Auch wenn Schwitzen am ganzen Körper nicht gerade angenehm ist, kann Schweiß unter dem Busen eine besondere Herausforderung darstellen. Das liegt nicht daran, dass dieser Bereich zwangsläufig mehr schwitzt als der Rest– vielmehr staut sich die Feuchtigkeit dort, wo die Brüste auf den Oberkörper treffen. Außerdem gibt es im underboob-Bereich viel weniger Luft zum Verdunsten des Schweißes.
Wenn ein BH-Band auf diesen Tatort trifft, kommt es nicht selten auch zu Scheuerstellen und Irritationen bis hin zu Intertrigo (auch als Hautwolf bekannt) durch den nassen Stoff, der reibt. Das feuchte Milieu macht die Haut unter den Brüsten darüber hinaus besonders anfällig für Pilzinfektionen.
Wunde Stellen und Körpergeruch
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Wenn ihr nicht bereit seid, auf den BH zu verzichten, ist es empfehlenswert locker sitzende, atmungsaktive Kleidung und Unterwäsche aus Baumwolle zu tragen, die das Schwitzen reduziert und verhindert, dass der Schweiß eingeschlossen wird. Aber auch mit dem richtigen BH kann es zu Schweiß unter der Brust kommen – weshalb eine Kombination von Produkten eine effektivere Lösung darstellt. Je nachdem, wie stark ihr schwitzt, empfehlen wir also einen mehrgleisigen Ansatz:
- Antitranspiranten, um den Schweiß zu stoppen,
- Produkte, die die Reibung verringern und Scheuerstellen verhindern,
- Mittel, um die Feuchtigkeit aufzusaugen.
Manche Frauen nehmen auch einen Geruch wahr – obwohl der Schweiß selbst geruchlos ist. Warum? Neben dem Schweiß geben sogenannte apokrine Drüsen Stoffe wie Fett und Proteine ab, die zu Körpergeruch führen können, wenn sich der Saft mit den (völlig normalen) Bakterien auf der Haut vermischt. Apokrine Drüsen befinden sich vor allem in der Leistengegend, in den Achselhöhlen und um die Brustwarzen herum.
Hier nun unsere Top-Tipps:
1. Nicht zu viel waschen!
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Auch wenn ihr gerade im Hochsommer das Bedürfnis danach habt – bitte gerade diesen Bereich nicht zu intensiv zu waschen. Denn so wird die natürliche Schutzbarriere der Haut nur noch mehr gestresst.?
2. Wähle Kleidung in hellen Farben
Dunkle Stoffe können Schweißflecken besser verbergen, neigen aber dazu, Wärme aus der Umgebung zu absorbieren, die dann an den Körper weitergegeben wird. Um in den wärmeren Monaten eine kühle Brust zu bewahren, wählt helle Farben, die Wärme reflektieren.
3. Deo – auch für den Busen!
Antitranspirantien sind nicht nur für die Achselhöhlen gedacht - sie können auch den Schweiß auf und unter der Brust reduzieren. Im Allgemeinen können alle Produkte, die unter den Armen nicht reizen, auch hier verwendet werden. Beachtet aber, dass manche rezeptfreie Deos nicht vertragen werden. Wenn ein Produkt also einen Ausschlag unter den Armen verursacht, solltest du es nicht auf der Brust verwenden. Und: Alles was Alkohol enthält, gehört nur ins Glas.
Gute Erfahrungen haben die Verfasserin dieses Beitrags (Körbchengröße C) mit dem unisex Antitranspirant Borotalco Invisible gemacht. Warum? Die italienische Formel kombiniert die Absorptionskraft von Talkpuder mit einem Netz aus Molekülen, das Schweißflecke, Gerüche und Deo-Flecken verhindert. Es entsteht ein Barrieren-Effekt zwischen Haut und Kleidung, was für ein trockenes Brustgefühl sorgt.
4. Erste Hilfe? Baumwolleinlagen!
BH-Einlagen aus Baumwolle gibt es wirklich, und sie können uns vor Schweiß und Ausschlägen unter den Brüsten bewahren. Diese Einlagen, die nach jedem Gebrauch gewaschen werden können, werden zwischen den BH und die Haut gelegt und saugen den Schweiß auf, damit sich die Feuchtigkeit nicht unter den Brüsten sammelt. Eine Atlernative sind Slipeinlagen aus Bio-Baumwolle.
Und Für Frauen, die Probleme mit chronischem Scheuern haben, gibt es sogenannte Body Glide Sticks". Diese reduzieren den Schweiß nicht, aber sie können gerade in Verbindung mit Baumwolleinlagen verwendet werden, um unangenehmes Reiben zu verringern.
5. Versuch' es mit saugfähigem Körperpuder
Wenn das allgemeine Ziel darin besteht, trocken zu bleiben, empfehlen wir Produkte, die z.B .Maisstärke enthalten, um Feuchtigkeit zu absorbieren und Reibung zu verringern. Wenn ihr ein höheres Risiko für Pilzinfektionen habt, Kontaktsportarten betreibt oder euch ein geschwächtes Immunsystem fordert, dann muss es bitte ein medizinisches Produkt sein. Also ab in die Apotheke oder zum/r Derma-Expert:in.
Pro-Tipp: Bevor ihr ein Produkt verwendet, sollte mit einer kleinen Menge auf der betroffenen Stelle getestet werden – um sicherzustellen, dass es die Haut nicht reizt.
6. Busen-Hitzewallung? Ändere deine Gewohnheiten
Wenn ihr mit schweißnassen Brüsten aufwacht, ist es empfehlenswert auf dem Rücken zu schlafen, da das Liegen auf dem Bauch die Luftzirkulation einschränkt. Wenn möglich, sollte die Temperatur im Schlafzimmer Zimmer zwischen 15 und 20 Grad Celsius betragen, das ist jedenfalls laut Cleveland Clinic die empfohlene Schlaftemperatur für einen eine optimale Nachtruhe. Andernfalls kann man auch einen Ventilator benutzen und atmungsaktive Wäsche tragen.
Noch etwas: Wenn ihr regelmäßig alkoholische Getränke, Koffein und scharfe Speisen wie Chilischoten konsumiert, müssen wir leider darüber informieren, dass alle drei zu einer erhöhten Schweißproduktion (und generell schlimmen Hitzewallungen) führen können.
7. Such eine/n Mediziner:in auf, wenn alles nichts hilft
Wenn ihr auch bei mildem Wetter nicht trocken bleiben könnt und euch ständig Sorgen über bösen Brustschweiß plagen, holt euch professionelle Hilfe. So kann man feststellen, ob die Symptome durch etwas anderes verursacht werden als durch Hitze, z. B. durch Hyperhidrose, eine Erkrankung, bei der die Schweißdrüsen überreizt sind und übermäßig viel Schweiß produzieren.
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