Obwohl ich hauptsächlich Hosen trage, kann ich mich einem vielfach geäußerten Wunsch nicht entziehen: Widmen wir uns also der Frage, warum ein um den Körper gewickeltes Stück Stoff so faszinierend sein kann und wie man es trägt.
Die Geschichte des Wickelkleides
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Oft wird Diane von Fürstenberg in einem Atemzug mit dem Wickelkleid genannt und als Erfinderin gefeiert. Das kann man so nicht stehen lassen, denn schon vor ihr kamen Menschen auf die Idee, sich Stoffstücke um den Körper zu wickeln. So werden Sari, Toga oder Kimono teilweise schon seit der Antike getragen und gelten als Vorläufer der heute beliebten Wickelkleider.
In der Haute Couture hatte Elsa Schiaparelli um 1930 die Idee, eine Art Wickelkleid zu entwerfen. Dieses war allerdings nur als Freizeitkleid für den Strand gedacht. Es bestand aus zwei Stoffhälften aus Seide mit je einem Armloch, wobei die rechte Hälfte über die linke gewickelt und in der Taille zusammengebunden wurde. Es war beliebt, weil es jeder weiblichen Figur passte und sich so leicht wie eine Schürze an- und ausziehen ließ.
Bald wurde die Idee mit billigeren Stoffen für die Massenproduktion kopiert. Am erfolgreichsten war Claire McCardell mit ihrem so genannten Popover-Kleid aus grauem Jeansstoff. Das war 1938.
Diane von Fürstenberg – die Queen der Wickelkleider
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Erst 1974, also fast 40 Jahre später, verband die bereits erwähnte Diane von Fürstenberg die damals beliebte Kombination von Wickelbluse und Rock zu einem schlichten, aber eleganten Kleid. Das Besondere an ihrem Entwurf war der elastische und leichte Jerseystoff, den sie dafür verwendete.
Im Metropolitan Museum of Art ist ihr grün-weiß gepunktetes Wickelkleid von 1975 neben dem seidenen Strandkleid von Elsa Schiaprelli zu bewundern. In der Modegeschichte hat es einen ebenso festen Platz wie das Kleine Schwarze von Coco Chanel oder der Damen-Smoking von Yves Saint Laurent.
In die Kategorie Wissen, das hängen bleibt, fällt der Hintergedanke, den Diane von Fürstenberg vielleicht beim Entwerfen ihres ikonischen Wrap-Dress hatte. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt gerade ihre Scheidung hinter sich gebracht und wollte sich und allen Frauen, denen es ähnlich geht, mit diesem Kleid wohl ein Stück Freiheit schenken. Ein Schelm, wer jetzt denkt, man könne dieses Kleid auch für eine kleine Amour fou anbehalten.
Wem stehen Wickelkleider?
Dem Dirndl eilt der Ruf voraus, dass es jeder Frau steht. Das mag zwar stimmen, aber das Wickelkleid ist deutlich bequemer und schmiegt sich jeder Figur an. Das schmale Oberteil mit V-Ausschnitt streckt den Hals und zaubert ein schönes Dekolleté. Da es in der Taille gebunden wird und nach unten locker um die Figur fällt, werden sogenannte Schwachstellen wie ein kleines Bäuchlein, kräftige Oberschenkel und Po dezent kaschiert und nicht zusätzlich betont. Im Gegenteil, ein Wickelkleid zaubert eine schlanke Silhouette und kann von jeder Frau und in jedem Alter getragen werden.
Das ziehst du unter einem Wickelkleid an
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Da es bei einem Wickelkleid durchaus vorkommen kann, dass das Darunter hervorblitzt, solltest du dich auch in der Unterwäsche wohlfühlen und diese mit Bedacht auswählen. Greife zu gutsitzenden BHs oder Bodys, die farblich zum Kleid passen. Du willst bewusst die Aufmerksamkeit auf das Darunter lenken? Dann wähle auffällige Spitze und/oder kontrastierende Farben für die Dessous unter deinem Wickelkleid.
Noch ein Tipp: Trage an heißen Sommertagen ein Höschen mit angeschnittenem Bein, eine sogenannte Radlerhose. So vermeidest du das unangenehme Gefühl, wenn deine Oberschenkel aneinander reiben.
So bindest du ein Wickelkleid
Bei Damenkleidung ist es üblich, das rechte Vorderteil über das linke zu legen; auf diese Weise werden Jacken, Mäntel und Blusen geschlossen. Auch beim Wickelkleid wird die rechte Seite über die linke gelegt und mit Bändern um die Taille geschlossen. Dadurch entsteht ein V-Ausschnitt und eine figurbetonte Silhouette, die jedoch im Rockteil durchaus weit schwingen kann. Um ein unbeabsichtigtes Aufspringen des Kleides zu verhindern, sind häufig kleine Druckknöpfe im Ober- und/oder Unterteil angebracht.
Hier findest du schöne Wickelkleider
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- Diane von Fürstenberg. Man kann keine Wickelkleid-Story machen und die Königin der Wickelkleider außen vor lassen. Ja, man muss schon etwas tiefer in die Tasche greifen, aber ab ca. 350,– Euro kann man ein Wickelkleid der Extraklasse sein Eigen nennen.
- Never Fully Dressed. Durch die Satinkleider in knalligen Farben bin ich auf dieses britische Label aufmerksam geworden. Inzwischen gibt es sie auch aus Baumwolle, Leinen und in allen möglichen Farben. Ab ca. 120,– Euro
- Dariadeh. Was ich an der Mode von Madeleine Darya Alizadeh so mag? Dass sie transparent macht, wo und wie sie hergestellt wird und man mit gutem Gewissen gute Qualität kaufen kann.
- Boden. Das US-Versandhauslabel bietet Jerseykleider ganz im Stil von Frau Fürstenberg an, allerdings um einiges günstiger. Die Qualität stimmt, und Nachhaltigkeit wird auch hier großgeschrieben. Ab ca. 95,– Euro
- Milia. Auch Claudia Schmieder hat sich ganz dem Thema Wickelkleid verschrieben. Vom Bodensee aus verschickt sie ihre perfekt sitzenden Wrap-Dresses in die weite Welt. Ab ca. 150,– Euro
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