Was ist ein Lipödem?
Ein Lipödem ist eine chronische Störung der Fettverteilung. Oft ist in das betroffene Gewebe auch Wasser eingelagert (Ödem). Die Vermehrung des Fettgewebes tritt symmetrisch an Beinen und/ oder Armen auf. Die genauen Auslöser des Lipödems sind nicht eindeutig geklärt. Hormonelle und genetische Gründe insbesondere während der Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause scheinen jedoch erheblichen Einfluss zu haben.
Was ist der Unterschied zwischen Cellulite und Lipödem?
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- Bei Cellulite machen sich bestehende Fettzellen und Bindegewebseinziehungen meist schmerzfrei als Dellen auf der Hautoberfläche bemerkbar.
- Bei einem Lipödem vermehren und vergrößern sich die Fettzellen in starkem Ausmaß.
Aus diesem Grund treten Lipödem und Cellulite trotz der Unterschiede oft gemeinsam auf. Bei einem Lipödem kann es durch Wassereinlagerungen auch zu einer Verdickung der Beine oder Arme kommen. Die Betroffenen berichten von starken Schmerzen, hoher Druckempfindlichkeit, sowie verstärkter Neigung zu blauen Flecken.
Wer kann Cellulite oder ein Lipödem bekommen?
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Betroffen sind fast ausschließlich Frauen, zumeist an den Oberschenkeln, dem Gesäß bis zu den Unterschenkeln. Pubertät, Schwangerschaft, die Einnahme der Antibabypille und insbesondere die Wechseljahre sorgen oft für einen Krankheitsschub mit einer deutlichen Verschlechterung der Symptome.
Was sind die Symptome bei Cellulite?
Stadium 1:
- Unschöne Dellen sind noch nicht zu sehen
- Diese zeigen sich erst, wenn die Haut zusammengedrückt wird
Stadium 2:
- Die Dellen sind deutlich sichtbar
- Schmerzen können auftreten, wenn Druck auf die Region aufgebaut wird
Stadium 3:
- Die Dellen sind stark ausgeprägt
- Erschlaffung der Haut tritt auf
Was sind die Symptome bei einem Lipödem?
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Stadium 1:
- Beine werden dicker
- In der Unterhaut der betroffenen Körperbereiche sind Fettknötchen tastbar
Stadium 2:
- Die Haut wirkt unebener
- Die Fettknötchen haben sich vergrößert
- Erste Druck- und Spannungsschmerzen können auftreten
Stadium 3:
- unebene Haut, deformierte große Hautlappen und Hautwülste mit einem verdickten und verhärteten Unterhautfettgewebe
- Selbst bei minimalen Stößen treten blaue Flecken auf
- Schwellungen und Flüssigkeitsansammlungen verursachen Schmerzen, Druckempfindlichkeiten und Spannungsgefühle.
Welche Behandlungsmethoden gibt es bei Cellulite?
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Ein Wundermittel mit dem man Cellulite einfach wegcremen kann wurde noch nicht erfunden. Im Kampf gegen die unschöne Orangenhaut ist in erster Linie Eigeninitiative gefragt. Gesunde Ernährung, Verzicht auf Nikotin und Alkohol, und vor allem Bewegung sind angesagt. Zudem kann eine physikalische Entstauungstherapie (KPE) Abhilfe schaffen. Die Kombination aus Lymphdrainage, Bewegung und Kompression behandelt primär die Flüssigkeitsansammlung. Der Erfolg ist allerdings nur von kurzer Dauer. Nicht-invasive Behandlungen mit Radiofrequenz sind schonend und außerdem wirksamer.
Welche Behandlungsmethoden gibt es beim Lipödem?
Ein Lipödem lässt sich langfristig nur mit einer Fettabsaugung (Liposuktion) reduzieren. Bei dieser Behandlung ist gleichzeitig auch eine Reduktion der Cellulite möglich. Konservative Maßnahmen wie Lymphdrainage und Kompressionstherapie bringen nur vorübergehende Linderung.
Welche Einschränkungen bringt ein Lipödem mit sich?
Ein Lipödem bedeutet oft eine erhebliche Einschränkung im Alltag, die von einer schnellen Ermüdung bis zur Einschränkung der Beweglichkeit aufgrund der schweren Beine reicht. Durch das Aneinanderreiben der Oberschenkel entstehen oft Wunden und Ekzeme, die die Patientinnen mit einem veränderten Gangbildauszugleichen versuchen. Das bedeutet eine zusätzliche Belastung der Gelenke, oft begleitet von Gewichtszunahme, Antriebslosigkeit bis zur depressiven Verstimmung.
Wie läuft die Behandlung eines Lipödems ab?
Zu Beginn der Lipödem-Behandlung steht das Beratungsgespräch mit einer Erstuntersuchung, um die zu entfernende Fettmenge zu berechnen. Blutverdünnende Medikamente erhöhen die Blutungsneigung und müssen vor der Operation nach Absprache abgesetzt werden. Am Tag vor der Operation sollte ausreichend Wasser, in keinem Fall Alkohol getrunken werden. Rauchen beeinträchtigt die Wundheilung. Deshalb den Nikotinkonsum zwei Wochen vor dem Eingriff bestmöglich reduzieren.
Individuell können noch weitere vorbereitende Untersuchungen oder Behandlungen notwendig sein, wie eine Ultraschalluntersuchung, Lymphszintigraphie, manuelle Lymphdrainage oder die Behandlung von Venenproblemen und Krampfadern, das Tragen von Kompressionswäsche oder eine Thrombosevorbeugung.
Die Operation dauert 2 – 3 Stunden und findet im Dämmerschlaf oder unter Vollnarkose statt. Zu Beginn wird eine sogenannte Tumeszenz-Lösung in das Fettgewebe injiziert, eine Mischung aus einer Kochsalzlösung, Bicarbonat, einer lokalen Anästhesie und stark verdünntem Adrenalin. Mit dieser Mischung wird die Blutungsneigung reduziert, gleichzeitig wird das Gewebe betäubt und ideal auf die Absaugung vorbereitet.
Nach einer Einwirkzeit von 60 bis 90 Minuten kann mit der Fettabsaugung begonnen werden. Die Vibrationen der Kanüle lockern den Zellverband der Fettzellen weiter auf, so können diese leichter aufgesaugt werden, ohne das Bindegewebe zu verletzen. Zusätzlich straffen die Schwingungen die Haut, ein weiterer Eingriff zur Hautstraffung ist dann normalerweise nicht mehr nötig. Leichte Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen der Kanüle ermöglichen eine gleichmäßige Absaugung und verhindern die Entstehung unschöner Dellen. Allerdings wird nicht das gesamte Fett entfernt, eine dünne Fettschicht muss erhalten bleiben. Zum Schluss werden die kleinen Einstiche mit speziellen Pflastern abgeklebt und Kompressionswäsche angelegt.
Welche Komplikationen können bei der Behandlung von einem Lipödem auftreten?
Zu den normalen Reaktionen nach einer Fettabsaugung zählen Schwellungen, Blutergüsse, Wassereinlagerungen und Gefühlsstörungen wie Taubheitsgefühle oder Missempfinden in Form von Kribbeln.
Wann sind die Ergebnisse der Lipödem-Behandlung sichtbar?
Bereits am ersten Tag nach der OP sollte mit Bewegung (Spazierengehen und Fußgymnastik) begonnen werden. Das Tragen von Kompressionswäsche unterstützt die Rückbildung von Haut und Gewebe und verhindert die Ansammlung von Flüssigkeit. Die meisten Patientinnen fühlen sich nach drei bis vier Tagen wieder erholt genug, um arbeiten zu gehen.
Die Heilung braucht seine Zeit, vor allem die Straffung der Haut nimmt einige Wochen in Anspruch. Daher kann es zwölf bis 18 Monate dauern, bis sich das endgültige Ergebnis zeigt.
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