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ADHS-Symptome in den Wechseljahren: Was dahintersteckt, was hilft

Ist es nun der Wechsel, ADHS oder doch beides? Mit dem richtigen Wissen und einer abgestimmten Behandlung meisterst du diese neue Lebensphase.

In den letzten Jahren hat ADHS (die Abkürzung steht für Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung) als „Trenddiagnose“ immer mehr Aufmerksamkeit bekommen – vor allem durch die sozialen Medien. Menschen tauschen Erfahrungen aus, teilen Symptome und sorgen für eine erhöhte Sichtbarkeit der Störung. Die Kehrseite dieser Entwicklung: Viele verlassen sich auf unseriöse Quellen aus dem Internet und sind überzeugt, unter ADHS zu leiden, ohne jemals eine Diagnose erhalten zu haben. Der Hype um ADHS hat zudem zur Folge, dass Ärztinnen und Ärzte vermehrt skeptisch auf solche voreiligen Selbstdiagnosen reagieren, wodurch ernsthafte Anliegen nicht ausreichend gewürdigt werden.  

Tatsache ist: Typische ADHS-Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten, innere Unruhe oder Vergesslichkeit können auch andere Ursachen haben – etwa Schlafprobleme , Stress, hormonelle Veränderungen oder psychische Erkrankungen wie Depressionen . Dennoch hat der „Trend“ auch positive Aspekte: Mehr Aufmerksamkeit für ADHS führt zu mehr Aufklärung und Sensibilisierung, was vielen Betroffenen ermöglicht, ihre Symptome besser zu verstehen und anzusprechen. Während eine offizielle Diagnose Sicherheit bringt, kann bereits das Wissen um ADHS-Symptome dazu beitragen, bewusster mit ihnen umzugehen und gezielt Unterstützung zu suchen. 

ADHS äußert sich bei Frauen anders 

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Trotz des Hypes wird ADHS bei Frauen immer noch unterdiagnostiziert. Tatsächlich konzentriert sich die Forschung zu dem Thema erst seit etwa 2017 auch auf Frauen und Mädchen – davor wurden vor allem Jungs mit ADHS diagnostiziert. Bei Mädchen hingegen blieben die Symptome oft unerkannt. Eine Diagnose in der Kindheit kann natürlich hilfreich sein, um zeitig entgegenzusteuern. Im Alter bleibt Selbsterkenntnis der erste und wichtigste Schritt zur Besserung.  

Dass sich in den letzten Jahren auf einmal vor allem Frauen mit dem Störungsbild identifizieren, hat einen Grund: die Erkenntnis, dass sich die Symptome bei Frauen anders äußern können als bei Männern. Während bei letzteren vor allem Hyperaktivität auftritt, sind die Erkennungszeichen bei Frauen vor allem: 

  • Konzentrationsprobleme 
  • Schwierigkeiten damit, organisiert zu bleiben 
  • Emotionale Empfindlichkeit 
  • Tagträume 
  • Ständiges Abschweifen von Gedanken  

Wie wir wissen, treten Stimmungsschwankungen oder kognitive Probleme auch als Menopausen-Symptome auf.  

Wenn die Hormone (noch mehr) außer Kontrolle geraten 

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Mit Beginn der Perimenopause, der Phase vor der eigentlichen Menopause, sinkt der Östrogenspiegel im Körper. Dieses Hormon spielt nicht nur bei der Fruchtbarkeit eine Rolle, sondern beeinflusst auch das Gehirn. Die Schwankungen können Gedächtnislücken, Konzentrationsschwierigkeiten – auch als „Brainfog“ bekannt – und emotionale Instabilität herbeiführen. 

Frauen mit ADHS, deren Gehirnchemie ohnehin sensibel ist, erleben diese Veränderungen oft noch intensiver. ADHS-Symptome wie Vergesslichkeit, Impulsivität und Schwierigkeiten beim Multitasking können sich verschärfen.  

Habe ich ADHS? Den eigenen Körper verstehen 

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Wenn du dich jetzt fragst: „Habe ich nun ADHS, ist es der Wechsel – oder womöglich beides?”, dann hängt die Antwort von zeitlichen Faktoren ab: Es kommt darauf an, wann die Symptome zum ersten Mal aufgetaucht sind, wie lange sie anhalten und wie oft und in welchem Kontext sie auftreten. Wer schon länger vor der Perimenopause ADHS-Anzeichen an sich beobachten konnte oder gar bereits eine Diagnose hat, sollte sich jedenfalls in der Lebensmitte auf intensiveres Auftreten gefasst machen.  

Der erste Schritt, um besser damit umzugehen, ist, sich selbst gut zu beobachten: Welche Symptome treten auf? Gibt es Muster im Verlauf eines Monats? Manche Frauen berichten, dass sich ADHS-Symptome zu bestimmten Zeitpunkten des Zyklus (prämenopausal) verstärken. Eine regelmäßige Dokumentation kann helfen, diese Zusammenhänge zu erkennen. 

Bei ADHS-Symptomen: Gezielt Hilfe suchen  

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Wenn du feststellst, dass deine ADHS-Symptome zunehmen, kann ein Gespräch mit deiner Ärztin oder deinem Arzt klären, welche Behandlungsmöglichkeiten sinnvoll sind. Um dieses Gespräch effektiv zu gestalten, kann es helfen, sich gut vorzubereiten. Schnapp dir Zettel und Stift – oder öffne deine Notiz-App am Smartphone – und notiere folgendes: 

  • deine Symptome und deren Intensität 
  • ob bestimmte Lebensumstände wie Stress oder Schlafmangel die Beschwerden beeinflussen, 
  • Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, die du einnimmst, sowie 
  • konkrete Fragen, z. B.: 
    „Könnte eine Hormontherapie meine Beschwerden lindern?“ 
    „Wie lässt sich meine ADHS-Medikation an diese Lebensphase anpassen?“ 
    „Welche ganzheitlichen Ansätze könnten mir helfen?“ 

Gemeinsam mit deiner Ärztin oder deinem Arzt kannst du entscheiden, ob Änderungen an deiner Medikation oder eine Hormontherapie infrage kommen. Auch ergänzende Maßnahmen wie Ernährungsanpassungen, Bewegung und Entspannungstechniken können hilfreich sein. 

Auf dass der Nebel sich lichtet! 

Die Wechseljahre sind kein Ende, sondern ein Übergang. Diese Phase kann eine Gelegenheit sein, sich selbst und den eigenen Bedürfnissen bewusster zu werden. Auch wenn es anfangs herausfordernd sein mag, kannst du mit den richtigen Maßnahmen und Unterstützung besser durch diese Zeit navigieren. 

Viele Frauen berichten, dass sie nach den Wechseljahren mehr Klarheit und Selbstbewusstsein erleben – ein Gefühl von „Ich weiß, wer ich bin“. Lassen dich also nicht entmutigen: Du bist nicht allein, und es gibt viele Wege, um sowohl ADHS als auch die Wechseljahre zu bewältigen. 

Gemeinsam mit einer verständnisvollen Ärztin oder Arzt, gezielter Selbstfürsorge und der Bereitschaft, auf deinen Körper zu hören, findest du einen Weg durch den Nebel.  

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (Abruf am 22.10.2024) 

 

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