Selten sprechen Männer so offen und wertschätzend über Frauen in einem Interview, wie Dr. Hartwig Schreiber.
In einer Zeit, in der Frauen fast unsichtbar waren und lange vor dem Medien-Zeitalter hat er sich bereits mit Tabuisierung, Symptomen und Auswirkungen der Wechseljahre beschäftigt.
Der Steirer hat Sportwissenschaften und Soziologie studiert und stolperte eher zufällig in die Pharma-Welt. Die Einführung des ersten Östrogenpflasters in Österreich, für die Dr. Schreiber verantwortlich war, markierte den ersten Berührungspunkt mit dem Thema Menopause.
Heute ist er Mitglied der Geschäftsleitung bei ERWO Pharma, dem die Frau in den Wechseljahren und damit auch die Eigenmarke Dr. Schreibers® besonders am Herzen liegt. Er widmet sich mit langjähriger Expertise und viel Herzblut der Aufklärung zum Thema Wechseljahre und der umfassenden Unterstützung von Frauen in diesem Lebensabschnitt. Wechselweise.net hat den Experten und Wechseljahr-Unterstützer zum Interview getroffen.
Wie sind Sie auf das Thema Wechseljahre aufmerksam geworden?
Als Verantwortlicher für die Einführung des Östrogenpflasters und als Geschäftsführer von zwei Instituten für Osteoporose- und Hormondiagnostik kam ich dem Thema näher. Es gab damals nur wenige Gynäkologinnen. Die männlichen Frauenärzte hatten das Klimakterium kaum am Radar, es fehlte vor allem an Verständnis und Einfühlungsvermögen. Ich war erstaunt und betroffen, wie schlecht Frauen informiert waren und dass sie mit ihren Beschwerden eigentlich sich selbst überlassen waren. Ich gebe offen zu, dass auch ich nicht viel über die Wechseljahre wusste und die meiner Frau gar nicht richtig wahrgenommen habe.
Wie sieht es heute mit der Aufklärungsarbeit aus? Wo stehen wir?
Auch Jahrzehnte später gibt es massiven Aufklärungsbedarf. Die Wechseljahre gelten immer noch als Tabuthema. Im Vergleich zu Deutschland leben wir hinterm Mond, der Unterschied zwischen urbanen und ländlichen Bereichen ist groß. Viele Frauen werden von einzelnen Symptomen gequält wie z. B. Schlafstörungen oder Antriebslosigkeit, stellen aber selbst keinen Zusammenhang zur Menopause her. Vor allem von ApothekerInnen werden oft nur ihre sichtbaren und bemerkbaren Beschwerden behandelt. Viele dieser Beschwerden sind auf das Absinken des körpereigenen Östrogens zurückzuführen. Deshalb sollte in allen Fällen auch an eine sogenannte Basisversorgung gedacht werden - etwa mit pflanzlichen Präparaten. Denn eine Hormontherapie ist nicht immer erforderlich. Dank Social Media und prominenten Testimonials werden die Wechseljahre zwar zunehmend vor den Vorhang geholt, aber es gibt noch sehr viel zu tun.
Wie kann ERWO Pharma Frauen in den Wechseljahren helfen?
Wir bieten mit einer eigenen, pflanzlich-natürlichen Produktpalette Unterstützung in den Wechseljahren. Laufend forschen und entwickeln wir in unserem pharmazeutischen Beirat neue Produkte für Frauen in diesem Lebensabschnitt. Wir widmen uns dieser Zielgruppe mit voller Energie und mit einem ganzheitlichen Ansatz. Ein Symptom zu bekämpfen, ist für uns keine Lösung. Mit unserem neuen Fortbildungskonzept Fem. Voyage fördern wir das Wissen, die Expertise und Beratungskompetenz in den Apotheken. Für die Frauen haben wir ein Blogmagazin, das Expertenbeiträge, Tipps und Inspirationen rund um den Wechsel vereint.
Welche Präparate bietet ERWO Pharma an?
Die Linie Dr. Schreibers® von ERWO Pharma umfasst verschiedene Präparate. Schon wenn sich die ersten Anzeichen der hormonellen Umstellung zeigen – wie Brustspannen, unregelmäßiger Zyklus oder Gewichtszunahme – kann man mit natürlichen Substanzen gegensteuern. Die Yamswurzel, die dem Progesteron sehr ähnlich ist, die Isoflavone und der Vitamin B Komplex in Wechseljahre Forte, unserem Präparat für die Basisversorgung, fördern Wohlbefinden und Ausgeglichenheit.
Isoflavone sind Multitalente. Die österreichische Menopausegesellschaft empfiehlt ihren Einsatz bei leichten und mittelschweren klimakterischen Beschwerden, bevor eine Hormontherapie in Betracht gezogen wird. Diese sekundären Pflanzenstoffe sind eben keine Hormone und besitzen nur positive Effekte. Isoflavone können eine große Rolle für die Gesundheit der Frau in den Wechseljahren spielen, weil sie auch einen günstigen Effekt auf die Knochengesundheit, die arteriellen Gefäße, den Fettstoffwechsel, die Elastizität der Gefäße, die Schlafqualität und auf den Alterungsprozess haben.
Im Unterschied zu Soja sind Isoflavone aus Rotklee gentechnikfrei, weniger mit Pestiziden belastet und tragen nicht zur Abholzung des Regenwaldes bei. Sie können präventiv und über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Unsere Palette enthält außerdem Präparate, die bei Blasenschwäche, Schlafstörungen, Hitzewallungen und anderen Wechsel-Beschwerden unterstützen können und sie wird kontinuierlich erweitert.
Wichtig zu wissen: wenn Frauen sich für pflanzlich-natürliche Produkte entscheiden, braucht es etwas Geduld, bis Ergebnisse sichtbar werden. Erst nach etwa 10 bis 12 Wochen lässt sich beurteilen, ob die Isoflavone ausreichen, um die Beschwerden zu mildern. Deshalb ist es wichtig, etwas gegen das Symptom, das die Frauen am meisten belastet, zu unternehmen (z.B. ein Salbeipräparat bei Schweißausbrüchen oder bei Schlafstörungen ein speziell auf Frauen abgestimmtes Präparat wie unser Dr. Schreibers® Erholsamer Schlaf).
Wenn Sie die gute Fee treffen – welchen Wunsch in Bezug auf die Wechseljahre haben Sie?
Ich wünsche mir mehr Aufmerksamkeit für das Thema Wechseljahre auf allen Ebenen. Rechnerisch durchleben mehr als 600.000 Frauen in Österreich gleichzeitig den Wechsel. Eine riesige Zielgruppe, der nur wenig Beratungsangebot gegenübersteht. Ideal wären eigene Anlaufstellen, Aufklärungszentren und Wechselweise-BeraterInnen. Ich könnte mir auch Vorträge und Workshops in großen Betrieben gut vorstellen. Die Zeiten, in denen Frauen diesen Lebensabschnitt auf sich gestellt durchleiden, sollten endgültig vorbei sein.
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