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Wechselsymptome

Brain Fog: Wenn in den Wechseljahren der Gehirnnebel einsetzt

Viel Frauen klagen rund um die Menopause über Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme. Nun werden die Auslöser und Gegenmittel vermehrt erforscht.

Brain Fog, auch „Gehirnnebel“ genannt, ist ein weitverbreitetes Phänomen, das im wahrsten Sinn des Wortes den Blick aufs Wesentliche „vernebelt“ und die Konzentration gegen null sinken lässt. Die Folge: Man hat das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können, vergisst die einfachsten Sachen und fühlt sich sprichwörtlich „wie in Watte gepackt“, zumindest im Kopf.

Brain Fog und das Klimakterium

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Solche Probleme der geistigen Leistungsfähigkeit werden in den Wechseljahren häufig beobachtet. Sie sorgen bei den betroffenen Frauen nicht selten für große Verunsicherung und sind logischerweise auch mit einer verminderten Lebensqualität verbunden. Spätestens seit der Corona-Pandemie hat sich für die gesundheitlich bedingte „eingeschränkte“ geistige Leistungsfähigkeit der Begriff Brain Fog etabliert, der bisweilen als Folge einer Infektion mit SARS-CoV-2 bzw. bei Long Covid auftritt. Typische Beschwerden dafür sind z. B.

  • zunehmende Vergesslichkeit
  • herabgesetzte Aufmerksamkeit und
  • Konzentrationsprobleme.

Die „International Menopause Society“ (Int. Menopause-Gesellschaft) widmet sich seit 2022 vermehrt diesem Thema. In einer aktuellen wissenschaftlichen Publikation werden konkret folgende typische Hinweise auf Brain Fog in den Wechseljahren genannt, die wohl fast allen Frauen in dieser Phase bekannt vorkommen:

  • Schwierigkeiten beim Abrufen von Wörtern (Wortfindungsstörungen) und Zahlen
  • Probleme im Alltag (Verlegen von Gegenständen wie Schlüsseln)
  • Konzentrationsschwierigkeiten (Geistesabwesenheit, Verlust eines Gedankengangs, leichter abgelenkt) und
  • Vergessen von Terminen und Ereignissen

Ist Brain Fog ein erstes Anzeichen für Demenz?

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Die erste gute Nachricht: Diese sogenannten kognitiven Veränderungen in den Wechseljahren haben nichts mit einer beginnenden Demenz zu tun. Wissenschaftlich Daten zeigen, dass eine Demenz im Alter unter 64 Jahren äußerst selten vorkommt. Die zweite gute Nachricht: Die Probleme nehmen nach der Menopause wieder ab und verschwinden meist auch wieder.

Dennoch ist das Auftreten von Brain Fog für betroffene Frauen eine enorme Belastung. Die ersten Anzeichen beginnen meist während der hormonellen Umstellung in den Wechseljahren, also noch vor der Menopause.

  • Spezielle Untersuchungen zeigen: Rund 12% der Frauen mit Brain Fog leiden sogar unter schweren Beeinträchtigungen, während der Rest bei kognitiven Tests im Normalbereich abschneidet, d.h. die Beeinträchtigungen gut kompensieren kann.

Was ist die Ursache von Brain Fog?

Die Brain-Fog-Beschwerden hängen eindeutig mit dem veränderten Östrogenspiegel in den Wechseljahren zusammen, was auch zu den typischen Anzeichen wie Hitzewallungen, Schlafproblemen und Stimmungsschwankungen führt.

Der Hintergrund dazu wurde in der Neurowissenschaft bereits zum Teil entschlüsselt: Wie im gesamten Körper gibt es auch im Gehirn zahlreiche Rezeptoren für Östrogen. Die weiblichen Hormone docken dort an und sorgen dann in den grauen Zellen u.a. für eine verbesserte geistige Aufnahmefähigkeit, gute Laune und erholsamen Schlaf.

Wird der zunehmende Hormonmangel in den Wechseljahren durch eine Hormontherapie behandelt, sollte sich das also positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirken. Ob das wirklich so ist, lässt sich allerdings noch nicht mit Bestimmtheit sagen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Brain Fog

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Welchen Einfluss die menopausale Hormontherapie bei Frauen in den Wechseljahren bzw. nach der Menopause auf die geistigen Fähigkeiten hat, kann mangels entsprechender Langzeitstudien noch nicht zur Gänze beantwortet werden. Das ist auch der Grund, weshalb medizinische Fachgesellschaften die Hormonersatztherapie zwar mittlerweile bei typischen Wechselbeschwerden wie Hitzewallungen und Schlafproblemen empfehlen, aber nicht zur Behandlung der Symptome rund um Brain Fog und auch nicht zur frühzeitigen Vorbeugung der Demenz.

Das sollte sich aber in den kommenden Jahren ändern: Nachdem Brain Fog als Folge der Wechseljahre jahrelang in der Hormonforschung eher ignoriert wurde, untersuchen nun Wissenschaftler intensiver die Rolle des Hormonmangels bzw. der Hormonersatztherapie („hormone replacement therapy“, HRT) im Hinblick auf geistige Leistungsfähigkeit und auch auf Demenz.

Kleine Studien, also solche mit relativ wenigen Teilnehmerinnen, deuten bereits darauf hin, dass die Östrogentherapie dem Gedächtnis zugutekommt. In den nächsten Jahren erwartet man sich dazu entsprechende weitere Erkenntnisse, da die Hormonersatztherapie immer häufiger von Gynäkologen empfohlen und verschrieben wird, seit man weiß, dass sie bei gesunden Frauen kaum negative Nebenwirkungen hat und auch das Risiko für die häufigsten Krebsarten nicht erhöht ist.

Hormonersatztherapie und das Risiko für Demenz

Aufgrund älterer Studienergebnisse haben Frauen in den Wechseljahren noch immer Angst davor, dass sie ihr persönliches Demenzrisiko erhöhen, wenn sie eine Hormonersatztherapie einnehmen.

  • Was man aber definitiv weiß, ist, dass Östrogene bei Frauen mit früher Menopause (unter 45 Jahre) den Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit unterstützen und das Risiko für eine spätere Demenz verringern.
  • Eine weitere Erkenntnis, die wissenschaftlich untermauert ist, gibt zusätzliche Entwarnung: Wenn eine Hormonersatztherapie in der Zeit rund um die Menopause begonnen wird, ist kein negativer Einfluss auf die geistige Leistungsfähigkeit bzw. ein erhöhtes Demenzrisiko zu erwarten.

Wichtig ist also der Zeitpunkt des Beginns mit der Hormontherapie: Wird mit dem Hormonersatz erst sehr spät angefangen, konkret ab einem Alter von 65 Jahren, könnte das – auch abhängig von der Dosierung– eventuell negative Folgen auf die geistige Leistungsfähigkeit haben. Allerdings fehlen auch hier noch Daten mit den modernen, niedrig dosierten Östrogen- und Progesteron-Präparaten.

Welche Ursachen kann Brain Fog sonst noch haben?

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Wissenschaftlich gesichert ist auch, dass andere Risikofaktoren als die Wechseljahre die geistige Fitness beeinflussen können. Dazu zählen:

  • (massives)Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • mangelnde körperliche Aktivität
  • Rauchen
  • seltene geistige Betätigung (Gedächtnistraining)
  • wenig sozialer Austausch
  • Schwerhörigkeit
  • Depressionen
  • Infektion mit SARS-CoV-2 („Corona“)

Diese Risikofaktoren sollten also nach möglich reduziert bzw. entsprechend ärztlich behandelt werden.

Lässt sich das Gedächtnis trainieren?

Die „International Menopause Society“ rät zu folgenden Maßnahmen, um das Gedächtnis zu pushen und das Demenzrisiko zu minimieren:

  • Erhalt bzw. Anstreben eines Blutdruckwerts von unter 120/80 mm Hg
  • Mindestens 150 Minuten moderates körperliches Training pro Woche
  • Erhalt bzw. Anstreben eines BMI (Body Mass Index) von 18,5-25
  • Bewusste Ernährung
  • Pflegen von sozialen Kontakten
  • Rauchen aufgeben
  • Gehirntraining, z.B. eine neue Sprache lernen

Interessantes Detail am Rande: Bisher liegen keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse vor, um zwischen den Brain-Fog-Beschwerden aufgrund der Wechseljahre und jenen von Long Covid (nach einer Corona-Infektion) unterscheiden zu können. Wobei bei Long Covid häufig auch noch andere Krankheitszeichen wie Schweratmigkeit dazu kommen.

Weiterlesen: Brain Fog im Wechsel: 9 Tipps, die den Gehirnnebel lichten.

Weiterlesen: Buchtipp: „Brain Fog“ und Wechseljahre hängen zusammen

Weiterlesen: 34 Symptome der Wechseljahre

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