich sinkenden Testosteronspiegel, verminderte Libido, Veränderungen der Blutgefäße und häufiger vorkommende Begleiterkrankungen im Alter wie Bluthochdruck, Diabetes, starkes Übergewicht.
- Bei jüngeren Männern ist die Ursache des Problems sehr oft psychischer Natur. Leistungsdruck und ein hohes Maß an Stress können das empfindliche Gleichgewicht der Hormone im Körper und die Funktionen des Nervensystems beeinträchtigen und so zu Potenzproblemen führen.
Wie wirkt Viagra?
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Egal ob alt oder jung: Männer, die Erektionsprobleme haben, kämpfen zumeist auch mit belastenden Faktoren wie
- sexueller Unzufriedenheit,
- einer geringeren Lebensqualität,
- Angst, Depression und
- Beziehungsproblemen.
Je höher der Leidensdruck ist, desto eher wird medizinische Hilfe in Anspruch genommen.
Eine Möglichkeit der Behandlung ist der Wirkstoff Sildenafil. Die berühmte blaue Pille feierte 2023 übrigens ihren 25. Geburtstag. Bevor es Viagra und später auch weitere Produkte mit ähnlicher Wirkung gab, konnten sich Männer mit Erektionsstörungen nur Spritzen setzen lassen, eine Vakuumpumpe verwenden oder riskante Operationen auf sich nehmen, um die sexuelle Performance zu steigern.
Mit Viagra gab es erstmals eine schnelle und wirksame Alternative. Der Wirkstoff Sildenafil blockiert das Enzym PDE5 und fördert so die Durchblutung. Das bewirkt allerdings nicht automatisch eine Erektion, sondern nur dann, wenn der Mann erregt ist. Meistens funktioniert das, in gut 30 % der Fälle aber nicht. Dann haben die Erektionsstörungen eine andere Ursache.
Verbessert Sport die Erektion?
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Trotz der allgemein anerkannten gesundheitlichen Vorteile von regelmäßigem Ausdauertraining gibt es nur wenige wissenschaftlich anerkannte Erkenntnisse zu den Auswirkungen von sportlicher Betätigung auf die männliche Potenz. Um diese Forschungslücke zu schließen, analysierten amerikanische Wissenschaftler die Trainingsergebnisse von 636 Männern mit erektiler Dysfunktion. Konkret untersuchten Forscher des Baylor College of Medicine in Houston die Daten von 11 wissenschaftlichen Studien, welche die Auswirkungen von aerober Bewegung zur Behandlung der erektilen Dysfunktion unter die Lupe nahmen.
Die untersuchten Männer folgten einem Trainingsplan, bei dem sie über einen Zeitraum von sechs Monaten durchschnittlich drei- bis fünfmal pro Woche 30 bis 60 Minuten trainierten. Aerobes Training, auch bekannt als Cardio- bzw. Ausdauertraining, umfasst Sportarten, die Atmung sowie Herzfrequenz erhöhen, wie z.B. zügiges Gehen, Schwimmen oder Radfahren.
Zu Beginn und am Ende der Studien wurden die Teilnehmer zu ihrer erektilen Dysfunktion befragt, die anhand des Internationalen Index der erektilen Funktion (Höchstwert 25 Punkte) bewertet wurde:
- Werte von 22 bis 25 bedeuten keine erektile Dysfunktion,
- 17 bis 21 eine leichte Dysfunktion.
- 8 bis 11 eine mittelschwere Erektionsstörung
- ein Wert von 5 bis 7 deutet auf eine schwere Problematik hin.
Wie sich der Potenz-Score verbessert
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Das Ergebnis der Studie spricht für sich: In der Analyse zeigten die Männer, die regelmäßig an aerobem Training teilnahmen, eine verbesserte erektile Funktion im Vergleich zu den nicht trainierenden Kontrollpersonen.
- Je schlechter der Ausgangswert war, desto mehr profitierten die Männer vom Ausdauertraining.
- Durchschnittlich verbesserte sich der Potenz-Score um nahezu 5 Punkte.
- Bei Männern, die gleichzeitig auch potenzfördernde Medikamente wie Viagra einnahmen, stieg die Punktzahl um 4 bis 8 Punkte.
Ausdauertraining fördert die sexuelle Performance
Daraus folgern die Forscher, dass regelmäßige Bewegung in einem bestimmten Ausmaß eine risikoarme und wirksame nicht-medikamentöse Therapie für Männer mit Erektionsproblemen darstellt: Regelmäßiges aerobes Training kann die erektile Funktion durch verschiedene körperliche Einflüsse erhalten oder verbessern. Körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus, das wiederum eng mit der Erektionsfähigkeit verbunden ist.
Konkret trägt regelmäßiges Training dazu bei, das Körpergewicht bei übergewichtigen oder fettleibigen Personen zu reduzieren, den Blutdruck zu senken und den Blutzucker bei Menschen mit Diabetes zu stabilisieren. Weiters hat der Sport einen positiven Einfluss auf die Wände von Blutgefäßen, die nötig sind, um eine Erektion aufrecht zu erhalten. Weitere langfristige Vorteile: Der Testosteronspiegel steigt und Entzündungen im Körper werden reduziert.
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