Ab 30 Jahren verlieren Frauen etwa alle 10 Jahre rund vier Prozent an Muskelmasse. Und ab den Wechseljahren baut der Körper – wegen der hormonellen Umstellung im Wechsel – noch schneller Muskeln ab. Will man sich sein gutes Körpergefühl erhalten, fit und beweglich bleibe und auch noch Osteoporose vorbeugen, heißt es also aktiv gegensteuern.
Pilates bzw. das klassische Pilates Reformer Training gilt als besonders gut geeignet. Das von einem deutschen Emigranten entwickelte Training entwickelte sich im News York der 1960er Jahre rasch zum Geheimtipp für Tänzer:innen, weil es für lange, schlanke Muskeln und Beweglichkeit sorgte.
Heite gibt es viele unterschiedliche Schulen.
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- Das klassische Pilates kann auch zu Hause auf der Matte mit dem eigenen Körpergewicht durchgeführt werden.
- Für das Reformer Workout benötigt man eine Trainingsbank, die bewegliche und fixe Teile sowie Federn hat, um die Intensität und Widerstand anpassen zu können.
In Fitnessstudios gehört Pilates seit Jahren zum Standardprogramm. Stars schwören auf das Workout, weil es für eine aufrechte Haltung sorgt und tiefliegende Muskelschichten stärkt. Julia Fodor ist ausgebildete Personal- und Pilatestrainerin und bietet in ihrem Wiener Studio We are June ein Dynamic Reformer Workout an. Sie erklärt, warum das Ganzkörpertraining in jedem Alter eine gute Idee ist:
1. Pilates macht eine starke, schlanke Mitte
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Gerade im Wechsel sammelt sich aufgrund eines verminderten Stoffwechsels und dem sinkenden Östrogenspiegel gerne ungesundes Bauchfett an. Pilates wirkt da direkt entgegen. Im Pilates konzentriert sich jede Übung auch das sogenannte Powerhouse, also Bauchspannung mit angespanntem Beckenboden, damit man die Übung halten kann., so Fodor. Das bedeutet: Auch wenn einzelne Übungen nicht direkt auf den Bauch abzielen, bleibt er doch das ganze Training über angespannt, um Balance, Haltung und Gleichgewicht zu bewahren. Langfristig gesehen weicht das viszerale Fett der gestärkten Bauchmuskulatur, die Körpermitte, die Taille und auch der Rücken werden gestärkt.
2. Pilates stärkt den Beckenboden
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Der Beckenboden gehört zu den wichtigsten Muskelgruppen unseres Körpers. Er besteht aus drei übereinanderliegenden Schichten im Beckenbereich und trägt die Last unserer inneren Organe. Ein schwacher Beckenboden kann Rückenschmerzen, Problemen mit Inkontinenz oder auch Gebärmuttersenkungen verursachen.
Beckenbodentraining ist wichtig, aber auch der richtige Sport kann dazu beitragen, unsere Mitte zu stärken. Bei den dynamischen Übungen im Pilates muss die Körpermitte samt Beckenboden die Spannung halten, um die Übungen ausführen zu können. Das bedeutet: Ohne Spannung im Beckenboden keine Pilatesübungen. Wir profitieren also doppelt!
3. Pilates sorgt für lange, schlanke Muskeln und einen gesunden Rücken
Während in der Kraftkammer vor allem die großen Muskelgruppen gestärkt werden, zielt Pilates auf die vielen kleinen Muskelgruppen ab, die wir nicht groß spüren, die aber wichtig für unsere Körperspannung sind. Tiefliegende Muskelschichten und das Fasziengewebe werden bei den Kraftübungen, Stretching in Kombination mit bewusster Atmung aktiviert.
Auch für SportlerInnen und in der Rehabilitation wird Pilates angewendet, um den Bewegungsapparat nachhaltig zu stärken. Julia Fodor: Man kann immer einsteigen und auch Menschen mit Rückenproblemen profitieren. Wir haben sogar PatientInnen nach Bandscheibenvorfällen, die als Teil des Regenerationstrainings und Physiotherapie ins Training kommen.
4. Pilates treibt den Puls nicht in die Höhe
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Wenn ihr Pilates schon probiert habt wisst ihr, dass das Training sehr anstrengend sein kann. Trotzdem schnellt unser Puls nicht in die Höhe. Wir schwitzen, kommen aber nicht so außer Atem wie beim Cardiotraining. Julia Fodor Der Fokus beim Training liegt im sanften Muskelaufbau, man stellt den gewünschten Widerstand bei jeder Übung ein und hat dann eine Zeitspanne, in der man die Übungen wiederholt. Dabei geht Qualität vor Quantität. Es geht nicht darum, möglichst viele Wiederholungen in kurzer Zeit zu schaffen. Je genauer man die Übung macht, desto effektiver.
5. Pilates ist auch gut für den Kopf
Während des Trainings muss man die Balance halten und den eigenen Körper mit dem Gerät in Einklang bringen. Dafür braucht man Muskeln, aber vor allem auch den Kopf. Man stärkt Kopf und Körper gleichzeitig, weil sehr viel Koordination und Gleichgewicht gefragt sind., erklärt Fodor. Durch das Zusammenspiel von Bewegung, Koordination und Atmung wird unser Gehirn ähnlich gefordert wie beim Tanzen. Das wiederum ist ein wunderbares Gedächtnistraining.
Info: Wir haben eine Dynamic Reformer Stunde im Wiener Studio We are June (Reichsratstraße 5/1, 1010 Wien) Im Rahmen eines Presseevents getestet.
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